Amtsblatt der Stadt Steyr 1988/4

R udolf Steinmassl ist im Stadtsenat für die Stadtwerke zuständig. Im folgenden Beitrag informiert er über aktuelle Themen seines Ressorts. Einern langgehegten Wunsch vieler Steyrer Mitbürger, speziell am Tabor Ansässigen, konnte nach ca. vierein- halbmonatiger Bauzeit mit der Inbe- triebnahme des neuen Elektroeinäsche- rungsofens im Krematorium Steyr An- fang Februar laufenden Jahres Rech- nung getragen werden. Diesen Anlaß möchte ich dazu nützen, Sie, sehr ver- ehrte Leser, auf die Vorzüge dieser neu- en Einäscherungseinrichtung hinsicht- lich der Umweltbeeinträchtigung hinzu- weisen. Der elektrisch beheizte Krema- tionsofen (Anschlußleistung 80 kW) bringt die Ofentemperatur vor Beginn der Veraschung auf mindestens + 650 Grad C, wodurch sichergestellt ist, daß in der nachgeschalteten Nachverbren- nung - die in Betriebstemperatur bei + 800 Grad C gelegen ist - alle im Abgas enthaltenen brennbaren Bestand- teile verbrannt werden. Es ist damit einerseits die Belastung der Umgebung durch rußgeschwärzte Abgase bei sach- gemäßem Betrieb ausgeschlossen und andererseits eine der Hygiene und Pietät entsprechende Veraschungsform gege- ben. Wegen der hohen elektrischen Lei- Stadtrat Rudolf Steinmass/ sammenhang möchte ich in Erinnerung bringen, daß seit 1. Jänner 1986 bereits eine Senkung des Gaspreises um 24,5 Prozent eingetreten ist. Die Teilbetriebe Gaswerk und Wasserwerk haben auch im abgelaufenen Jahr ihr Rohrnetzin- standhaltungs- und Erneuerungspro- gramm fortgesetzt und hiefür ca. 16 Mill. S investiert. Ein ähnlicher Investi- tionsbetrag ist auch für das Jahr 1988 vorgesehen. Ich glaube sagen zu kön- nen, daß aufgrund der laufenden Inve- stitionstätigkeit dieser beiden Teilbetrie- be der Stadtwerke Steyr auch beschäfti- gungspolitische Maßnahmen gesetzt wurden und werden. Im Jahre 1987 ist der städtische Ver- kehrsbetrieb dazu übergegangen, die 20-Fahrten-Scheine bei allen Steyrer Bankinstituten und Bankfilialen im Vor- wähnte Steyr-Gelenkbus das serienmä- ßig erstgefertigte Fahrzeug dieses Typs darstellt. Der Steyr-Gelenkbus wurde vom städtischen Verkehrsbetrieb sozu- sagen als „Österreich-Premiere" in Be- trieb genommen. Im Dezember des Jah- res 1987 hat der städtische Verkehrsbe- trieb an den vier Einkaufssamstagen die Fahrgäste zum Kindertarif und die Kin- der kostenlos befördert und dadurch beigetragen, daß die Pkw-Fahrer im vermehrten Ausmaß auf die öffentliche Linie umgestiegen sind und dadurch eine verkehrsmäßige Entlastung im in- nerstädtischen Bereich erreicht wurde. Im Vergleich zu den Einkaufssamstagen des Jahres 1986 konnte durch diese Maßnahme eine Frequenzsteigerung von 50 Prozent festgestellt werden. Nach Abschluß der Kunsteisbahnsai- son 1987/88, sie dauerte vom 25. Okto- ber 1987 bis 6. März 1988, kann ich berichten, daß an · 127 Schleiftagen - sicherlich bedingt durch die schneefrei- en Wintermonate gegenüber der Saison 1986/87 - eine wesentliche Besucher- steigerung verzeichnet werden konnte. So wurde die Kunsteisbahn von 52.695 Eislaufbegeisterten besucht, was einem Plus gegenüber der Vorsaison von 7951 Besuchern entspricht. Aufgrund dessen ist erfreulicherweise auch eine Einnah- Stadtwerke im Dienste der Bevölkerung stungen, die für den Betrieb des Krema- tionsofens erforderlich sind, müs en auch die Gebühren nach oben korrigiert werden. In