Amtsblatt der Stadt Steyr 1989/1

Jahresbilanz der Stadtwerke Der Gemeinderat nahm die Jahresbi- lanz 1987 der Stadtwerke zustimmend zur Kenntnis . Zu den Ergebnissen der einzel- nen Teilbetri ebe gab Stadtrat Rudolf Steinmaß! fol gende Informa tionen : „Auch das Bilanzjahr 1987 war durch bedeutende Senkungen beim Erdgasabga- bepreis gekennzeichnet, so daß sich, wie bereits 1986, auch 1987 der Gesamtumsatz um rund 3,2 Mill. oder 2,88 Prozent ver- ringert hat. lm Bilanzjahr wurde der Erd- gasabgabepreis zum 1. 1. um sechs Prozent gesenkt, wodurch der Umsatz im Teilbe- trieb Gaswerk um rund 4,23 Mill. S gesun- ken ist. Auch in den anderen Teilbetrieben waren die Umsatzveränderungen im Ver- hältnis zum Gesamtumsatz eher unwe- sentlich ; dies wird damit begründet, daß lediglich im März 1987 die Bestattungsta- rife in Anlehnung an die Verordnung des Landeshauptmannes angehoben wurden. Im Gesamtunternehmen wurden 1987 rund S 28,63 Mill. investiert, das sind um 9, 18 Mill. S oder 47,2 Prozent mehr als 1986. Zur finanziellen Deckung dieser In- vestitionen wurden die 1986 gebildeten freien Rücklagen, Wasserwirtschaftsfonds- darlehen und die Anlagenabschreibung sowie Landesdarlehen des Landes Ober- österreich herangezogen. Einen wesent- lichen Teil der Investitionen haben auch die Bed iensteten durch ihren Einsatz im Anlagenbau erbracht. Die größten Anteile an Investiti onen lagen in den Teilbetrie- ben Gaswerk mit 10,08 Mill. S, Wasser- werk mit 8,3 Mill. S und beim Verkehrsbe- trieb mit 5,9 Mill. S. Waren in den beiden Tei lbereichen Gas- und Wasserwerk vor allem Netzausbauten und Netzsanierun- gen im Vordergrund, so wurde im Ver- kehrsbetrieb die kontinuierliche Erneue- rung der Omnibusse fortgesetzt. Einen wesentlichen Anteil an den Investitionen ha tte auch der Teilbetrieb Krematorium, in dem im Oktober 1987 mit dem Neuein- bau des Einäscherungsofens der Firma BBC begonnen und zu Beginn des Monats Februar 1988 abgeschlossen wurde. Für d ie Kunsteisbahn wurde mit Hilfe der Stadtverwaltung eine neue Eisoberflä- chenauthereitungsmaschine angeschafft, die neben der umweltfreundlichen Be- triebsart eine exakte Eisaufbereitung er- möglicht. Trotz der zum 1. Juli 1986 erfolgten Tarifkorrektur war eine Stabilisierung des Verlustes im Teilbetrieb städtischer Ver- kehr nicht möglich, da dieser zwar nur unwesentlich auf 6,66 Mill. S angestiegen ist. Maßgebend dafür war, daß 1987 um 77.000 Monats- und Netzkarten mehr ver- kauft wurden und gleichzeitig der Verkauf an Einzelfahrscheinen um ca. 59.000 ge- sunken ist. Nicht unwesentlich war auch, daß die Schülerfreifahrtscheine um rund 23.000 und der Verkauf an Mehrfahrten- scheinen an Pensionisten (lOer-Block) um steyr Spende für Erdbebenopfer Eine Spende des Angestelltenbetriebs- rates der Steyr-Wer- ke in Höhe von 10.000 Schilling für die Erdbebenopfer in Armenien überreich- te Betriebsratsob- mann Pimsl dem Vorsitzenden der österreich isch-sowje- tischen Gesellschaft in Steyr, Vizebürger- meister Wippersber- ger. Für denselben Zweck konnte Wip- persberger 5000 Schilling als Spende der Magistratsbe- diensteten vom Per- sonalvertretungsobmann Reisner in Emp- fang nehmen. Der Stadtsenat bewilligte für die Erdbe- benopfer eine Spende von 50.000 Schi!