Amtsblatt der Stadt Steyr 1989/1

insgesamt demnach in seiner Gesamtheit Einnahmen und Ausgaben . im Ausmaß von 745,365.000 Schilling auf und ist aus- geglichen. Gegenüber den tatsächlichen Einnahmen und Ausgaben des Jahres 1987 in der Höhe von 730,307.000 Schil- ling, für 1988 liegen ja noch keine endgül- tigen Ziffern vor, ist dies eine Ausweitung von lediglich zwei Prozent, und diese Tat- sache unterstreicht doch sehr deutlich den Sparwillen, der dabei zum Ausdruck kommt. Eine neue Verschuldung soll nicht über das unbedingt notwendige Ausmaß vorge- nommen werden , sie wird so gering als nur möglich gehalten. Vorgesehen ist eine Darlehensaufnahme bei Kreditinstituten in der Höhe von 45,2 Millionen und weitere zwölf Millionen aus den Mitteln des Wasserwirtschaftsfonds. Die wichtigsten Einnahmen sind jene aus eigenen Steuern, Abgaben und Er- tragsanteilen und sie werden im kommen- den Jahr voraussichtlich bei rund 420,6 Millionen Schilling liegen. Davon stammt nahezu die Hälfte aus den Ertragsanteilen des Bundes, nämlich 205 Millionen Schil- ling, das sind knapp fünf Prozent mehr, als wir 1987 vom Bund bekommen haben, und das entspricht der uns vom Städte- bund gegebenen Richtlinien. Die nächst- größte Post ist die Lohnsummensteuer, die wir mit 76 Millionen Schilling veran- schlagt haben, gefolgt von der Kanalbe- nützungsgebühr mit 35 Millionen Schil- ling, der Gewerbesteuer mit 30 Millionen Schilling - hoffentlic~. erleben wir dabei keine unangenehme Uberraschung, denn 1987 erbrachte sie lediglich 23 ,5 Millionen Schilling. Es folgt dann die Getränkesteu- er mit 22,5 Millionen Schilling und die Grundsteuer B mit 20,8 Millionen Schil- ling, um nur die größten unserer Einnah- menpositionen daraus zu erwähnen. Bei den Ausgaben des ordentlichen Haushaltes scheinen als größte Position die Personalkosten auf, die einschließlich der Pensionen und der Aufwandsentschä- digungen für Mandatare im Gesamtaus- maß von 278,526.000 Schilling um nur 6,65 Prozent höher liegen als zwei Jahre zuvor. Der Verwaltungs- und Betriebsauf- wand sowie unsere Ausgaben für Ver- brauchsgüter mit insgesamt 207,645.000 Schilling erfahren gegenüber der Rech- nung 1987 eine Steigerung von lediglich rund 7,2 Millionen Schilling, das sind sogar nur 3,6 Prozent. Die sogenannten Transferzahlungen, das sind jene Gelder, di e wir vorwiegenci ;rn cias 1.and ahführen müssen , betragen im kommenden Jahr 82,3 Millionen Schilling, um rund zwei Millionen mehr als 1987. Darin enthalten ist u. a. unser Beitrag an den Krankenan- staltsprengel mit 23,5 Millionen Schilling, die Landesumlage mit 18 Millionen Schil- ling und rund 9,5 Millionen Schilling für die Behindertenhilfe. Insgesamt haben wir im kommenden Jahr rund 66,5 Millionen Schilling an das Land abzuführen . Den größten Zuschußbedarf, aufgelistet nach Bereichen, benötigt auch im kom- menden Jahr die soziale Wohlfahrt mit insgesamt 85,5 Millionen Schilling. In die- ser Summe inbegriffen ist auch das Zen- tralaltersheim mit einem Zuschußbedarf steyr von 26,4 Millionen und die Kindergärten, Tagesheimstätten und Horte mit zusam- men 20,9 Millionen Zuschußbedarf. Der außerordentliche Haushalt rnit Ein- nahmen und Ausgaben ist um rund 12,3 Millionen Schilling weniger als 1987. Um diesen ohnedies so stark reduzierten außerordentlichen Haushalt durchführen zu können, bedarf es trotzdem einer Kre- ditaufnahme von zusammen 57,2 Millio- nen Schilling, davon 12 Millionen Schil- ling aus den Mitteln des Wasserwirt- schaftsfonds. Die weiteren Einnahmen des außerordentlichen Haushaltes bestehen aus einer Rücklagenentnahme im Ausmaß von 28,560.000 Schilling, der Veräußerung von Gebäuden und Liegenschaften im Ausmaß von 13 Millionen Schilling und aus den vom Land zu erwartenden Zuwen- dungen aus dem Gemeindereferat von Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Grünner in der Höhe von 14 Millionen Schilling. Der Schwerpunkt unserer Aufgaben und damit verbundenen Ausgaben im au- ßerordentlichen Haushalt liegt auch im kommenden Jahr bei den Maßnahmen zum Schutz der Umwelt, im Kanalbau und in Verbindung damit beim Straßen- bau. Für den Kanalbau sind im außeror- dentlichen Haushalt 24,9 Millionen Schil- ling vorgesehen. Rechnet man die Ausga- ben des ordentlichen Haushaltes für den Kanalbau und den Betrieb der Kläranlage noch dazu, so sind das insgesamt mehr als 51 Millionen Schilling. Zu