Amtsblatt der Stadt Steyr 1988/12
tionen, Einzelpersonen usw. zur Verfügung gestellt werden. Künstler, Kunstvereine, Sammler könnten diese Räume nutzen, diese könnten auch für aktive Kunsterlebnisse be- reitstehen und vor allem die Möglichkeit geben, sich mit Künstlern bei ihrer Arbeit direkt auseinanderzusetzen. Die beiden dar- überliegenden Geschosse, von denen eines vom Schloßpark aus ebenerdig zugänglich ist, sollen das eigentliche Schloßmuseum bil- den. Schaustücke, die mit der Eisenverarbei- tung und dem Eisenhandel verbunden sind, verbleiben, wie unter anderem die Peter- mandl'sche Messersammlung, der Sensen- hammer, die Nagel- un1 Bauernschmiede und der Waffensaal als Österreichisches Ei- senmuseum im Heimathaus im Innerberger Stadel auf dem Grünmarkt. Objekte, die andere Lebensbereiche betreffen, werden ihre künftige museale Präsentation in diesen beiden Geschossen finden. In der letzten Phase des Baukonzeptes ist der Ausbau des weitläufigen Dachgeschos- ses geplant. Dort sind neben einem weiteren Ausstellungsraum Arbeits- und Seminarräu- me vorgesehen. Nach dem endgültigen Aus- bau würde ein Kultur- und Museumszen- trum entstehen, welches hier in der Schloßga- lerie ca. 400 Quadratmeter für wechselnde Veranstaltungen besitzen würde, auf 844 Quadratmetern im Mittel- und Eingangsge- schoß eine Schau zur Stadtgeschichte präsen- tieren und 100 Quadratmeter Verwaltungs- fläche zur Verfügung hätte und auf 460 Quadratmetern im Dachgeschoß Tagungs- und Arbeitsräume aufweisen könnte. Ich hoffe, daß die nunmehr schon seit über zehn Jahren geführten Verhandlungen mit dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung endlich zu einem positiven Abschluß führen, damit die einmalige, mit hohen Kosten renovierte äußerst attraktive Schloßbibliothek der interessierten Öffent- lichkeit zugänglich gemacht werden kann und diese Bibliothek mit dem Schloßmuseum und der Schloßgalerie hier als Gesamtkom- plex ein neues Kulturzentrum in der Eisen- stadt Steyr bilden kann. Das Pfarramt Christkindl und der Frem- denverkehrsverband Steyr haben die Idee der Aufstellung der Ferdinand-Pöttmesser-Krip- pe wieder aufgegriffen und nunmehr mit dem Kulturamt und dem Heimathaus der Stadt Steyr die Präsentation fast der ganzen Krippe organisiert. Um die Mitte der siebziger Jahre war ja schon ein kleiner Teil der Pöttmesser- Krippe in einer Ausstellung des Kulturamtes und des Fremdenverkehrsverbandes im Bummerlhaus zu bewundern. Mit der dan- kenswerten Absicht, die Pöttmesser-Krippe in ihrer ganzen Pracht und Größe aufzustel- len, begaben sich der Pfarrherr von Christ- kindl, Prof. Dinböck, und der Fremdenver- kehrsdirektor von Steyr, Dir. Neubaur, im wahrsten Sinne des Wortes auf „Herbergsu- che". ,Und es begab sich' über Vorschlag und Einladung des Kulturamtes der Stadt Steyr die schon geplante eigene Krippenausstel- lung im Bummerlhaus, dem langjährigen Ort dieser Expositionen, mit der Pöttmesser- Krippe zu kombinieren und als Herberge die sich im Fertigungsstadium befindliche Schloßgalerie zu finden und hier die gemein- same Veranstaltung zu organisieren. Ich gehe auf die Bauchronik der Schloßga- lerie ein. Es erfolgte die Adaptierung dieses Geschosses, bestehend aus einer dreischiffi- gen Haupthalle mit einer kleinen Vorhalle, einem Treppenaufgang und den Nebenräu- men. Diese Arbeiten wurden noch 1987 be- gonnen. Ein Großteil der baulichen Maßnah- Slt')T men wurde durch den Verein „Arbeitslosen- selbsthilfe" durchgeführt. Da die Lohnkosten aus Arbeitsmarktförderungsmitteln finanziert wurden, konnten Kosten der Stadt Steyr eingespart werden. Darüber hinaus wurde auch ein wertvoller Beitrag zur beruflichen und sozialen Integration arbeitsloser Jugend- licher geleistet. Durch die Entfernung einer Zwischenwand wurde die Halle auf ihr ur- sprüngliches Erscheinungsbild zurückgeführt. Umfangreiche Trockenlegungen des Mauer- werks waren notwendig. So mußte auch der Boden 40 Zentimeter tief abgegraben und neu eingebracht werden. Diese Arbeiten konnten vom Verein Arbeitslosenselbsthilfe bis zum Sommer 1988 durchgeführt werden. Nach der Absichtserklärung, hier eine ge- meinsame große Krippenausstellung durch- zuführen, kamen die geplanten Arbeiten un- ter Zeitdruck. Durch die Nutzung auch im Hochwinter mußte eine ursprünglich nicht geplante Heizung installiert werden. Aus ge- stalterischen Gründen mußte für eine teurere Fußbodenheizung entschieden werden. Aus dem gleichen Grund und wegen der größeren Variabilität wurde ein flexibles Beleuch- tungssystem eingebaut. Bei allen Maßnah- men wurde selbstverständlich berücksichtigt, daß die Umgestaltung zur Schloßgalerie. le- diglich den ersten Schritt zum etappenweisen Ausbau des Schloßmuseums darstellt. Der Ausbau der darüberliegenden Halle, die auch durch reizvolle Gurtbogen unterteilt ist, sollte der nächste Schritt sein. In der dritten und vierten Phase sollen das zweite Obergeschoß und - wie schon angeführt - der Dachraum einer entsprechenden Nutzung zugeführt werden." Mit herzlichen Worten dankte Bürgermei- ster Schwarz allen Mitarbeitern, die bei der Sanierung der Räumlichkeit für die Schloß- galerie und die Krippenausstellung tätig wa- ren. Unter der Leitung von Josef Seidl wurde die Pöttmesser-Krippe von Hans Czizek, Jo- sef Thurner, Hans Grill, Karl Mayrhofer und der Garstener Goldhaubengruppe renoviert und aufgestellt. Bürgermeister Schwarz dank- te auch den vielen Krippenkünstlern und Leihgebern, die im Verein mit Erich Heuber- ger diese Ausstellung hier in der Schloßgale- rie zu einem Erlebnis werden lassen. Die Krippe ist eine Leihgabe der Pfarre Christ- kindl. Prof. Alois Dinböck, Pfarradministra- tor in Christkindl, berichtete vom Plan, die Krippe nach der Adaptierung des Pfarrhof- Wirtschaftsgebäudes in Christkindl aufzustel- len. Für dieses Projekt müßten allerdings noch die finanziellen Mittel aufgebracht wer- den. Die festliche Eröffnung der Krippenaus- stellung, die bis einschließlich 8. Jänner Montag bis Freitag von 11 bis 19.30 Uhr und an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt besichtigt werden kann, wurde von der Bläsergruppe Hiebl und der Kronsteiner'Hausmusik musi- kalisch gestaltet. • Bei der Krippenausstellung werden Karten von der Pöttmesser-Krippe, Steyrer Weih- nachtskarten und Briefmarken verkauft und auf Wunsch Briefe und Karten zur Abstem- pelung an das Weihnachtspostamt Christ- kindl weitergeleitet. 7/347
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