- ca. 16.000 gesunken ist. Im Berichtsjahr ist zwar die Zahl der beförderten Personen nur unwesentlich gesunken, die vermehrte Inanspruchnahme der äußerst kostengün- stigen Mehrfahrtenscheine hat jedoch zu einem Stagnieren der Einnahmen bei stei- genden Aufwendungen geführt. Das Li- niennetz hat zum Jahresende 1987 72,3 km betragen; für. deren Benützung sind 89 Haltestellen, davon 32 mit Unterständen , installiert. Die Jahreskilometerleistung der Fahrzeuge hat rund 825.000 km betragen und war um 4,8 Prozent höher als 1986. Die Teilbetriebe Bestattung, Kremato- rium und Leichenhalle brachten auch 1987 einen Gesamtverlust von ca. 0,6 Mill. S, der im wesentlichen auf die sinkende Sterblichkeitsrate und eine Ausbuchung eines Anlagenteiles im Krematorium, be- d ingt durch den Neubau des Einäsche- rungsofens, zurückzuführen ist. Letztlich mußten ab 24. September Einäscherungen im Krematorium Linz erfolgen, und diese haben wesentlich höhere Kos ten, die nicht an die Kunden weiterverrechnet wurden, verursacht. Auch die Neugestaltung der Aufbahrungskojen in der städtischen Lei- chenhalle sowie die Errichtung eines neu- en Aufbahrungstisches im Krematorium mit Kosten von rund 400.000 S bewirkten, daß trotz angehobener Bestattungstarife der Gesamtverlust dieser drei Teilbetriebe nicht verringert werden konnte . An die Haushalte der Stadt Steyr und der Umlandgemeinden wurden 1987 um rund 57.000 Kubikmeter Trinkwasser mehr geliefert, jedoch um rund 100.000 Kubikmeter weniger gefördert. Diese netz- bedingte Senkung der Wasserverluste ist auf die 1987 erstmalig durchgeführte Er- neuerung der Absperrorgane im Vertei- lungsnetz zurückzuführen. Aber auch die im November 1987 begonnene Leckortung hat bereits einen geringen Beitrag zur Senkung der Netzverluste hervorgerufen. ling. Im Bild (v. 1. ): Bürgermeister Schwarz, Vizebürgermeister Wippersber- ger, Frau OAR Karner, Betriebsratsob- mann Pimsl , Personalvertretungsobmann Reisner. Foto: Kranzmayr Die laufend durchgeführten Trinkwasser- untersuchungen der beiden Grundwasser- ~_orkommen Dietach und Tinsting nach Onorm M 6252 und den Erlässen des Bundesministeriums für Gesundheit und Umweltschutz zeigen die hohe Qualität des an den Abnehmer gelieferten, unauf- bereiteten Trinkwassers. Bemerkenswert ist jedoch, daß beide Trinkwasservorkom- men sich nunmehr der europaweiten Ten- denz mit steigenden Nitratwerten an- schließen. So ist der durchschnittliche Ni- tratgehalt 1987 gegenüber 1986 um rund 2 mg/1 auf 29 mg/1 angestiegen. Nicht uner- wähnt soll bleiben, daß die Industrie in Steyr ihren Nutzwasserbedarf zunehmend aus Eigenversorgungsanlagen deckt, so daß deren Trinkwasserbedarf seit 1983 fallende Tendenz aufweist. Wie bereits eingangs erwähnt, wurden im Gaswerk 1987 rund 10,08 Mill. S investiert, wobei erstmalig der überwie- gende Teil Netzerweiterungen in bisher nicht aufgeschlossene Gebiete betroffen hat. Die dadurch erwirkte erhöhte Gasab- gabe im Ausmaß von rund 630.000 Kubik- metern konnte aber wegen der bereits erwähnten Preissenkung zum 1. Jänner 1987 keine Erhöhung der Betriebserträge erwirken , denn diese sind nominell von 57 Mill. S auf 51 ,3 Mill. S um rund 6 Mill. S gesunken. Das Rohrnetz selbst wurde auf rund 82 km erweitert und hat sich seit der Erdgasumstellung 1974 nahezu verdop- pelt. Die Verluste der Freizeiteinrichtungen Bäder und Kunsteisbahn haben sich nur beim Teilbetrieb Kunsteisbahn erhöht, da in diesem die Anschaffung der Eisoberflä- chenaufbereitungsmaschine enthalten ist. Im Freibad wurden gegenüber 1986 um 17.000 Besucher weniger und im Hallen- bad um rund 700 Besucher weniger ver- Fortsetzung Seite 25 9

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