den größten Kanalprojekten zählen die Baumaßnah- men in den Bereichen Fischhub, Schlüs- selhof, Rennbahn, Direktionsstraße, Sier- ninger Straße und Tabor und damit in Verbindung auch der Straßenbau, für den wir insgesamt 26,4 Millionen Schilling ver- anschlagt haben. Davon werden allein für den Neubau der Straßen nach Abschluß der Kanalbauten rund 10,5 Millionen Schilling benötigt. Mehr als fünf Millionen Schilling wird der Neubau des soge- nannten Gsangsteges kosten, 4,6 Millionen Schilling sind für die Fertigstellung der straßenbaulichen Maßnahmen am Stadt- platz und in der Enge vorgesehen sowie für die Sanierung des Pfarrberges nach Abschluß der Grabarbeiten, 1 Million Schilling für die Sanierung der Frauenstie- ge und für das Asphaltierungsprogramm eine Summe von 2,5 Millionen Schilling, um nur die größten Ausgaben am Sektor Straßenbau zu erwähnen. Für die Altstadterhaltung und Ortsbild- pflege ist eine Summe von acht Millionen Schilling vorgesehen , davon 4,5 Millionen Schilling als Zuschuß für den Umbau des ehemaligen Direktionsgebäudes in der Hack-Liegenschaft, 2 Millionen Schilling für die Restaurierung von Fassaden und die Dachlandschaften und 1,5 Millionen Schilling als Beitrag für die Restaurierung der Kirchen. Für Maßnahmen der Wirtschaftsförde- rung - eine freiwillig übernommene Lei- stung im Interesse einer möglichst hohen Beschäftigtenzahl in unserer Stadt - ist ein Betrag von 8,2 Millionen Schilling vorge- sehen. 4,5 Millionen Schilling kostet der weitere Aus- und Umbau in unserem Zentralaltersheim, wobei der größte Teil dieses Betrages für den Umbau der Hei- zung benötigt wird. 4 Millionen Schilling werden für Gebäudesanierungen und den Neubau von Garagen aufgewendet, 3 Mil- lionen Schilling als Zuschuß für den so- zialen Wohnbau, 2,9 Millionen Schilling zum Ankauf neuer Fahrzeuge für den städtischen Wirtschaftshof, 2 Millionen Schilling als Zuschuß für einen weiteren Hochbau auf der Sportanlage Rennbahn, 2, 1 Millionen Schilling sind für die Frei- willige Feuerwehr vorgesehen als Rate für den Ankauf eines neuen Löschfahrzeuges und für Betriebsausstattungen, 2 Millio- nen Schilling kosten dringende Sanie- rungsmaßnahmen am Hallenbad, und ein Betrag von I Million Schilling ist für den weiteren Ausbau des Schloßmuseums vor- gesehen. Personalkosten eingespart Zur Einsparung von Personalkosten ist es uns gelungen, seit dem 1. Oktober 1987 eine Reduzierung um 17 Personen zu erreichen und damit den Personalstand von 830 auf 813 zu verringern. Wir sind aber damit hart an der Grenze unserer Möglichkeiten angelangt, eine weitere Reduzierung würde zu einer Verschlechte- rung unserer Serviceleistungen führen. Der Wirtschaftsplan der Stadtwerke weist für 1989 Aufwendungen und Erträge im Ausmaß von 125,6 Millionen Schilling auf. Der Finanzplan sieht Investitionen in der Höhe von 30,7 Millionen Schilling vor, und zwar 6,2 Millionen Schilling für den Verkehrsbetrieb, 11 ,240.000 Schilling für das Wasserwerk, 12,9 Millionen Schilling für das Gaswerk und insgesamt 360.000 Schilling für das Krematorium und die Bestattung. Zur Abdeckung der Verluste beim Stadtbad und der Kunsteisbahn ist seitens der Gemeinde ein Zuschuß von 6,8 Millionen Schilling erforderlich. Der Reinhaltungsverband Steyr und Umgebung weist im Investitionsplan für 1989 eine Summe von rund 67 Millionen Schilling aus und im Wirtschaftsplan rund 13 Millionen. Die GWG der Stadt sieht für 1989 Aufwendungen und Erträge im Ausmaß von 155,2 Millionen Schilling vor und für Investitionen 24 Millionen Schil - ling. Der Schuldenstand wird mit Ende des kommenden Jahres auf voraussichtlich 553 Millionen Schilling ansteigen und der Schuldendienst auf knapp 64 Millionen, wovon 35,8 Millionen Schilling für die Bezahlung der Zinsen und 28,1 Millionen Schilling für die Tilgung, die Schulden- rückzahlung, errechnet wurde." Vizebürgermeister Wippersberger wies darauf hin, daß die im Budget der Stadt Steyr, der Stadtwerke, der GWG und des Reinhaltungsverbandes vorgesehenen In- vestitionen auch 1989 wieder starke Im- pulse für die Beschäftigung der heimi- schen Wirtschaft setzen werden. Insgesamt fließen von den genannten Körperschaften etwa 520 Millionen Schilling in Industrie und Gewerbe, womit wieder ein wesent- licher Beitrag zur Erhaltung der Arbeits- plätze geleistet wird. 5

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