Amtsblatt der Stadt Steyr 1988/6

D er gemeinderätliche Kulturaus- schuß informierte sich am 10. Mai über den Fortschritt der Arbeiten für den Ausbau des untersten Geschosses des ehemaligen Speichers im Schloß Lam- berg zu einer Ausstellungshalle im Rah- men des Gesamtkonzeptes Schloßmu- seum. Von den Österreichischen Bundesfor- sten wurde mit Beginn des Jahres 1987 das aus dem Barock stammende Speicherge- bäude des Schlosses Lamberg durch die Stadt Steyr zur Schaffung eines Museums angemietet. Dieses Museum soll unter- schiedlichste Aspekte der Geschichte und Kultur der Stadt Steyr in Vergangenheit und Gegenwart aufzeigen und damit nicht nur den Bewohnern die Vielfältigkeit der Stadt ins Bewußtsein bringen, sondern auch für den Fremdenverkehr einen wert- vollen Beitrag leisten. Der Gesamtausbau dieses Stadtmuseums soll aus Kostengrün- den etappenweise durchgeführt werden. In der ersten Bauetappe erfolgt die Adaptierung des untersten Geschosses für kulturelle Aktivitäten wie Seminare, Workshops und Ausstellungen. Das Hauptgewicht wird auf Ausstellungen lie- gen, die sich künstlerisch, historisch, ge- genwarts- und zukunftsbezogen mit der Stadt Steyr beschäftigen. Die Möglichkei- ten sind vielfältig; beispielsweise könnten heimische Künstler, Kunst- und Kultur- vereine Ausstellungen gestalten; kultur- historische Epochen (Gotik, Renaissance usw.) der Stadt unter Aufzeigen erhaltener Objekte dargestellt werden, möglicherwei- se in Verbindung mit Kulturwanderwegen durch die Stadt; themenspezifische Groß- ausstellungen übernommen werden; jähr- lich eine große Weihnachtsausstellung or- ganisiert werden, um den Ruf Steyrs als Christkindlstadt weiter zu festigen; oder auch eine regelrechte Stadtgalerie präsen- tiert werden, befinden sich doch Werke von Künstlern wie Balluf, Flora, Fronius, Gradisnik, Mostböck, um nur einige zu nennen, im Besitz der Stadt. Dieses dafür vorgesehene unterste Ge- schoß besteht aus einer dreischiffigen Haupthalle, einer kleineren Vorhalle, ei- nem Treppenaufgang und zwei Nebenräu- Kulturelle Vielfalt in barocker Halle men . Die Haupthalle wird durch zwei Stützenreihen aus je vier mit Gurtbogen verbundenen Säulen in 15 kreuzgewölbte Felder unterteilt, wobei in der 1., 3. und 5. Querachse kleine Anbauten im Schloßgra- ben bestehen , durch welche eine äußerst reizvolle Beziehung zwischen Innen- und Außenraum geschaffen wird. Diese Haupthalle wird zum eigentlichen Ausstel- lungsbereich, in der Vorhalle werden das Bürgermeisler Schwarz, Kullurre- ferent der Stadt, diskulierte milden Mi1g/iedern des ge- meinderällichen Kulturausschusses die Sanierungsmaß nahmen. Foto: Hartlauer Entree, die Garderobe und der Bereich der Aufsichtsperson geschaffen und in ei- nem Nebenraum werden eine Herren- und eine Damentoilette eingerichtet, wo- bei - da der Kanal zirka acht Meter höher liegt - auch eine Hebeanlage installiert werden muß. Auf sein Ansuchen hin wurde dem Ver- ein Arbeitslosen-Selbsthilfe der Auftrag zur Durchführung eines Großteils der Re- novierungsarbeiten übertragen. Damit konnten nicht nur Kosten für die Stadt eingespart werden (die Lohnkosten des Vereins werden aus Arbeitsmarktförde- rungsmitteln finanziert) , sondern auch ein wertvoller Beitrag zur beruflichen und sozialen fntegration langzeitarbeitsloser Jugendlicher geleistet werden. Im Zuge dieser Arbeiten wurden bisher durch den Verein folgende Leistungen erbracht: Abtragen des alten Ziegel- und Betonbodens; Auskoffern von losem Schuttmaterial; Einbringen der Rollierung und des Unterbetons; Abtragen von Zwi- chenwänden und eines Kamines; Aus- brucharbeiten in Fels und Mauerwerk; Errichten von Zwischenwänden und Mau- erbögen; Beginn der Putz- und Sanie- rungsarbeiten. ln den nächsten Wochen werden durch den Verein die restlichen Putzarbeiten, die Gipsarbeiten in den Anbauten, Arbeiten an der Treppe, das Legen des Estrichs, die Malerarbeiten und die Außenarbeiten durchgeführt. Darüber hinaus müssen durch Professionisten der Boden gelegt, die Sanitär- und Elektroinstallation sowie die Bautischerarbeiten durchgeführt wer- den. Die Arbeiten zum Ausbau dieses Geschosses werden voraussichtlich Ende des Jahres abgeschlossen sein . Die Ge- samtkosten dieser Bauetappe betragen et- wa 1,2 Millionen Schilling. 5/161

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