Amtsblatt der Stadt Steyr 1989/2

gilt heute als sicher, daß eine Neutrassie- rung der Westbahn über Steyr aus wirt- schaftlichen Gründen kaum eine Chance auf Realisierung hat. Um so dringender muß daher eine verbesserte Anbindung an die Westbahn sowo hl in baulicher als auch fahrpl a nmäßi ge r Hin icht gefordert wer- den. Hand in ! la nd da mit muß aber auch eine Ve rbesserung der Straßenverbindun- gen in Ri chtun g Westautobahn sowie in das Enns- und Steyrtal mit Nachdruck betrie ben werden . Die im Stadtgebiet dringend ge fo rderte Nordspange stellt da- zu e ine wi chti ge Ve rbindungsachse her. Ich me in e aber, daß in dieser Frage Al- le in gän ge vo n Gemeinden, von politischen G ruppierun ge n oder von Bürgerinitiativen we ni g ziclführend s ind , sondern nur ein geschl ossenes gemeinsames Auftreten der gesamte n Reg io n den angestrebten Effekt e r1.ie le 11 kann . We nn ich auf e inige Schwerpunkte der kommunali.:n Vo rhaben des Jahres 1989 hinwe isen da rf, so möchte ich den Um- weltsc hull: in den Vordergrund stellen. Dahe i nimmt die Fortführung der unum- giin glich en Ka nalbauten im Stadtgebiet mil e in em ge planten Aufwand von 51 Mi llion en Schilling wieder eine dominie- re nd · Ste llung ein, wobei es im eng ve rha ut en Altstadtbereich zu Er- sc hwe rni ssen kommen kann, für wel- ·hc ich an da Verständnis der Bewohner der betroffenen Gebiete apellieren möch- te. 1 n den Bereich Umweltschutz fällt auch das Pro bl em der Bewältigung des fließen - den und ruhenden Verkehrs . Neben dem Ba u de r Nordspange hat der vom Bund geplante Umbau des Nordknotens am Tabor einen wichtigen Stellenwert, we il wir alle Möglichkeiten ausschöpfen müs- sen , den immer mehr ansteigenden Kraft- fahrzeugverkehr an dieser Verkehrsdreh- scheibe flüssiger zu gestalten. In den Wohngebieten wird auch in Zukunft den Wünschen der Bewohner nach e iner Be ru - higung des fließenden Verkehrs Rechnun g zu tragen sein . Die Ordnung des ruh e nd en Verkehrs zählt ebenso zu den wi chti gs ten Aufgaben, wofür einige Zahlen ein e de ut - liche Sprache sprechen. ln Steyr sind rund 21.000 Kraftfahrzeuge angemeld e t, da vo n etwa 14.600 Personenkraftwage n, we lche den rund 18.800 Ha usha lten zuzuo rdnen sind. Diese Probleme sind jedoch ni cht allein mit Gesetzen und Vero rdnun g~n zu lösen, sondern es bedarf dazu ein e r J\nd e- rung der Gewohnheiten aller Ve rkehrste il - nehmer. Ich habe bereits be i de r Rück - schau in die abgelaufenen Jahre a uf das Wohnungsproblem hingewiesen. Wohn en zählt zu den elementaren Lebensbedürf- nissen jedes Menschen und erfahrungsge- mäß wendet sich auch der Wohnungss u- chende zuerst an das Wohnungsreferat des Magistrates Steyr, weil die GWG der Stadt mit über 5000 Wohnungen der größ- te Wohnungsträger ist. Fast 2000 vorge- merkte Wohnungssuchende erhärten diese Feststellung. Wir sind aber beim Woh- nungsneubau auf Förderungsmittel ange- wiesen und bemühen uns beim neuen Wohnbaureferenten Landesrat Habringer um eine verstärkte Mittelzuteilung. Zur Schaffung