Amtsblatt der Stadt Steyr 1989/2

I m Stevrer :i.tadtsenat ist Sta_rjtrat JO- HANN ZOCHLING, SPO, for die Bereiche Wohnbau, Wohnungswesen, Liegenschaftsverwaltung und Feuerwehr- iresen zuständig. Tm folgenden Beitrag erläutert Stadtrat Zöch/ing aktuelle The- men aus seinem Ressort. Ich nehme gerne die Gelegenheit wahr, Sie wieder über die neuesten Entwicklungen im Rahmen der mir ge- schäftsordnungsgcmäß zugeteilten Res- sorts und darüber hinaus als Dienststel- lenleiter des Roten Kreuzes über Neues aus dieser Einrichtung zu informieren. Große Sorgen bereitet der Stadtver- waltung nach wie vor das Wohnungswe- sen. Der Stand von rund 2000 Woh- nungssuchenden, welche sich aus den verschiedensten Gründen beim Woh- nungsreferat des Magistrates Steyr um eine Wohnung bewerben, verändert sich kaum und es vergeht kein Tag, an dem nicht jeder Mandatar mit einem Woh- nungsproblem konfrontiert wird. Die Gemeinnützige Wohnungsgesell- schaft der Stadt Steyr bemüht sich seit Jahrzehnten um eine Lösung des Pro- blems, sie wird dies aus eigener Kraft Stadtrat Johann ZÖCHLING tümer und nach einvernehmlicher Fest- legung des neuen Standortes konnte das Gebäude am jetzigen Standort in rund zweimonatiger Bauzeit errichtet werden. Als Gegenleistung für die Räumung des alten Depots leistete Herr Hartlauer einen Kostenbeitrag von 1,5 Millionen Schilling zur Errichtung des neuen Zeughauses. Die rasche Bauabwicklung war deshalb möglich, weil die Wehr- männer, wo immer es möglich war, in Neues Haus für Rotes Kreuz aber nicht imstande sein. Sie war, ist und wird auch in Zukunft bei ihrer Bautätigkeit von der Zuteilung von Mit- teln aus der Wohnbauförderung abhän- gig sein, da aufgrund der sozialen Struk- tur der Wohnbevölkerung bei der Mie- tenbildung eine obere Grenze vorgege- ben ist. Da die GWG der Stadt trotz wiederholt ernsthafter Vorstellungen bei der Zuteilung von Wohnbauförderungs- mitteln in den letzten Jahren äußerst stiefmütterlich behandelt wurde, war es im abgelaufenen Jahr nur möglich, 30 Neubauwohnungen an Mieter zu verge- ben. Die GWG hat derzeit 57 Wohnun- gen im Bau, welche heuer noch fertigge- stellt werden. Es ist daher für die näch- ste Zeit ein Gesprächstermin mit dem neuen Wohnbaureferenten der oö. Lan- desregierung, Landesrat Leo Habringer, vereinbart, bei welchem die Vertreter der Stadt und der GWG mit Nachdruck die derzeitige Situation darlegen und um dringende Abhilfe ersuchen werden. Aus dem Ressort des Feuerwehrwe- sens kann ich berichten, daß im Spät herbst des Vorjahres der Löschzug I, Innere Stadt, der Freiwilligen Stadtfeu- erwehr sein neues Zeughaus in der Schiffmeistergasse am rechten Brücken- kopf der Schönauerbrücke beziehen konnte. Ausgelöst wurde dieser Stand- ortwechsel im Zuge des Verkaufes des ehemaligen Kreisgerichtsgebäudes am Stadtplatz durch den Bund an den Stey- rer Kaufmann Franz Josef Hartlauer. Einer Gesamtnutzung des Hauses durch ihn stand aber das Feuerwehrdepot im Hause, welches grundbücherlich gesi- chert war, entgegen. Nach längeren Ver- handlungen mit dem neuen Hauseigen- ihrer Freizeit tatkräftig mit Hand anleg- ten. Dafür soll ihnen auch an dieser Stelle Dank gesagt werden. Für das nunmehr begonnene Jahr 1989 werden der Feuerwehr neben der Bestreitung des laufenden Aufwandes von der Stadt im Zuge der Verbesserung der Ausrüstung 1,5 Millionen Schilling als erste Rate zum Ankauf eines neuen Tanklöschfahrzeuges für den Löschzug IV, Christkindl, bereitgestellt. Erwähnen möchte ich