Amtsblatt der Stadt Steyr 1988/12
DIE SEITE DES BÜRGERMEISTERS ich habe Herrn Landeshauptmann Dr. Ratzenböck noch einmal drin- gend darauf hingewiesen, daß der Westbahnanschluß fur die Zukunft der Stadt Steyr von existentieller Be- deutung ist und daher die geplante gemeinsame Vorsprache von Stadt und Land beim Herrn Bundeskanzler von seilen des Landes nicht mehr län- ger verzögert werden darf Von der · Bundesbahn angekündigte Verbesse- rungen im Streckenabschnitt Linz - Steyr als Ersatz fur den Westbahnan- schluß werden von uns nicht akzep- tiert. Bei Ablehnung des ursprünglich geforderten Westbahnanschlusses fur Steyr kommt für uns als Kompromiß überhaupt nur die auch vom Landes- hauptmann vorgeschlagene A lternati- ·ve in Frage, daß die Trasse zwischen Steyr und St. Valentin so ausgebaut wird, daß die „Interregio-Züge" über Steyr gefuhrt werden können. Mit dieser Variante bliebe die im Rahmen des gesamten Projektes vorgesehene Neugestaltung der Westbahntrasse unberührt. Unser besonderes_!nteressc gilt auch dem Projekt der OBB zur Neugestal- tung des Bahnhofes Steyr im Rah- men eines Nahverkehrsvertrages mit dem Land Oberösterreich und die von der Bundesbahn geplante Errichtung eines Parkdecks für den sogenannten ,,park and ride"-Verkehr in unmittel- barer Bahnhofsnähe. Ich habe den Herrn Landeshauptmann gebeten, daß das Land Oberösterreich so rasch wie möglich mit den Bundes- bahnen diesen Nahverkehrsvertrag abschließt, weil wir als Stadt dieses Parkdeck mitbenutzen und daher schon im Planungsstadium unsere Vorstellungen einbringen wollen. Da mehrere Firmen von den Reit- hof/ergründen im Stadtteil Pyrach abgewandert sind bzw. eine Standort- verlegung ins Auge fassen, wollen wir die frei gewordenen Flächen fur eine Bebauung mit Wohnungen widmen. Wir haben die Steyr-Daimler-Puch AG als Grundbesitzer eingeladen, der Stadt Grundstücke zum Verkauf an- zubieten. Vorerst wird dafur der süd- lich gelegene Teil des großen Areals fur eine Wohnbebauung ins Auge ge- faßt, weil das Gelände stadteinwärts noch gewerblich genutzt wird. In die- sem Zusammenhang haben wir aber bereits mit den Betriebsinhabern über Möglichkeiten der Aus- und Umsied- lung von Betrieben Gespräche aufge- nommen. Im Zuge der Neuordnung und Revi- talisierung im Wehrgraben mußten Garagen weggeräumt werden, für die wir durch ein Garagenprojekt auf der Fabriksinsel hinter dem Ledigenheim Ersatz schaffen wollen. Nun hat sich die Wohnungsgesellschaft der Stcyr- Daimler-Puch zu einem Umbau des früheren Ledigenheimes als Wohn- objekt entschlossen und gebeten, auch ihren Bedarf an Garagen aus der neuen Wohnbauplanung in das Garagenprojekt einzubringen. Die Steyr-Werke wollen bis Jahresende ihre Wohnbauplanung vorlegen. Um die Bedürfnisse zu decken, wäre der Bau eines mehrstufigen Parkdecks notwendig. Im Interesse einer kosten- günstigen und städtebaulich akzep- tablen Lösung ist eine solche Bauweise anzustreben. An der Schwelle zu einem neuen Jahr möchte ich Ihnen fur Ihr Interesse, das Sie den Anliegen der Stadt, unse- rer Gemeinschaft, entgegengebracht haben, herzlich danken und die Bitte anschließen, auch im kommenden Jahr unsere Tätigkeit fur die Stadt Steyr zu unterstützen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein friedvolles und harmonisches Weihnachtsfest und viel Glück, Ge- sundheit und Erfolg im neuen Jahr. Herzlichst
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