Amtsblatt der Stadt Steyr 1988/7

NEUE ßüCHER Jean-Denis Godet: BÄUME UND STRÄUCHER. 216 Seiten , 1600 Farbfotos, Format 21 X 29,7 cm, Verlag Neumann- Neudamm. - Dieser Godet-Gehölzführer be- sticht schon auf den ersten Blick durch die Fülle und Qualität der Bild- und Textinfor- mation. Er bietet über 1600 prachtvo lle Farb- aufnahmen von 270 Baum- und Strauch- arten. 23 Baumarten werden mit ihren Knos- pen, Blüten, Früchten, ihrer Borke und ihrem Holz im Wandel der vier Jahreszeiten einge- hend vorgestell t. Mythologische, literari sche und volkskundliche Angaben runden da s Bild der gezeigten Bäume ab. Durch den neu entwickelten Bestimmungsschlüsse l wird si - cheres Erkennen zum lehrrei chen und ver- gnüglichen Spiel. Sämtliche Facha usdr ück e werden in der Einführung d urch Farbbilder und kurze Erläuterungen gek liirt. Das bisher konkurrenzlose We rk sc hließt mit einem aus- führlichen mehrsprachi gen Register : deutsch, lateinisch, französisch , e ng lisch, ho ll ii ndi sch. PAUL KLEE. Hera usgegeben von Jürgen Glaesemer, mit Be iträgen von Jürgen Glaese- mer, Carolyn Lanchner, Ann Temkin, 0. K . Werckmei stc r. a. 344 Seiten mit ca. 452 Abbildungen, davon ca. 142 farbi g. 24X30,5 cm. Le inen, DM 98.. Verl ag Gerd Hatje, Stuttgart. Die Publikation zur Ausstellung in der Kunsthall e Be rn s II in e rster Linie Paul Klees Stellung in der Geschichte der Moder- nen Kunst kl ären helfen. Kl ee war wohl der e inzige Künstl er sein e r Generation, der die gegensiitzlichen Pole der abstrakten und der gcgcnstii ndli che n Mal ere i zu überbrücke n wußte. Sein Glaube a n die unabhän gige und exp ress ive Kraft der Kuns t und ihrer Mitte l e rmög li cht e seine grenz- überschreitend en Arbeiten . Di e genaue Zu ordnung zu einer Richtung der Modeme n Kunst ·se iner Zeit ist schwe r möglich, da di e Bandbre ite se in e r Ar beiten irgendwo zw i- schen den extravaganten Phantasien des Sur- realismus und den s trengen Konstrukti onen des Neoplasti zismus liegt. Anhand der so rgfä ltig rep roduzierten Ab- bildungen wird versucht, die Entwi ck lun g, die Klee als Küns tler nahm, von den Anl1in - gen bis zu seinem Tod im Jahre 1940 nachzu - zeichnen. Von natura listischen Zeichnungen, Aktstu - dien , frühen Studienarbeiten führt der Weg über Radierungen und Zeichnungen de r Vorkriegszeit, den schwebenden Aquarellen der Tunis-Reise hin zu den magischen Qua- draten der zwanziger Jahre und den kon- struktivistischen ägyptischen Landschaften. Ihnen folgen Anfang der dreißiger Jahre kühne Farbkompositionen, die den gezeich- ne ten oder gemalten Strich fast völlig verban- nen. In den letzten Lebensjahren vereinigte er thematische und stilistische Vorstell ungen, die ih n während seiner gesamten künstleri- schen Karriere begleitet hatten, zu eigenwi ll i- gen, geheimnisvollen Kompositionen, die zu seinen besten Arbeiten zählen. Siegwa rd Sprotte: FARBIGE KALLIGRA- PHIE. 184 Seiten, 140 Abbildungen, davon 120 in Farbe, Leinen , Hirmer Verlag. An läßlich des 75 . Geburtstages von Sieg- 30/214 ward Sprotte legte der Hirmer Verlag einen herrlichen Bildband vor - die bisher umfang- reichste Würdigung des Werkes von Sieg- ward Sprotte. Das Buch erschließt die Viel- falt seines künstleri schen Schaffens während der letzten