Amtsblatt der Stadt Steyr 1989/12

Radwege abseits vom'Fahrzeugverkehr. B ürgermeister Heinrich Schwarz prä- st:ntierte Pressevertretern Perspekti- ven städtischer Verkehrsplanung, die als Fortsetzung des Entwicklungskon- zeptes für die Stadt Steyr im kommenden Jahrzehnt unter breiter Mitwirkung der Bevölkerung zu realisieren sind. Schwarz versteht die folgenden Aussagen als grundsätzliche Orientierung bei allen kommunalen Entscheidungen, da die Ver- kehrsplanung einerseits alle Mobilitätsbe- dürfnisse der Bürger optimal berücksichti- gen muß, ander~rseits aber auch die Grundsätze von Okologie und Umwelt- schutz nicht übersehen werden dürfen. Als . eines der wichtigsten Ziele bezeichnet der Bürgermeister die Herstellung einer ver- nünftigen Balance zwischen öffentlichem und individuellem Verkehr. ,,Fußgehern und Radfahrern ist Priori- tät einzuräumen", sagt Bürgermeister Schwarz, fußgeherfreundlich ist eine Stadt dann, wenn sie den Fußgängern flächen- deckend ein sicheres, direkt geführtes und ungehindert begehbares Wegenetz zur Verfügung stellt, Radfahrer sollten alle Ziele im Stadtbereich ohne größere Um- wege sicher und direkt erreichen können. Für die Fußgänger ist ein zusammen- hängendes Hauptgehwegenetz anzustre- ben, das die Verbindung von Stadttei len, Schulen, Wohngebieten und wichtigen Haltestellen des öffentlichen Verkehrs her- stellt. Es muß sicher und bequem begeh- bar sein und möglichst durch verkehrsbe- ruhigte Gebiete und Fußgängerzonen zu den Hauptgeschäftsstraßen führen. Als Orientierungshilfe führen Wegweiser zu den wichtigsten Zielen. Zur Erhöhung der Sicherheit der Fußgänger sollen die schon jetzt praktizierten Geschwindigkeitsbe- schränkungen innerhalb geschlossener Wohngebiete flächendeckend erweitert werden. Beim Bau von Kreuzungen muß besonders auf die Bedürfnisse von Fußge- hern und Behinderten Rücksicht genom- men werden. Fußgeher und Radfahrer sollen künftig die Möglichkeit haben, ihr Einkaufsgepäck in öffentlichen Schließfä- chern zu deponieren. 4/336 Umfassendes Radwegenetz ,,Wir wollen ein die ganze Stadt umfas- sendes Radwegenetz verwirklichen, das einen einheitlichen Ausbau- und Sicher- heitsstandard aufweist und an den Stadt- grenzen an regionale Radwege an- schließt", sagte Bürgermeister Schwarz. Dazu seien neben den baulichen Investi- tionen eine Reihe von Maßnahmen not- wendig, wie das Öffnen von Einbahnen in der Gegenrichtung, wenn die Sicherheit ausreichend gewährleistet ist; die Koordi- nierung von Ampelanlagen, um Fußgeher wie Radfahrer gleichzeitig vorrangig zu bedienen; die Errichtung ausreichender Radabstellmöglichkeiten bei Schulen, Er- holungseinrichtungen und an wichtigen Haltestellen des öffentlichen Verkehrs. Auf stark befahrenen Straßen sollen die Radwege nicht neben dem Verkehrsstrom geführt, sondern an die Flußläufe gelegt Fotos: Hartlauer werden, soweit das möglich ist. Stadtkonzept Steyr 2000 Vorrang für Sicherheit, saubere Umwelt und öffentlichen Verkehr SU')T

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