von Grundreserven für den Wohnungsbau ist die Stadt Steyr derzeit mit der Steyr-Daimler-Puch AG wegen 8/44 eines allfälligen Verkaufes des Reithoffer- Areals in Verhandlung. In Zusammen- hang damit ist auch die Altstadterneue- rung zu sehen. Hier kann in erster Linie nur im Rahmen der F a ssadenaktion oder durch Informa ti o n über die Möglichkeiten im Rahmen de r Wohnungsverbesserung und Althaussa nierun g Hilfe angeboten werden, da di e Stadt se lbs t in den in Frage kommenden Stadtte ile n über keinen Haus- besitz verfü g t. Im heuri ge n Jahr werden auch die Ar- beiten am Stadtplatz und in der Enge , sobald dies di e Witterung erlaubt , fortge- setzt und zum J\bsd1luß gebracht werden , so daß ich de r Stadtke rn im Sommer zur U rlaubszcit im ne uen K leid prHscnti e ren wird. Fo rtgese tz t wird im heuri gen Jahr auch de r weit e re Aushau des Schl oßrnu- seums. Im Jahr 1989 wird uns a uch der Umbau des st!idti s<: he n Zentra laltershei- mes weiter b ·schii fli, · 11 , da si ch die Nach- frage nach l'fl cgq1W t1.e n e norm verstärkt ha t. And e re rs ·it s wurd e die allgemeine Heima bteilun I dur ·h de n Bau der Pensio- nis tenwo hnh il use r in de n Stadtteilen stark entlaste t, so da ß c in i.: Umwidmung von J leimpliit, e n 111 iigli ch ist. Verschiedene Ve rsorgun gsc 11111 ch1un ge n des Hauses müssi.: n ch ·11f'a ll s a uf , rund jahrzehntelan- ge r Benlit1.L111 , c rn e ue rt werden. Di e E111 e ue1u 11 g b1.w. Revitalisierung de r ehemali ' l' II nunmehr de r Stadt gehö- re nd en ! lad. Lie 'l' ll sdrnft im Wehrgra- ben tritt im h ·111i • ·n J a hr e benfalls in ein e ntsche id end es S tadium . Ge plant ist eine Widm1111 g rn1 l· in in <, ,ündung bcfindli- i; hes hnsc hun •s und J\u sbildungszen- trum fli1 Arh <: il 1111d Tec hnik sowie die Frri chlun • c1ncr ( ksd1 ü t1. ten We rkstä tte a ls si nn vo llc 1: r ,/1 111.un, , u den bes tens bcw;ihrlt: 11 h1111 ch111n •c n d · r Lebe nshilfe. l)i ese we ni ge n llc is pi c l · aus der Füll e de r Vo rh a bc n so ll ' II IT11 da s Bemlih en des ( ,cm ·ind e rat es und d e r Stadt ve rwaltung um e ine gcde ihlid1 c W · itc rcntwi cklung unse re r St adl s te hen . We nn vo n dem Vo r- an sc hl ag mit e in em Rahme n von rund 750 Mill io nen e twa 500 Milli o ne n Schil lin g in h l rl11 de r ve rschi ede nsten J\uf'lriige in di e he imi sche Wirtschaft fließ en, so glaube ich, le iste t di e Stadt a uch e in en siche r ni ·ht unwesentli chen Be itrag zur Siche- run g der Arbe itspl ä tze und zur Erh a ltung des so,.ia le n Fri edens. Vo r uns liegt a lso, wi e Sie sehen kö nn e n, e in gewa ltige r Be rg vo n Arbeit. Er res ul - ti ert aus den täglich neuen Anford e run - gen , a bcr a uch au~ Vt::fääumni~M:: 11, welche schon vi e le Ge ne rati onen vor uns gesch e- he n sind , un d s ie werden nicht nur uns, sond e rn a uch noch folgende Generationen beschä ft ige n . Di e Steyrer haben in der Ve rga ngenh e it ni cht resigniert, sondern immer wi ede r die Probleme gemeinsam ange packt und a uch gelöst." Dem