Amtsblatt der Stadt Steyr 1989/12

führenden öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen kann. Für Lastwagen über 7,5 Tonnen wird ein generelles Nachtparkver- bot in Wohngebieten erwogen. Der nicht verlegbare Kraftfahrzeugverkehr muß so gesteuert werden, daß er weniger Opfer fordert, die Umwelt so wenig wie möglich beeinträchtigt und weniger störend in das Stadtbild eingreift. Um die Forderungen zu erfüllen, hält Bürgermeister Schwarz folgende Maßnahmen für notwendig: Der Neubau und Ausbau von Straßen soll nur dann bewilligt Werden, wenn eine Um - weltverträglichkeitsprüfung die zw.eckmü - ßigkeit bestätigt; konsequente Uberwa - chung der erlaubten Höchstgeschwindig- keiten; Verkehrsleitsysteme beginnend ab Stadtrand; generelles Lkw-Naeh1fahrver- bot für Lkw über 3 t in allen Wohn 1 ebie- ten; Verbesserung der Wegweisung; Bau von Lärmschutzeinrichtungen, die von der öffentlichen Hand gefördert werden , an stark frequentierten Stral.lern.ügen; Opti- mierung der Grünwellen. Dazu gehört auch beispielsweise hiiuligen:s Waschen und Reinigen a ll er S1ral.\cn und Freihalten der Sichtachsen von Werbung. Im permanenten Be nrühen , die Unfall- zahlen zu senken, müsse die Einhaltung geltender Verkehrsregeln noch konse- quenter als bish ·r liberwacht werden, sagt Bürgermeister Schwarz. Dort, wo gehäuft Unfälle auftreten, wolle man genaue Ursa- chenanalysen anstellen und geeignete So- fortmaßnahmen setzen. Die Schulwegsi- cherung soll noch verbessert werden. Übernachtungen stiegen in Steyr um 23 Prozent Steyr braucht leistungsstarke Einbindung in das überregionale Verkehrsnetz Eine sehr erfreuliche Steigerung der Nächtigungen in Steyr kann das Frem- denverkehrsamt der Stadt Steyr berich- ten . So wurden die Nächtigungen seit Jänner bis August im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent gesteigert, und wenn man das starke Jahr der Landesaus- stellung vor zwei Jahren zugrunde legt, konnte sogar das Jahr 1987 mit um 17 Prozent mehr Nächtigungen übertroffen werden. Auch bei den Ausflugsgästen, welche sich nur einige Stunden in der Stadt aufhalten, konnten sehr erfreuliche Zuwächse registriert werden. Besonders italienische Gäste sowie Gäste aus der Schweiz, USA und Großbritannien fre- quentieren die alte Eisenstadt Steyr. Ge >cnüber Land und Bund vertritt SI ·yr massive Forderungen nach einer lcislungsfiihigen Einbindung in das über- rc 1 io nal e Verkehrsnetz. Als vordringlich- SI • Projekte nennt hier Bürgermeister S ·hwarz die Einführung eines Taktfahr- planes von Steyr nach St. Valentin bzw. Linz a ls Anschluß an die Westbahn. Den Bau der Nordspange und der Umfahrung Dornach durch den Bund, den Bau der feh lenden Ortsumfahrungen auf der B 115 in Richtung Enns (Dietachdorf, Kronstorf, Thalling) und die Ausschaltung von Ge- fahrenstellen auf der Voralpen-Bundes- straße in Richtung Sattledt und auf der Eisenbundesstraße in Richtung Hieflau. Zudem muß Steyr durch Koordinierung des öffentlichen Personennahverkehrs - das sind die städtischen Verkehrsbetriebe, Bahn, Post und Taxis - zu einem effizien- ten Verkehrsverbund kommen. Die oben genannten Maßnahmen sind grundsätzlich unter der Perspektive zu sehen, daß die Zahl der Kraftfahrzeuge wie bisher zunimmt (fünf bis sechs Prozent jährlich), der zur Verfügung stehende Straßen- und Parkraum in Steyr aber nicht mehr wesentlich ausgeweitet werden kann. Daher muß der zu erwartende Verkehrs- zuwachs durch die Ausschöpfung aller organisatorischen Maßnahmen bewältigt werden. Unumgänglich notwendig ist die Eindämmung privater Pkw-Fahrten zu- gunsten des Umstiegs auf öffentliche Ver- kehrsmittel bzw. auf das Fahrrad. Die von allen gewünschte Verbesserung der Le- bens- und Umweltqualität ist nur möglich, 6/338 wenn neue Formen akzeptiert werden. Und bei allen Veränderungen wird die Stadt die Bürger aktiv in die Entschei- dungsfindung einbinden. Dazu wird ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Generalverkehrskonzept ausge- arbeitet. Die Organisation der oben ge- nannten Perspektiven wird sich an diesem Grundverkehrskonzept orientieren. STEYR AUF DEN WELTMEEREN. Für eine Überraschung sorgte Kapitän Greve aus Schwartau, BRD, der vor wenigen Tagen Bürgermeister Schwarz im Rathaus ei'!_en Besuch abs/a/te/e und dem Stadtoberhaupt das Bild eines Frachtschiffes der Reederei Osterreichi- scher Lloyd mit dem Namen „Steyr" überreichte. Von der Existenz eines solchen Schiffes war in Steyr bisher nichts bekannt. Hoch erfreut, daß „Steyr" auch auf den Weltmeeren präsent ist, hat der Bürgermeister, fur jedermann ersichtlich, das Bild in seinem Büro angebracht. stt-yr

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