Amtsblatt der Stadt Steyr 1988/7

40 Jahre Jugendrotkreuz - 25 Jahre Fahrschule der Jugend in Steyr „ 1948 gründeten einige Idealisten das Osterr. Jugendrotkreuz, und heute ist es eine Organisation , die durch ihr Motto „Dienen und Helfen" zu einem festen Bestandteil der Erziehung und des Unter- richtes an allen österreichischen Schulen geworden ist. Ausbildung in Erster Hilfe, in Hauskrankenpflege, Betreuung kranker Mitschüler und alter Leute, Hilfe bei Ka- tastrophen, Schwimmkurse (es gibt kaum einen Steyrer Schüler, ~er nicht schon eine Schwimmprüfung des OJRK abgelegt hät- te), schulinterne Hilfsaktionen und nicht zuletzt die gemeinsam mit der Exekutive durchgeführte freiwillige Radfahrprüfung sind einige Punkte aus dem JRK-Pro- gramm, mit denen heute fast jedermann den amen „Jugendrotkreuz" verbindet. Es war naheliegend, den 25jährigen Be- stand der Fahrschule der Jugend beim Weidingerberg mit einer Feier des JRK zu verbinden. Und da die bisher benützten Fahrräder zum Teil noch aus der Grün- dungszeit stammten , sollte das Jubiläum Anlaß für eine Erneuerung des Fuhrparks sein. Bezirksschulrat Steyr-Stadt, die Be- zirksleitung des Steyrer Jugendrotkreuzes und die Verkehrserzieher der Steyrer Poli- zei richteten daher an die 28 Steyrer Pflichtschu len und deren Elternvereine das Ersuchen, entsprechend der Kinder- zahl der Schule einen Beitrag für den Ankauf neuer Fahrräder zu leisten. 16 Elternvereine bzw. Schulen spendeten ge- meinsam mit BAWAG, Oberbank, Raika, Volksbank, Sparkasse, den BMW- und den Steyr-Werken und der Fa. Hartlauer einen Betrag, der die Neuanschaffung von zehn modernen Fahrrädern ermöglichte. Am 7. Juni konnte Bezirksschulinspek- tor Reg.-Rat Rebhandl im Beisein von Bürgermeister Heinrich Schwarz, Haupt- mann Zlabinger, Frau Oberlehrer Schlem- mer als Verkehrsreferentin des Steyrer Jugendrotkreuzes, Bezirkssekretär Friedl vom Roten Kreuz Steyr, Garagenmeister Franz Sluka (der sich immer um den tadellosen Zustand der Fahrschule be- müht) und vieler Gäste der Spenderschu- len und der genannten Firmen an Bezirks- inspektor Pastleitner und die auch im Verkehrsunterricht „ihren Mann" stellen- den Politessen Frau Donner, Frau Pan- stingl und Frau Schlachter die neuen Fahrräder übergeben. Sie wurden auch sofort in der zum SilberjubiJäum renovier- ten Fahrschu le vorgeführt. Die Öffentlich- keitsabteilung der Mobil-Oil-Austria AG hatte nämlich auch dieses Jahr, seit 1977 in ununterbrochener Folge, die besten Prüflinge eingeladen. Dieses Jahr waren es 42, die ohne Fehler die schriftliche und praktische Prüfung gemeistert hatten, während immerhin 58 der 340 angetrete- nen Kandidaten zurückgestellt werden 150 Jahre Gesellschaft der Musikfreunde Steyr - Festkonzert übertraf alle Erwartungen Die Ge ellschaft der Musikfreunde Steyr, welche in ihrer imposanten ge- schichtlichen Entwicklung hervorra- gende Taten musikalischer Betätigung setzte, feierte dieses Jubiläum mit ei- nem Festkonzert am 18. Juni im Stadt- theater. Die ausführliche, instruktive Festschrift gewährt einen vortrefflichen Einblick in die wechselvolle Geschichte dieses Vereines und sollte in den Hän- den jedes Musikfreundes sein (in der Buchhandlung Ennsthaler können noch Exemplare erworben werden). Das Konzert selbst wurde ein durch- schlagender Erfolg. Das Orchester, von einigen Gästen ergänzt, glänzte durch harmonischen Streicherklang, exakt in- tonierenden Bläserchor, wunderschön ausgewogen zwischen Holz und Blech, darüber hinaus mit genauen Einsätzen, schönen melodischen Kantilenen und, wo nötig, mit der nötigen Wucht in der Klangwirkung bei vollen Orchesterpas- sagen. Die für diese Darbietung nötige Disziplin war überall spürbar, es wurde wie aus einem Guß musiziert. Der Erfolg dieses Spieles war