Verein AKTJON TAGESMÜT- TER gewä hrte der Stadtsenat für 1989 eine Subventio n in Höhe von 60.000 Schil- ling. In Steyr stehen derzeit vier Tages- mütter zur Verfügung. Sie betreuen Kin- der im Alter von ein bis drei Jahren. AMTLICHE NACHRICHT Magistra t Steyr, Abt. X, San-Erlaß- 1088 / 87 Schutzimpfung gegen die Zeckenkrankheit (Frühsommer-Meningoenzephalitis) So wie jedes Jahr wird auch heuer wi eder vom Gesundheitsamt die Schutz- impfung gegen die Zeckenkrankheit (Frühsommer-Meningoenzephalitis) durchgeführt. Die Zeckenkrankheit ist ei- ne gefährliche Infektionskrankheit der Ge- hirnhäute, die bleibende Schäden zur Fol- ge haben kann. Der einzig sichere Schutz gegen diese gefährliche Krankheit ist die aktive Zeckenschutzimpfung. Der öffentli- che Sanitätsdienst des Landes setzt seine Schutzimpfung gegen die Zeckenkrank- heit mit der Kampa gne 1989 fort. Die Grundimmunisierung gegen die Zecken- krankheit besteht aus drei Teilimpfungen. Die ersten beiden Teilimpfungen im Ab- stand von vier Wochen bis zu drei Mona- ten , die dritte neun bis zwölf Monate danach. All e drei Jahre ist eine Auffri- schung erforderlich. Eine Teilimpfung kostet S 154.-. In die Kampagne 1989 fallen auch die Auffrischungsimpfungen für die Grundimmunisierungen in den Jahren 1980, 1983 und 1986. Für Familien mit mehr a ls zwei unversorgten Kindern bzw. mit Kindern vom 1. bis 15. Lebens- jahr gilt fo lgende Sonderregelung : Das Land übernimmt a) ab dem dritten und allen weiteren unversorgten Kindern die Kosten der Schutzimpfung, soweit sie durch die Kostenzuschüsse der Kranken- versicherungsträger nicht gedeckt werden und sich das erste und zweite Kind der Schutzimpfung bereits unterzogen haben sowie b) das Arzthonorar für alle Kinder a b dem vollendeten ersten Lebensjahr Qüngere Kinder werden nicht geimpft) bis zum 15. Lebensjahr. Für jedes Kind, für we lches die Voraussetzung auf Kosten- übe rnahme gemäß vorstehender Sonder- rege lung (nach lit. a) gegeben ist, sind bei de r Bezirksverwaltungsbehörde für jede Schutzimpfung S 50.- zu erlegen . Die Rücke rsta ttung dieser Beträge erfolgt auf J\ ntrag durch jenen Krankenversiche- rungs träge r, bei welchem das Kind mitver- s iche rt ist. Di e Zeckenschutzimpfung wird ab so- fo rt be im Gesundheitsamt durchgeführt. Ein Ra hmentermin wie in den vergange- nen Ja hren wird nicht mehr festgelegt, we il das Virologische Institut der Universi- tä t Wi en e in en solchen für entbehrlich hä lt. Im Sinn e eine r bürgernahen Verwal- tun g wird di e FSM E- Prophylaxe ganzjäh- rig angebo ten. Da der Impfschutz mög- lichst schon am Beginn der saisonalen Zeckenakti vität bes tehen soll, sollte der Impftermin für die erste und zweite Teil- impfung in der kalten Jahreszeit liegen. So wie im Vorjahr können die Kosten für die Impfung direkt beim Gesundheitsamt ein- gezahlt werden. Für eventuelle Auskünfte steht das Gesundheitsamt Steyr unter der Nummer 25 7 11-356 oder 355 (Durch- wahl) jederzeit zur Verfügung. SW)'l'

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