Amtsblatt der Stadt Steyr 1989/6

DIE SEITE DES BÜRGERMEISTERS gegen die Absicht der Steyr-Daimler- Puch AG, im Rahmen des Strukturkon- zeptes die Produktion des M ]-Motors von Steyr nach St. Valentin zu verlegen, habe ich bei Generaldirektor Dipl.-Ing. Voisard energisch interveniert und dar- auf hingewiesen, daß die Steyr-Daim- ler-Puch AG trotz aller wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der Stadt Steyr und der angrenzenden Region das dominie- rende Wirtschaftsunternehmen bleiben muß. Eine weitere Reduzierung der Ar- beitsplätze in diesem Betrieb hätte für die Erhaltung der Kaufkraft und damit der Lebensqualität unabsehbare Nachtei- le und Folgen. Mein Interventionsschrei- ben ist auch Herrn Landeshauptmann Dr. Ratzenböck zugegangen, der mir mit Note vom 2. Mai versicherte, daß sich auch das Land im Sinne der Stadt um eine günstige Lösung bemühen werde. in Fortführung der Tradition, die einzel- nen Mitglieder der Landesregierung in periodischen Abständen zu einem Besuch der Stadt Steyr einzuladen, um gewisser- maßen vor Ort die anstehenden Proble- me besprechen zu können, habe ich am 16. Mai Landesrat Fritz Hochmair in das Rathaus gebeten. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die Einrichtung des Notarztwagensystems, mit dessen Reali- sierung - so wie in Ried und Wels - nun auch in Steyr in nächster Zeit zu rech- nen ist. Die Investitionsmittel für die Anschaffung von drei Notarztwagen-Sy- stemen sind bereits schriftlich genehmigt. Mit einer Zusage über die Abdeckung der Kosten in Höhe von 1, 76 Mill. S pro NA W-System kann gerechnet werden. Mündliche Zusagen liegen bereits vor. Sie bedürfen aber noch der formalen Genehmigung. Mit den 1,76 Mill. Schil- ling werden die Ausgaben für vier Sani- täter, die Abschreibung und die Betriebs- kosten gedeckt. In personeller Hinsicht sind zwei Sanitäter durch den Magi- strat zu finanzieren, ein Sanitäter durch die umliegenden Gemeinden, ein weiterer soll durch Umstrukturierungs- maßnahmen der Bezirksstelle Steyr- Stadt des Roten Kreuzes gestellt werden. Die Stationierung des Notarztwagens ist beim Krankenhaus vorgesehen. Da die Mittel aus dem Krankenanstaltenfonds, der die 1, 76 Mill. Schilling aufbringen soll, begrenzt sind, will man bis 1991 eine gesetzliche Basis für das NA W-Sy- stem schaffen. Landesrat Hochmair strebt eine Novellierung des Oö. Ret- tungsgesetzes an, wobei durch die Ein- bindung in das Krankenanstaltengesetz der Notarztwagen ein fixer Bestandteil der Krankenhäuser werden soll. Ich bin sehr froh, daß es nunmehr gelungen ist, die jahrelang geführten Verhandlungen zur Einführung eines Notarztwagens zu einem positiven Abschluß zu bringen. Für ihren verdienstvollen Einsatz bei diesem Projekt danke ich Herrn Landes- rat Hochmair, seinem Vorgänger, Lan- desrat Habringer, Vizebürgermeister Holub, Stadtrat Zöchling als Bezirks- stellenleiter des Roten Kreuzes, und ganz besonders auch Prim. Univ.-Prof Dr. Kleinberger. Im Zusammenhang mit der Diskussion um den Westbahnanschluß für Steyr möchte ich noch einmal ganz entschie- den darauf hinweisen, daß die Stadt mit aller Vehemenz einen Streckenausbau nach Steyr fordert, der es erlaubt, daß die Interregio-Züge über Steyr fahren. Im Hinblick auf langfristige Entwick- lungen muß Steyr in eine leistungsfähige Nord-Süd-Verbindung voll eingebunden sein. Reger Besuchs- und Jugendaustausch entwickelt sich heuer wieder mit unseren Partnerstädten Kettering und Plauen und natürlich auch mit unserer jüngsten Partnerstadt Eisenerz. Ich freue mich über die vielfältigen zwischenmenschli- chen Kontakte, die diese Begegnungen bringen. Zum Stadtfest am 24. und 25. Juni möchte ich Sie wieder sehr herzlich ein- laden. 63 Vereine. 53 Gewerbetreibende und 40 Musikgruppen bieten auf dem Stadtplatz, dem Grünmarkt, dem Enns- kai, dem Brucknerplatz und auf dem Wieserfeldplatz ein vielseitiges und rei- ches Programm. Daß diese Großveran- staltung auch heuer wieder zu einem Fest der Begegnung für uns alle wird, wünscht sich

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