Amtsblatt der Stadt Steyr 1988/11

Gewerbeförderung für Gießerei Die Gießerei St. Leon Ro t GesmbH, ein deutsches Unternehmen, hat mi t 1. April dieses Jahres das ehemalige Gußwerk II der Steyr-Daimler-Puch AG übernommen und den Betrieb bereits aufgenommen. Die Firma will bis Ende des Jahres 50 Personen beschäftigen und die Zahl der Mitarbeiter bis 1991 auf über hundert steigern. Der Gemeinderat bewilligte dem Unternehmen eine Gewerbeförderung in Höhe der Hälfte der von ihr zu entrichten- den Lohnsummensteuer in den nächsten vier Jahren, wenn die Zahl der ganztägig Beschäftigten folgenden Stand erreichl: 31. Dezember 1988: 50 Mitarbeiter; End e 1989: 70 Mitarbeiter; Ende 1990: 100 Mitarbeiter und Ende 199 1: 125 Mitarbe i- ter. Der angeführte Stand darf in den nachfolgenden Ka lend erj ahren fü r ni cht länger als sechs Monate unterschritten werden, sonst end et di e Förd erung. Di e Stadt zahlt a ußerdem di e Zin se n für ein en auf sechs Jahre befri steten Kred it und einen Zuschuß von 250.000 Schi ll ing, wenn bis End e 1989 der Stand von 70 Mitarbeitern erreicht wird . Stadt verkauft Baugrund an Gewerbebetriebe Die seit 65 Jahren in teyr ansässige Firma Berger, Elektroinsta llationen, die derzeit 30 Mitarbeiter beschä ftigt, hat ihr Objekt Bergerweg I an di e Firma Eybl verkauft und errichtet an der Ennser Stra- ße einen Neubau . Der Gemeinderat stimmte dem Verkauf eines 3214 Quadrat- meter großen Grundstückes aus dem Be- sitz der Stadt unter der Bed ingung zu, daß die Firma Berger innerhalb von drei Jah- ren einen Gewerbebetrieb auf dem Areal errichtet. Der Gemeindera t bewilligte auch den Verkauf ein es 55 50 Quadratmeter großen Grundstückes aus den ehemaligen Schüt- zenhofergründ en an der Ennser Straße an die Firma Les iak zur Errichtung eines Autohauses. Di e Stadt hat sich auch in di esem Fa ll ein Vor- und Wiederverkaufs- rechl an der Liegenschaft vorbehalten. Weniger Verkehrs- unfälfe in Steyr Die 1986 vom Kuratorium für Verkehrs- sicherheit ins Leben gerufene Aktion ,,- 10 Prozent", mit der in Zusammenarbeit aller 1nstitulionen und natürlich durch erhöhte Vorsicht der Verkehrsteilnehmer die Zahl der Unfälle um 10 Prozent pro Jahr ge- senkt werden soll, hat in Steyr gute Ergeb- nisse gebracht: Im ersten Aktionsjahr gin- gen in unserer Stadt d~e Verk_ehrsunfälle um 9,8 Prozent zurück, rm zweiten um 5,3 Prozent. Der Rückgang von 5,3 Prozent, der in Oberösterreich in keinem anderen Bezirk erzielt werden konnte, ist umso beachtlicher, wenn man vergleicht, daß im zwei ten Aktionsj ahr in Oberösterreich die Unfallzahlen insgesamt um 7,5 Prozent anstiegen. Dieses Ergebnis stellt den Stey- rer Verkehrsteilnehmern ein sehr gutes Zeugnis aus. Maßgeblichen Anteil h!lben auch di e von der Polizei gesetzten Über- wachungen. Auch die langjährigen Bemü- hungen um die Verkehrserziehung in _den Kindergärten und Schulen tragen ihre Früchte. Aufwärtstrend in der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt Wie dem Bericht des Arbeitsamtes Steyr für den Monat September zu entnehmen ist, hält der a llgemeine Aufwärtstrend in der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt im Amtsbezirk ni cht nur weiler an, son- dern hat sich soga r verstärkt. In praktisch allen Sparten wird di e Situation positiv beurteilt. Auch kurz- und mittelfristige Prognosen laufen in di eser Richtung. Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen hat für die Jahreszeit unerwartet stark abge- nommen und beträgt zu Monatsende 2136 (1092 Männer, 1044 Frauen) . Relativ gese- hen ist dies ein Rückga ng um 7,7 Prozent. Da im September üblicherweise saisonale Faktoren weder in positiver noch in nega- tiver Richtung eine Roll e spi elen , ist die Verbesserung eindeutig konjunktureller Natur. Dementsprechend fällt auch die Analyse in beruflicher Sicht aus: fast 40 Prozent eines Vorgemerktenrückganges entfallen auf Metallberufe. Trotz aller Euphorie über rückläufige Arbeitslosenzahlen darf nicht vergessen werden, daß dieser Abbau von einem gegen Ende des Jahres gebildeten, sehr 41316 hohen Niveau erfolgt, so daß sich im Jahresvergleich noch immer ein Plus von 2,5 Prozent ergibt. Ende September waren im Amtsbezirk 492 offene Stellen gemel- det. Das sind um 100 freie Arbeitsplätze oder 25,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese jahreszeitlich völlig unübliche Situa- tion ist auf einen überraschenden Perso- nalbedarf in der Industrie zurückzuführen und dürfte ein weiteres Absinken des Vorgemerktenstandes mit sich bringen . Die Lage auf dem Lehrstellenmarkt hat sich etwas entschärft. Der Rückgang der Lehrstellensuchenden ist in erster Linie auf die Lehrlingseinstellung in den Groß- betrieben zurückzuführen. Bemerkenswert ist der Umstand, daß es gelungen ist, mehrere Mädchen auch in nicht traditio- nell en Lehrberufen wie Tischler, Kfz- Elektriker und Werkstoffprüfer unterzu- bringen. Schwer zu besetzen sind wegen eines Mangels an männlichen Vorgemerk- ten vor allem Lehrstellen im Baubereich, weil 27 Ausbildungsplätzen nur acht Vor- gemerkte gegenüberstehen. Geschützte Werkstätte in Steyr Zum Projekt einer Geschützten Werkstätte in Steyr gab Bürgermeister Schwarz im Gemeinderat folgende Er- klärung ab: „Da einerseits schon jahrelang der Bedarf nach Errichtung einer Ge- schützten Werkstätte in Steyr besteht und andererseits das Projekt FAZAT auf der ehemaligen Hack-Liegenschaft im Wehrgraben die Integration einer derartigen Einrichtung vorsieht, haben die Mitglieder des Stadtsenates und des gemeinderätlichen Wohlfahrtsaus- schusses die Einladung zum Besuch der Geschützten Werkstätte in Linz ange- nommen. Die am 4. Oktober erfolgte Besichtigung war sehr instruktiv und hat im Beisein von Landesrat Ing. Reich! stattgefunden. Die Teilnehmer konnten sich von den vielfältigen Be- schäftigungsmöglichkeiten überzeugen, die für geistig und körperlich behinder- te Menschen geschaffen werden kön- nen. In Steyr wäre voraussichtlich die Überstellung einiger Personen aus der Lebenshilfe zusätzlich möglich. Zu- nächst ist beabsichtigt, den Umfang der Nachfrage nach einer Geschützten Werkstätte im Wege der Arbeitsmarkt- verwaltung und des Sozialamtes des Magistrates konkret zu erheben. Mit den näheren organisatorischen Fragen wird sich das Proponentenkomitee bzw. der Verein, welche zur Verwirkli- chung des FAZAT in Gründung ste- hen, befassen. Ich glaube, es herrscht bei allen im Gemeinderat vertretenen politischen Parteien darüber Einver- ständnis, daß es große Anstrengungen rechtfertigt, um behinderte Menschen durch Schaffung geeigneter Arbeits- möglichkeiten mehr Lebenssinn zu ver- schaffen." Anton Neumann- Medaille für Alexander Schmidt Der Gemeinderat beschloß die Verlei- hung der „Professor Anton-Neumann-Me- daille" an Hauptschuldirektor Alexander Schmidt, der seit 1963 als Kursleiter der Volkshochschule in den Fächern Kurz- schrift, Deutsch und Maschinschreiben unterrichtet. Er hat in diesem Zeitraum 88 Kurse gehalten. Der Gemeinderat wertet diese Tätigkeit als wesentlichen Beitrag zur Erwachsenenbildung in Steyr. • FÜR DEN AUSBAU DER INFANG- STRASSE als Zufahrt zum Sportzentrum Glaser bewilligte der Gemeinderat 975 .914 Schilling. steyr

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