fünfzig Jahre . Ausgehend von der farbi gen Ka lli grap hie, wie s ie se it Van Gogh als Sehnsucht der modernen Kunst verstan- den werden kann, ist Siegward Sprotte nach He rbe rt Read in die Nachfo lge William Tur- ne rs zu ste ll en , so daß auch für ihn die Erkenntni s des großen Kunsthistorikers gilt: „Das Ge heimni s der Beziehung jeder großen Kunst z.ur Natur ist ei n Mysterium." Das Werk des Künst le rs wurzelt gleichermaßen in der wes tli ch-abendl ä ndi schen Tradition wie im Tao der Ma lere i des Femen Ostens und ist Ausdruck e in es neuen umfassenden „Na- turbewu ßtsei ns", dessen Einfluß als Impuls für die Kunstauffassung bereits in der zeitge- nöss ischen Kunst zu spüren ist und weiterhin wirken wird. Seine Bilder sind Zeugnisse dafür, daß sich Ost und West nicht als Gegensä tze widersprechen müssen. Seine Gedanken zur Kunst, die er seit Jahrzehnten kl a r formu liert, sind eine Weiterführung der Aussagen Kandinskys zur Farbensprache. Siegward Sprotte, 1913 in Potsdam gebo- ren , studierte in Berlin bei Emil Orlik. Er is t Mitglied der Internationalen Akademi e für Literatur, Künste und Wi ssenschaften in Rom und Ehrenmitglied des Kulturbund es Potsdam. Seine Werke befind en sich in öf- fentli chen und privaten Sammlungen und Museen in a ller We lt. Georges Bla nc: ENTDE('KUN(; EINER NEUEN KOC'IIKl/NST ( ' l lISINE NATU- RELLE. '.l O S ·it c n 1111t 10'i farbigen Abbi l- dungen , h1rn1at 10,5 X _ ,8 cm, Verlag Du- Mo 11 t. S ·1t 1 %8 1 · it · t ( i ·o r, ·s lll a nc d as Rcs tauranl „ La Mi:1 · lllan c" im burgundi - schen Vonnas . d11s s ·i 1 i"1her 100 Jahre in h11nilienbcsit, i~t. S ·it lan •er Zeit schon in , ,. ·i11schmcdl·1k1 ·iscn h ·kannt , zä hlt es in- 1.wischc 11 ,.u den besten R ·s taurants F rank- reichs . Fnr dit:scs hc1rli che Bu ch „Cuisine Na turdl e" hat (: ·or, ·s lllanc 150 e rlesene Rc,eptc ausgcw;ihlt oder neu entwi ckelt. Die Pri111 ipi e1 s · in e1 Ko ·hkun st das Geheimnis se in es Erfo l •cs sind d enkba r einfach: Man orientier· sich am An •ehot der Saison, ver- we nd t: nur Produkt e vo n a usgesuchter Quali- Wt und b1 ·i tc diese mit Sorgfa lt zu. Die Re1,ep tc sc lhs t s ind verb lüffend ei nfach und fr ei von iib ·r tri ebenen a usgetüftelten Fein- he it en. Alle Ger ichte bas ieren auf Gemüse und Obst , e rg/i111.t durch Fisch und Eier. Fl eischl ose Küche also mit dem typischen Sinn de r •roßen fran zös ischen Köche für das Unerwartete und Ungewöh nliche. Die Glie- derung der Rezepte folgt dem Lauf der Ja hresze iten, ge tre u dem Grundsatz Blancs, daß gesunde Erniihrung auf der Harmonie mit den natürli chen Gegebenheiten zu beru- he n habe. Alle Ge richte s ind speziell auf ihre Zubereitung in no rmalen Privatküchen hin ko nzipi e rt. Die Kochanleitungen werden er- gänzt durch T ips für die sinnvolle Vorberei- tung der Zutaten; für schwer erhä ltliche Produkte werden praktikable Ersatzvorsch lä- ge gemacht. Auch Abwand lungen und Varia- tionen der Grundrezepte bleiben nich t uner- wähnt. Die Fotos für dieses Buch machte der bekannte Fotograf Christopher Baker in en- ger Zusammenarbeit mit Georges Blanc. Sie schmücken den Band nicht nur durch exzel- lente Aufnahmen der zubereiteten Gerichte , sondern ergänzen ihn sinnvoll mit stim- mungsvollen Wiedergaben der ungemein re izvollen Landschaft Burgunds, der Produk- te, die das Land hervorbringt, und der Men- schen , die sie erzeugen. * Wi lfried Seipe l: ALFRED KUBIN. 