Amtsblatt der Stadt Steyr 1988/4

Erholung für Steyrer Pensionisten in Badgastein Die in den vergangenen vier Jahren vom Sozialamt der Stadt Steyr organisier- ten Kuraufenthalte für Pensionisten in Badgastein haben so großen Anklang ge- funden, daß im Hinblick auf das starke Interesse auch heuer wieder ein Früh- jahrs- und ein Herbstturnus im bewährten Familienbetrieb „Hotel Mozart" angebo- ten werden, und zwar in der Zeit vom 12. Juni bis 3. Juli 1988 bzw. ein Herbstturnus vom 25. September bis 16. Oktober 1988 (allerdings nur be i genügender Teilneh- meranzahl). Doppelzimmer mit Bad/Du- sche/WC kosten pro Person S 6050.-, Einzelzimmer mit Bad / Dusche/WC S 6260.- . Di e vorstehenden Preise beinhalten 21 Tage Vollpension (Kuraufenthalt) ein- schließlich zehn Radon -Thermalbäder. Nicht enthalten in diesen Preisen ist das Honorar für die ärztliche Untersuchung im Betrage von ca. S 370.. Die Kosten für die llin- und Rückfahrt (millels Autobus - ses) trägt zur Günzc die Stadt Steyr. Pensionisten, die das 60. Lebensj a hr vollendet ha ben und deren Einko111mc11 bei Allei nstehendcn S 5150. , bei Ehcpa:r ren S 7350. nicht übersteigt, künn ·11 bc1111 Sozialrcfercn tcn der oii . La ndcsregi ·, ung, LR Ing. l lermann Re,chl , einen Zuschul.\ in Höhe von S 500. pro Person und Woche beantragen, ,.udcm refundiert :ruf Antrag die zustündi •c K rankenkassc e111en Radonbad-Antcil von etwa S 800.. Anmeldungen nimmt das So,.ialamt der Stadt Steyr, Amtshaus R ·dtcnhad1 ·r •asse 3, Zimmer 9, Frau Rehhandl, Tel. 25 7 11, DW 300 bis 303, ab sofort cntgcgcn . Da wieder mit großer Nachfra 'e zu rechnen ist, wird baldige Anmeldung cmpfohlen. Bei der Antragstellung ist cine Besllitigung des Hausarztes mitzuhrin >en, aus der her- vorgeht, daß der Kur- b,.w. Erholungsauf- enthalt in Badgastein vom Ar,.I empfohlen wird. Verbesserte Frühzugverbindung Steyr- Wien Entsprechend einem Antrag der l lan - delskammer Oberösterreich führen die Österreichischen Bundesbahnen mit Som- merfahrplan 1988 eine wesentlich verbes- serte Frühzug-Schnellverbindung von Steyr nach Wien ein . Und zwar wird der Ex 223 „Holland-Wien-Expreß" mit Be- ginn des Sommerfahrplanes in St. Valen- tin anhalten, so daß von Steyr aus mit einmaligem Umsteigen und einer Gesamt- reisezeit von zwei Stunden und zwanzig Minuten der Wiener Westbahnhof er- reicht werden kann. Die Abfahrt von Steyr ist mit E 902 um 5.55 Uhr, die Ankunft in St. Valentin um 6.12 Uhr angegeben. Die Weiterfahrt er- folgt mit Ex 223, St. Valentin ab 6.21 Uhr, Wien-West an 8.15 Uhr. 24 /124 NEUE ßüCHER Emmerich Talos, Ernst Hanisch, Wolfgang Neu_gebauer (Hrsg.): ,,NS-HERRSCHAFT IN OSTERREICH 1938 - 1945." 