aber nur durch die starke musikalische Persön- lichkeit seines Dirigenten möglich. Ge- rald Reiter, erst seit kurzem Leiter dieses Amateurensembles, hob alle Schätze der Werke, die auf dem Pro- gramm standen, mit wunderbarer Feinfühligkeit zutage und brachte so- mit eine Leistung zustande, welche nur vollste Anerkennung verdient. Orche- sterführung, Einsätze und Gestaltung waren vorbildlich, dafür dankten die Musiker mit bewundernswerter Frische und Intensität ihres Spiels. Eröffnet wurde mit der Ouvertüre in g-Moll von Anton Bruckner, welche 1863 komponiert wurde und welche der Meister selbst nur a ls Vorstudie zu den späteren Sinfonien bezeichnete. Sie enthält bereits vieles von dem, was man später den Bruckner-Stil bezeich- nete. Das Werk wurde vortrefflich in- terpretiert und wurde damit zum er- mußten. Jedes der 42 Kinder erhielt ein Buchgeschenk. Christina Lechner, 4. Klas- se der VS I Wehrgraben, wurde überdies eine Radpacktasche als Sonderpreis über- reicht. Sie hatte ein - absichtlich deponier- tes - Hindernis auf der Fahrbahn der Fahrschule gesehen und auch wegge- räumt: ein Beitrag des Helfens zur Sicher- heit im Straßenverkehr. Bei der Eröffnung der Fahrschule der Jugend im Oktober 1963 hatte der damali- ge Bürgermeister Josef Fellinger ausge- führt, daß man Zeit und Mühe werde aufwenden müssen, um die Fahrschule mit sinnvollem und erzieherischem Leben zu erfüllen. ,,Aber schon ein Kind, das freulichen Auftakt des Abends. Kern- stück des Konzertes war zweifellos das Auftreten von Jörg Demus, dem gro- ßen Repräsentanten der Wiener Kla- vierschule seit 1945. Er übernahm den Solopart für das Klavierkonzert Nr. 5 in Es-Dur von L. v. Beethoven, welches der Komponist 1809 für seinen Freund und Gönner, Erzherzog Rudolf, ge- schrieben hat. Der Solist spielte so, wie man es erwartete: wunderbar klingen- der Anschlag, mustergültige Technik und ouveräne Gestaltung seines Parts, dabei des öfteren ziemlich im Tempo, was aber keine Differenzen zum Or- chester brachte, da der Dirigent, selbst ausgezeichneter Pianist, den Intentio- nen des Solisten wunderbar einfühlsam folgte und mit ihm das begleitende Orchester. Es wurde ein Glanzpunkt bester Interpretation. Der Solist war sichtlich beeindruckt und so spielte er gleichsam als Überleitung zum zweiten Teil des Konzerte den 1. Satz der lieblichen A-Dur-Sonate, op. 120 (D 264) aus dem Jahre 1819. Das Pu- blikum dankte ihm dies mit stürmi- schem Beifall. Schuberts 8. Sinfonie m h-Moll (D 759), 1822 geschrieben und erst 30 Jahre nach seinem Tod erstmals aufge- führt, stand im zweiten Teil auf dem Programm. Auch dieses Werk wurde mustergültig musiziert, war vor allem in den Tempi überzeugend und glänzte durch die kontrastreiche Wirkung zwi- schen feinen Piano-Passagen und kraft- vollen Fortesätzen des vollen Orche- sters, wobei den Posaunen für ihr klangvolles Spiel besonders zu gratu- lieren ist. Die Wiedergabe dieses wun- derschönen Werkes wird gewiß einen Ehrenplatz in der Geschichte der Mu- sikfreunde einnehmen; das Orchester hat sich damit selbst das beste Ge- schenk bereitet. Der stürmische Beifall für alle Mitwirkenden war verdienter Dank durch die begeisterten Zuhörer. J. Fr. dem Verkehrstod entrissen werden kann, rechtfertigt alle diese Bemühungen." Es wurde seither viel Mühe und Können in die Erziehung zu verkehrsgerechtem Verhalten investiert, und Namen wie Schnabl, Radler oder Marx, um nur einige zu nennen, sind untrennbar mit Steyrer Verkehrserziehung verbunden. lhr größter Wunsch wurde auch dieses Mal den Kin- dern mitgegeben: Komm gut heim! • EIN FAHRZEUGWASCHPLATZ wird für den städtischen Wirtschaftshof errich- tet. Der Gemeinderat gab dafür 623.000 Schilling frei. 25/209

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