Amtsblatt der Stadt Steyr 1989/4
j\ n den Aufstieg in die österrei- chische Damen-Basketball-Bun- desliga A hatte vor einem Jahr ni emand zu glauben gewagt. Jetzt ist es höchste Wunscherfüllung und Ge~ißheit geworden. Die Mädchen vom ASKO BSG Steyr hatten mit ihrem Trainer Haupt- schuldirektor Ernst Schlemmer nach dem vorjährigen Landesmeistertitel die Auf- stiegs-Play-off-Runde erhofft. Die B-Liga wurde zu einem Triumphzug: alle 14 Spie- le gewonnen und Tabellenführer. Doch auch die Play-off-Runde wurde zur Sensa- tion : 5 Siege im 1. Durchgang und somit Tabellenspitze, was einem 5. Platz in Osterreichs Damenbasketball gleich- kommt. Somit hatten sie den Aufstieg in die Bundesliga A geschafft. Gaben die Steyrerinnen vor drei Jahren in der dama- ligen Fusion mit den Ennserinnen nur ein einjähriges Gastspiel in der A-Liga, so erhofft man nun mit den weitaus günstige- ren Vora1:1_ssetzungen einen längeren Ver- bleib in Osterreichs höchster Spielklasse. „Ein seit Jahren zusammengespieltes Team ist unsere Stärke!" sieht der Trainer die Hoffnung. In Relation mit den anderen österreichi- schen Spitzenvereinen gleichen die Steyre- Aufsteiger A SKÖ BSG Stey r (von links): Coach Schlemmer, Oberwagner, Melichar, Salbrechter, Wiesbauer, Gradauer; vorne: Fragner, Koschat, Lösch!, Radecki, Sthul. Steyrer Basketballerinnen schafften Aufstieg in die Bundesliga A rinnen einem Wunderteam. Haben alle anderen österreichischen Spitzenklubs teure Ausländerinnen als dominante Spielmacher zur Verfügung, so stützt sich Steyr nur auf eine bodenständige Mann- schaft. Während alle vergleichbaren Ver- eine mit Prämien und sogar mit Trainings- geldern aufwarten, sahen die Steyrerinnen bisher noch keinen Schilling. Nicht einmal ein Gratisessen nach der erfolgreichen 19-Traumsieg-Serie. Sie sind völlig auf stt>yr sich selbst gestellt, organisieren selbst ihr Vereinsleben und sind sogar Chauffeusen bei Ausfahrten. Da sitzen stets der Trainer und eine Spielerin am Lenkrad. Zum Handikap wird der kleine Kader. Darauf- hin war der Ausrutscher mit nur zwei Pukten Rückstand gegen Ifl Wien zurück- zuführen. Das Erfolgsrezept der Steyrerinnen ba- siert auf einer seit Jahren eingespielten Mannschaft. Ihr Trainer hat für die mei- sten von ihnen als Leiter der Sporthaupt- schule Tabor das Interesse für Basketball geweckt und sie von ihren ersten basket- ballerischen Gehversuchen über Erreichen von österreichischen Schülermeistertiteln zu einer Topmannschaft aufgepäppelt. Neben dem eingespielten Kombinations- spiel mit optimaler Einstellung hat sich auch die Wurfauswertung gesteigert. So überraschten drei 100-Punkte-Siege im Grunddurchgang. Auch die Dreier-Würfe sind keine Rarität mehr. So wartete die 1,59 m große Stella Koschat gegen Post Wien mit einem tollen Lauf auf. Sie voll- brachte mit fünf Dreiern im Gang wahr- lich eine Rekordwurfserie. Mit Petra Sthul steht auch eine Steyrerin im National- team. Schade, daß Basketball in Steyr eine Mauerblümchenrolle vor nur wenigen Ex- pertenzuschauern einnimmt. Die Erfolgs- mannschaft würde ein volles Haus und Unterstützung des Publikums verdienen. Vielleicht weckt die Europameisterschaft das Interesse. Erstmalig finde t vom 10. bis Sehr treffsicher: Petra Sthul. 14. Mai in der Steyrer Sporthalle die Europameisterschaft für Damen in der Gruppe C statt. Mit Petra Sthul hat Steyr ein heißes Eisen im Feuer. Mit Ernst Schlemmer stellt Steyr auch den Kotrai- ner. Um einen Heimvorteil der österreichi- schen Mannschaft zu erwirken, wurden die Auswahlspielerinnen bereits ins Trai- ningslager in die Eisenstadt berufen. F. L. QUENGHOF CAFE-RESTAURANT G. u. G . Schillhuber 4400 Steyr, Spitalskystraße 12 Tel. 0 72 52/26 2 28 Angebot des Monats Mai Kaffee + Torte (hausgemacht) 30.- 21/ 113
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