656 Seiten, Verlag für Gesellschaftskritik, Wien. - Der Umgang mil der P_~riode nationalsozialisti- scher Herrschaft in Osterreich war lange Zeit durch Verd rä ngung und selektive Problem- wahrnehmung geprägt. Von wenigen Aus- nahmen abgesehen gilt dies für den For- schungsbereich. Der vorliegende Sammelband versucht erstmalig, durch Analysen einer großen Fülle 1:enlraler Aspekte Gesamtkonluren national - sozialistischer Herrschaft in Österreich er- kennbar zu machen. Der äußere und innere Anschluß 1938, die Etablierung un d Organi - sierung der Herrschaft in den Gauen werden ebenso untersucht wie die wirtschaft liche.: und sozialslrukturelle Entwicklung. Die l' ülle von Politikfeldana lysen von Wirtschafts-, So- zial-. Frauen -, Agrar-, Repressions , Kultur-, Schul -, l lochsehulpolitik hi , 1u1 Mcdicnpoli - lik vermag Auf,chlul.l i'lbc.:1 hwa rlungen an den Nalionalso11alrsrnu, und die Auswirkun- gen der NS llc.:1rsdwrt 111 gehen . l '. hcnso werden 1:ra •cn tlL-1 Ar rs1c11111 •, der Aktivitä- ten von Wch1111ad11,,111h,i1 ·n , der Integra- tion und l'art111pa111ln , dcs Widcrstandcs un d tk, I lm •i111g, 11111 d1c.:sc.:r Ve1 •;111 •cnheit nach l'M~ hl'111111dcl1. 1>i, lk1triit,, , 1a11111u: 11 von Klaus Arnann, K:r1111 lk1 gcr, llc,hl."lt l>achs, l'L'.ter Eppel , 1·1011 ;111 hl'.und , ('h1isl1a11 (:crh<.:I, llanns l laa, , hnsl l la nisch , 1:rit1 l l:r11sjcll , (:crh a rd Ja •schilt , Stefan Karner, B1 ig11tc Kcpplingcr, l lans Kernbauer, Gcrt Kerschhaurncr, Bri - gitte Lichlenbcrgcr- FL'. 111. Peter Malina, Wal - t<.:r Manoschek , Siegfried Mattl , Alcxandcr Mejst rik, .lonny Moser, Michael Mooslcch - ncr, Klaus-Dieter Mulley, Wollgang Ncuge- ba uer, Bcrlrand Pcrz, l lans Safrian , Walter Sauer, Maren Sel iger, Reinhard Sieder, Va - lentin Sima, G ustav Spann , Robert Stadler, Ka rl Stuhlpfarrer, Emmerich T[ilos, Theodor Venus, Fritz Weber, Ulrich Weinzierl , l lans Wilck. Wilfried Wieck: MÄNNER LASSEN LIE- BEN. 206 Seiten, kart., Kreuz Verlag. - Der Werl von Provokationen wird gemeinhin bcstriuen. Wie sinnvoll und notwendig sie sind, um Veränderungen unseres Bewußt- seins einzuleiten, zeigt auf eindrucksvolle Weise dieses Buch . In schonungsloser Offen- heit und Anklage schreibt Wilfried Wieck über die zerstörerischen Formen und Weisen, wie menschenverachtend die meisten Män- ner Frauen begegnen, wie sie lieben lassen, anstatt selber zu lieben. Der Autor zeigt in seiner bezwingenden Analyse, die frappierend plausibel und faszi- nierend und darum besonders argerniserre- gend isl, daß die Männer nicht nur lieben lassen, sondern auch süchtig sind nach der Frau. Diese erste Sucht in ihrem Leben entstand, als sie noch nicht denken und sprechen konnten. Darum haben sie solche Mühe, sich von ihr zu befreien. Das Phäno- men der Sucht läßt auch verstehen, warum Männer auf die tüchtige berufstätige Frau eifersüchtig werden, auf ihre außerfamiliären Beziehungen und auf ihre menschliche Ent- wicklung. Wieck beschreibt die erschütternde Kraft- und Sprachlosigkeit vieler Männer, stellt ihr Unvermögen fest, an kommunikati- ven Beziehungen zu arbeiten. Auf der ande- ren Seite zeigt er die therapeutische Kraft der Frau auf. Weil Männer ohne die Frau nicht leben können, weil sie sie bekämpfen, wenn diese Wahrheit ans Tageslicht zu gelangen droht, neigen Männer zu Masochismus und Gewalt. Fast jedem Mann gelingt es, eine Partnerin