diesem Zusammenhang möchte ich festhalten, daß die Umbau- kosten voraussichtlich ca. 6,7 Mill. S betragen werden und zum überwiegen- den Teil durch den Wiener Verein als Versicherungsgesellschaft in Form eines langfristigen Darlehens vorfinanziert worden sind. Die durch die OÖ. Ferngas GesmbH schon mehrmals publizierte Erdgas- preissenkung wird bei den Gasverbrau- chern zur Zeit viel diskutiert. Da zum Zeitpunkt der Drucklegung des vorlie- genden Amtsblattes noch keine genau~- ren Gaspreisänderungen durch die 00. Ferngas GesmbH bekanntgegeben wur- den, kann ich trotzdem jetzt schon er- klären, daß eine rückwirkende Gas- preisminderung per 1. Jänner 1988 bis zu sieben Prozent durchaus im Bereich des möglichen liegt. Um einen gerech- ten Gasabgabepreis erstellen zu können, überprüfen die Stadtwerke laufend ihre Aufwands- und Ertragsrechnungen, wo- bei speziell beim Erdgas die volkswirt- schaftliche Koll]ponente der Preisbil- dung im Vordergrund steht. Derzeit werden von den Stadtwerken die genau- en Berechnungen zur Vorlage eines ent- sprechenden Berichtes an den Gemein- derat, der Mitte April zusammentritt, durchgeführt. In dieser Gemeinderats- sitzung wird der neue Gasabgabepreis endgültig beschlossen. In diesem Zu- 10/ 110 verkauf zu vertreiben. Bei dieser Gele- genheit möchte ich allen Bankinstituten für ihr Entgegenkommen sehr herzlich danken und ganz besonders dafür, daß sie diese Tätigkeit kostenlos durchfüh- ren. Durch den Verkauf des 20-Fahr- ten-Scheines in allen Bankinstituten sind die Steyrerinnen und Steyrer in die Lage versetzt, in jedem Stadtteil die 20-Fahrten-Scheine ohne besondere Schwierigkeiten zum Preis von 150 Schilling zu erwerben. Der Vorteil die- ser 20-Fahrten-Scheine liegt darin, daß sich der Fahrpreis einer Einzelfahrt, die normalerweise zwölf Schilling kostet, auf 7.50 Schilling verringert. Im Jahre 1987 hat der städtische Ver- kehrsbetrieb mit seinen 21 Omnibussen 3,589.000 Personen befördert, was einen Beförderungsrückgang von 1 Prozent im Vergleich zum Jahre 1986 entspricht. Die Fahrgäste sind jedud1 im vermehr- ten Ausmaß dazu übergegangen, Mehr- fahrtenscheine, Monatsnetzkarten und Monatskarten zu verwenden - sozusa- gen unter dem Motto: ,,Öfter fahren - Geld sparen!" Im Jahre 1987 hat der städtische Verkehrsbetrieb sein Fuhr- parkerneuerungsprogramm fortgesetzt und durch den Ankauf eines Steyr-Solo- busses und eines Steyr-Gelenkbusses neuerlich zur Steigerung des Fahrkom- forts bei den Linien des städtischen Verkehrsbetriebes beigetragen. Zum Steyr-Gelenkbus ist zu bemerken, daß dieser eine Weiterentwicklung des Steyr-Stadtbusses darstellt und der er- mensteigerung in diesem Teilbetrieb zu verzeichnen. Erwähnenswert ist in die- sem Zusammenhang, daß die Eisschüt- zen in dieser Saison 78.000 Schilling an Bahnmiete entrichteten. Als städtischer Referent der Stadtwer- ke Steyr möchte ich Sie nunmehr nach der langen Winterperiode einladen, das städtische Freibad, das am 14. Mai 1988 geöffnet wird, sehr rege zu besuchen. Abschließend möchte ich feststellen, daß ich auch künftighin Sorge tragen werde, daß die Leistungen der Versor- gungs- und Servicebetriebe der Stadt- werke Steyr zum Wohle und zur Zufrie- denheit der Bevölkerung der Stadt nach Möglichkeit noch verbessert werden. Mit freund lichen Grüßen Ihr

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2