Amtsblatt der Stadt Steyr 1988/2
DIE SEITE DES ßüRGERMEISTERS wir wollen im März der Ereignisse des Jahres__l938 gedenken - des An- schlusses Osterreichs an Hitler- Deutschland und der damit verbun- denen Folgen. In dieser Ausgabe des Amtsblattes finden Sie die aus die- sem Anlaß geplanten Veranstaltun- gen. Im März ist eine Sonderausga- be des Amtsblattes vorgesehen, in der Historiker und Zeitzeugen das Geschehen darstellen. Ich danke al- len, die sich fur Publikationen und die Organisation der Veranstaltung zur Verfügung gestellt haben, sehr herzlich, denn es bedarf immer wie- der der Erinnerung jener Irrtümer, die in schreckliche Unmenschlich- keit geführt haben. Wir sind im Ge- denken an 1938 aufgerufen, alle neofaschistischen und antidemokrati- schen Tendenzen zu bekämpfen - jeder auf seinem Platz und in seinem Wirkungsbereich. Der Gemeinderat hat in seiner Sit- zung am 21. Jänner den Verkauf des bisher stadteigenen Tabor-Restau- rants an die St. Ulricher Gastwirts- familie Mayr beschlossen. Ich hoffe, daß dieses Haus wieder seine frühere gastronomische Bedeutung erlangt und zu einem Treffpunkt der Steyrer und seiner Gäste wird. Mit dem neu- en Besitzer sind Vereinbarungen ge- troffen, daß das Erscheinungsbild des denkmalgeschützten und an do- minanter Stelle stehenden Hauses nicht verändert wird. In den nächsten Tagen beginnen die Bauarbeiten für den zweihundert Meter langen Kanalstrang zwischen dem sogenannten Hack-Spitz und dem Ortskai. Mit diesem Teilstück, das bis Ende Oktober fertiggestellt sein wird, schließt sich die Neubau- strecke, so daß künftig alle Abwässer aus dem westlichen Bereich der Stadt Steyr sowie aus den Gemein- den Sierning und Aschach zur Zen- tralen Kläranlage geführt werden können. Damit ist auch das Kanal- bauprogramm des Reinhaltungsver- bandes im Stadtgebiet Steyr bis auf die Nebensammler Bergerweg, Un- terhimmel, Bahnhofstraße und Kam- mermayrstraße abgeschlossen. Für umweltfreundliche A bwasserentsor- gung hat der Verband innerhalb we- niger Jahre die gigantische Summe von 540 Millionen Schilling inve- stiert. Ein eindrucksvolles Beispiel unserer Anstrengungen für eine sau- bere Umwelt. Die A usfuhrung dieses Kanalneu- baues vor dem Bürgerspital reprä- sentiert aber auch einen anderen Aspekt: damit der gewachsene Fels, auf dem sich das Ensemble erhebt, unversehrt bleibt und sich Fassaden und Türme weiterhin ungestört im Steyrjluß spiegeln können, wurden Millionen Mehrkosten fur die tiefe Versenkung des Kanalstranges in das Flußbett in Kauf genommen. Ich freue mich über die gewachsene Be- reitschaft zum Engagement für die Erhaltung der Schönheit unserer Stadtgestalt. Die Anderung des Wehrgrabenpro- jektes mit der Verlegung des Kanals außerhalb des Gerinnes hat fur die Strecke vom Anna- Wehr bis zum Ortskai Mehrkosten von 20 Millio- nen Schilling bewirkt. Herzlich gratulieren möchte ich den Mitarbeitern des BMW-Motoren- werkes in Steyr zu ihrem hervorra- genden Qualitätsstandard. Das Lob des für die Technik zuständigen BMW- Vorstandsmitgliedes Doktor Wolfgang Reitzle für das Team in Steyr, daß hier unter allen Werken des BMW-Konzerns die höchste Qualitätsstufe erreicht wird, freut uns alle. Für mich auch ein schöner Beweis fur die Richtigkeit unseres Argumentes, das wir bei allen Ge- sprächen im Zusammenhang mit Be- triebsansiedlungen immer wieder an- fuhren: ,,Kommt nach Steyr, hier haben wir erstklassige Fachleute. " Herzliche Grüße Ihr
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