Amtsblatt der Stadt Steyr 1988/6

Die Träger der Ehrenmedaille der Stadt Steyr (v. r.): Univ.-Prof Dr. Weidenholzer, Univ.-Prof Dr. Kropf, Ing. Franz Salzner, Bürgermeister Schwarz, Hans Hof/er, Gottfried Haider, Dipl.-Ing. Mülleder. Foto: Hartlauer Ehrenmedaillen für Verdienste um die Stadt Steyr Bürgermeister Heinrich Schwarz über- reichte am 25. Mai im Festsaal des Rat- hauses Ehrenmedaillen an sechs Persön- lichkeiten, die sich um die Stadt Steyr verdient gemacht haben. Einigung in den Steyr-Werken „Ein großer Felsen ist aus dem Weg geräumt", kommentierte der Obmann des Angestellten-Betriebsrates der Steyr-Werke, Rudolf Pimsl, bei der Vollversammlung der Angestellten das Ergebnis monatelanger Verhandlungen mit dem Vorstand des Unternehmens, bei denen es den Belegschaftsvertretern gelungen ist, die drohende Lohnkür- zung abzuwenden und die vom Vor- stand geforderte Einsparung durch konstruktive Vorschläge auf anderem Weg zu erreichen. Vereinbart wurde u. a. eine flexible Arbeitszeit mit wö- chentlich maximal 42,5 Stunden. Die Mehrarbeit soll durch Freizeit bei we- niger guter Auftragslage abgegolten werden. Ab Sommer 1989 gibt e~ einen gemeinsamen Betriebsurlaub. Der Be- triebsrat stimmte zu, daß aufgrund der derzeit vielen Aufträge an sechs Sams- tagen je acht Stunden gearbeitet und dafür zwischen Weihnachten und Neu- jahr Freizeit genommen wird. Der Vor- stand garantiert dem Betriebsrat, daß heuer im Bereich Nutzfahrzeuge und Landmaschinen keine Entlassungen vorgenommen werden. Pirnsl appellier- te an den Vorstand, ,,unsere Probleme eigenständig und im Hause zu lösen" und nicht mit abenteuerlichen Ver- kaufsvarianten die Steyr-Werke zu Zu- lieferanten zu degradieren, das Ziel 4/160 Gottfried HAIDER, den Universitäts- professoren Dr. Rudolf KROPF, Dr. Josef WEIDENHOLZER und Hans HOFFER kommt im Zusammenhang mit der Errich- tung des Museums „Industrielle Arbeits- A ngestel/ten-Betriebsratsobmann Rudolf Pimsl: ,,Meistern wir gemeinsam die Probleme, sichern wir den Bestand des Unternehmens, es dürfen keine Arbeits- plätze mehr verlorengehen ... " Foto: Hartlauer müsse vielmehr eine leistungsstarke und eigenständige österreichische In- dustrie sein. Bürgermeister Heinrich Schwarz dankte den Belegschaftsvertretern na- mens der Stadt für ihren hartnäckigen Einsatz auf dem Weg zur nun geschaf- fenen Einigung, und unterstrich seine Zuversicht, daß es bei gemeinsamer Anstrengung nach einer Zeit der Krise nun wieder aufwärtsgehe in den Steyr- Werken. weit" gemeinsam das Verdienst zu, auf jener traditionsreichen Stätte, wo in Steyr das Industriezeitalter begonnen hat, eine Einrichtung von internationalem Rang ge- schaffen zu haben. ,,Sie haben Steyr um einen attraktiven Anziehungspunkt rei- cher gemacht und darüber hinaus Signale zur Revitalisierung eines Stadtteiles ge- setzt, der zu den Sorgenkindern der Kom- munalverwaltung zählte", sagte Bürger- meister Schwarz. Gottfried Haider war als Obmann des Vereines „Museum Arbeitswelt" sehr en- gagiert für die Realisierung dieses Projek- tes tätig. Univ.-Prof. Dr. Kropf erstellte die wissenschaftliche Grundlagenarbeit für das Museum. Univ.-Prof. Dr. Weiden- holzer, Leiter des Forschungsinstitutes für Sozialplanung an der Universität Linz und seit 1986 Obmann des Vereines Museum Arbeitswelt, hat als maßgeblicher Ideen- träger mit größtem persönlichen Einsatz für die Umsetzung einer Vision in die Realität gesorgt. Der Bühnenbildner Hans Hoffer hat auf großartige Weise den „Gang durch die Ausstellung" inszeniert und mit völlig neuen Präsentationsformen maßgeblich zum großen Publikumserfolg beigetragen . „Uipl.-lng. Werner MÜLLEDER und Ing. Franz SALZNER haben entschei- dend dazu beigetragen, daß die Nutzfahr- zeuge der Marke Steyr den anerkannt hohen Qualitätsstandard aufweisen, ihrem Wirken ist es zu danken, daß der Begriff Steyr gleichgesetzt wird mit Qualität", sag- te Bürgermeister Schwarz in seiner Lauda- tio. Dipl.-Ing. Mülleder war als Leiter der Lkw-Entwicklung Initiator für viele Neu- konstruktionen, 1986 wurde er als Hono- rarprofessor an die Technische Universität Wien berufen . Ing. Salzner hat als Leiter der Entwicklung von Landmaschinen im- mer wieder Impulse für wesentliche Neue- rungen und damit das internationale An- sehen dieser Steyr-Produkte gesetzt.

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