zu finden, die ihn pflegt und tröstet, eine Frau, die gerade ein wenig mehr an Kraft und Gemeinschaftsgefühl besitzt als er. Wieck fordert auch die Frauen auf, an sich zu arbeiten, die braven Rollen hinter sich zu lassen, damil sie den Mann nicht nur am Leben erhalten, sondern seine Entwicklung konsequent fordern. * Johannes Thiele (Hrsg.): EHE. 317 Seiten, 15 Farbtafeln, gebunden, Kreuz Verlag. - In diesem Buch kommt vieles zur Sprache, was Ehe als Leben zu zweit ausmacht, die Ver- wuberung und das Licht des Anfangs ebenso wie die Irritationen und Verwundungen, das Festliche, Stolze, Befriedigende einer Ehe, aber auch die Verrenkungen und geheimen Gefährdungen. Was hier zusammengetragen wurde an Bildern (15 Farbtafeln mit Abbil- dungen aus der Geschichte der Malerei bis heute), Gedichten, Geschichten, Gedanken und Reflexionen, das fordert dazu auf, ange- sichts einer unüberhörbaren Rede von der Krise der Ehe ihre Innenseite wieder zu entdecken, ihre erotische Spiritualität. Nicht das ganze Spektrum ehelichen Lebens konn- te dabei zur Sprache kommen, sondern ein subjektiver Ausschnitt daraus. Man wird also vergleichsweise wenig finden über Fami- lie, Verwandtschaft, Kinder usw.; vielmehr hat der Herausgeber den Akzent ganz auf die zwei gelegt, die sich die Ehe versprochen und damit ihrem Leben eine bestimmte Richtung gegeben haben. Auf diese Weise isl ein Buch entstanden, das etwas vom flackernden, bri- sa nlen Leben in der Ehe widerspiegelt - und das Zutrauen, daß zwei Menschen noch im- mer eine neue Welt schaffen können, für sich und andere . Es zeigt, daß die Erfahrungen der Nähe und der Distanz, der Treue und des Vertrauens, des Abschieds und der Ankunft, des Versagens und Vergebens zu den drama- tischsten Ereignissen in der Ehe gehören. Eine Ehe lebt von der immer wieder überra- schend neuen Wahrnehmung des anderen, von der Kra ft und Stärke ihrer Beziehung, von der Bindung, die aus dem Kampf um eine gemeinsame Vision erwächst. * Rudolf l lcinc: LITHOPS - LEBENDE STEI NE. 175 Seiten, 95 Farbfotos, Zeich- nungen. Verlag Neumann-Neudamm. Jeder Sukkulentenfreund wird immer wieder von der überraschenden Vielfa lt der unterschiedlichen Zeichnungen der Li- thops-Arten fasziniert. Ge lten diese Mimi- kry-Pflanzen doch mit Recht wegen ihrer Mimese als „lebende Steine". In dieser ersten deutschsprachigen Mo nographie werden alle Arten und Varietä- ten mit ihrer Färbung und Wuchsform einschließlich der Fundorte umfassend be- schrieben. Früher gültige Namen wurden bewußt mit aufgeführt. Besondere Beach- tung verdienen die einzigartigen Bestim- mungsschlüssel, die eine sichere Identifi- kation jeder Art gewährleisten. Darüber hinaus gibt der Autor exakte, allgemein- verständliche Hinweise zu Vermehrung, Anzucht und Pflege. Zahlreiche Zeichnungen sowie 95 Farb- fotos verdeutlichen die Aussagen und do- kumentieren die außerordentliche Schön- heit dieser Exoten, deren Kultur sich stei- gender Beliebtheit erfreut. sfeyr

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