216 Seiten, 136 Farbta feln und 20 Schwarzweiß- Abbildungen, Leinen, Edition Brandstätter, Wien . - ,,Auf dem Grund der Dinge ist alles Phantasie", schrieb Alfred Kubin und legte damit sein künstlerisches Leitmotiv fest. Sein zum Symbolismus und später zum Expressio- nis mus zählendes Werk umfaßt eine Fülle von Einzelblättern, viele Folgen von Zeich- nungen, die er als Mappenwerke veröffent- lichte, und Buchillustrationen. Mit seinen Federzeichnungen , die neben der Lithogra- phie sein wicht igs tes Ausdrucksmittel waren, offenbarte er mit ma kab rer Ironi e eine mysti- sche Welt des Grotesken. Die in diesem Bildband gezeigte n 136 Arbeiten Kubins um- fassen säm tliche Schaffensperioden und ei- nen Groß teil der Themenbereiche des öster- reichischen Künst lers . Bewußt wurden die Aspck te des Grauenhaften, Abgründigen, Dämo ni schen und fast Traumhaft-Verlore- nen der Kunst Kubins dem lebensbej a hen- den Grundton anderer seiner Werke gegen- übergeste ll t. Die Zeichnungen_aus den Jah- ren 1897 bis 1957 geben überblick und Einblick in die Welt Alfred Kubins, deren Grenzen zwischen Rea li tät und Phantas ie sich in formvollendetem Symbolismus a ufhe - ben. Mit den hier vorliegenden zum Großteil aquarellierten Tuschzeichnungen bietet die- se r Sammelband eine Gesamtscha u se ines utopischen Traumreiches , dessen Faszination sich wohl niemand entziehen ka nn : Der Tod, a ls pfeifenrauchendes Menetekel a uf einem Fabriksdach hockend , als Eisläufer verklei- det, in Gestalt einer anmuti g ta nzenden Frau, oder als solche über Gräber chre itend ; Skorpione, Schlangen, Ratten, Fledermaus und Stier, die symbolträchtig die Bi lde r be- völkern und damit eine Szenerie des Ver- derbten, der abgrundtiefen Lebensangst, aber auch Lebenssehnsucht hera ufbeschwören . So bietet das Buch nicht nur ei nen repräsentati- ven Querschnitt des ungeheuren Re ichtums von Kubins Bildern, sondern ermöglicht dar- über hinaus e ine profunde Ause inanderse t- zung mit seinem Werk. Albrecht Förster : SO WIRD EIN NA- TURGEMÄSSER GARTENTEICH ANGE- LEGT. 94 Seiten mit 32 farbigen Abbildun- g_en, 12 Zeichnungen und einer tabellarischen übersieht, 20 x · 15 cm, karton iert, Parey Verlag. - Über die praktische Anleitung zur Anlage und Pflege eines Gartenteiches hin- aus sucht dieses Bändchen das notwendige Wissen über die biologischen Zusammen- hänge und Abhängigkeiten von Pflanze und Tier im und am Gewässer zu vermitteln, um durch die richtige Anlage eines ö kologisch orientierten und naturgemäßen Gartentei- ches Voraussetzungen für das Entstehen ei- ner ans Wasser gebundenen Lebensgemein- schaft von Pflanze und Tier in unseren Gär- ten zu schaffen. Für den Gartenfreund und Naturliebhaber ist dieses Bändchen daher nicht nur eine wertvolle Hi lfe bei der Anlage , Gestaltung und der geeigneten Pflege eines naturgemäßen Gartenteiches , sondern ver- mittelt darüber hinaus auch interessan te Er- kenntnisse über eine faszinierende Lebens- vielfalt am Gartenteich , die zu eigener Ge- staltung und Beobachtung anregen. steyr

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