schließlich auch noch, daß die Freiwillige Feuerwehr im April die- ses Jahres das stolze Fest ihres 125jähri- gen Bestands feiern wird. Bedeutende Veränderungen zeichnen sich auch im Bereich des Roten Kreuzes ab. Dieses trägt sich schon seit längerer Zeit mit der Absicht, ein neues Dienst- stellengebäude samt den nötigen Gara- gen in Nähe des Landeskrankenhauses zu errichten. Dafür gibt es schwerwie- gende Gründe. Bekanntlich bemüht sich das Rote Kreuz im Einvernehmen mit der Stadt Steyr schon seit Jahren um die Einrichtung eines Notarztwagens, ein Vorhaben, welches bisher immer an Personal- und Kostenfragen gescheitert ist. Bei der derzeitigen Situation müßte der Wagen, welcher bei der Rotkreuz- dienststelle in der Redtenbachergasse zu stationieren wäre, zuerst den Notarzt vom Landeskrankenhaus abholen. Ein solcher Umweg und die damit verbun- dene Einsatzverzögerung kann aber kei- nesfalls in Kauf genommen werden. Eine Stationierung von hauptamtlichen Notfallsanitätern des Roten Kreuzes im Landeskrankenhaus scheint wiederum nicht vertretbar, da Kosten und Arbeits- aufwand bei einem Dienst rund um die Uhr nicht in Einklang stehen würden. Es ist daher sinnvoll, die gesamte Dienststelle des Roten Kreuzes Steyr- Stadt und Steyr-Land in die Nähe des Landeskrankenhauses zu verlegen und den Notarztwagen einschließlich Sani- . tätspersonal dort zu stationieren. Als erste Voraussetzung für die Reali- sierung dieses Planes konnte nunmehr nach längeren Verhandlungen die Standortfrage gelöst werden. Das Land Oberösterreich hat dem Roten Kreuz in der Südostecke des Krankenhausareals ein Grundstück im Ausmaß von 1500 Quadratmetern in Form eines Baurech- tes für 80 Jahre zur Errichtung eines Dienststellengebäudes des Roten Kreu- zes und zum Bau von Garagen für derzeit elf Fahrzeuge zur Verfügung gestellt. Die Kosten dieser Gebäude samt der erforderlichen Einrichtung werden sich auf rund 20 Millionen Schilling belaufen. Die Finanzierung soll durch den Landesverband des Ro- ten Kreuzes mit dem Erlös des beab- sichtigten Verkaufes des jetzigen Dienst- stellengebäudes in der Redtenbacher- gasse einschließlich der dringend sanie- rungsbedürftigen Garagen und durch Beiträge der öffentlichen Hand, dar- unter auch der Stadt Steyr, bewerkstel- ligt werden. Zur endgültigen Beschluß- fassung über die Einrichtung des Not- arztwagens ist noch die Klärung der Personalkostenfrage für die hauptamtli- chen Notfallsanitäter erforderlich. Es ist aber zu hoffen, daß auch diese Frage einer befriedigenden und tragbaren Lösung zugeführt werden kann, damit auch in Zukunft eine optimale Einsatz- bereitschaft des Roten Kreuzes gesichert ist. Diese Einsatzbereitschaft konnte bis- her aber nur durch den unermüdlichen fre iwilligen Einsatz der ehrenamtlichen Rotkreuzhelfer, denen ich auch an die- ser Stelle aufrichtig Dank sagen möchte, garantiert werden. In Zukunft wird sie aber dann nur aufrechtzuerhalten sein, wenn sich immer wieder idealistisch eingestellte Menschen finden, welche bereit sind, sich in ihrer Freizeit in den Dienst ihrer Mitmenschen zu stellen. Das Rote Kreuz wird immer auf freiwil- lige Helfer angewiesen sein, deshalb lade ich alle Interessierten herzlich zur Mitarbeit ein. Für Auskünfte steht die Dienststelle des Roten Kreuzes unter der Telefonnummer 23 9 91 jederzeit gerne zur Verfügung. Ich hoffe, daß diese Informationen Ihr Interesse finden werden, und verbleibe als Ihr 17/53

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