Amtsblatt der Stadt Steyr 1988/1

AMTLICHE NACHRICHT Magistrat Steyr, Abteilung X, Sa n- Erl a ß- 1088 / 87 Schutzimpfung gegen die Zeckenkrankheit So wie j edes Jah r wird auch he uer wiede r vom Gesundheitsamt die Schutzimpfung ge- gen die Zeckenkrankheit du rchge führt. Die Zeckenkrankheit ist eine ge fä hrli che Infektionskrankheit der Gehirnhäute, die bl eibende Sch äden zu r Folge haben kann . Der einzige sichere Schutz gegen di ese ge- fährliche Krankheit ist d ie aktive Zecken- sch u tzimpfung. Der öffentliche Sanitätsdienst des La ndes setzt seine Schutzimpfungen gegen die Zek- kenkrankheit mit der Kampagne 1988 fort. Die Grundimmunisierung gegen die Zecken- krankheit besteht aus drei Teilimpfungen. Die ersten beiden Tei limpfungen im Abstand von vier Wochen bis drei Monaten, die dritte neun bis zwölf Monate danach . Alle drei Jahre ist eine Auffrischungsimpfung erfor- derlich. Eine Teilimpfung kostet 154 Schil- ling. In die Kampagne 1988 fallen auch die Auffrischungsimpfungen für die Grundim- munisierungen in den Jahren 1979, 1982 und 1985. Für Familien mit mehr a ls zwei unver- sorgten Kindern bzw. mit Kindern vom 1. bis 15. Lebensjahr gilt folgende Sonderregelung: Das Land übernimmt: a) ab dem dritten und allen weiteren unver- sorgten Kindern die Kosten der Schutzimp- fung, soweit sie durch die Kostenzuschüsse der Krankenversicherungsträger nicht ge- deckt werden und sich das erste und zweite Kind der Schutzimpfung bereits unterzogen haben sowie b) das Arzthonorar für alle Kinder a b dem vollendeten ersten Lebensjahr (jüngere Kin- der werden nicht geimpft) bis zum 15 . Le- bensjahr. Für jedes Kind , für welches die Vorausset- zung auf Kostenübernahme gemäß vorste- hender Sonderregelung (nach lit. a) gegeben ist, sind bei der Bezirksverwaltungsbehörde für jede Schutzimpfung S 50.- zu erlegen . Die Rückerstattung dieser Beträge erfolgt durch Antrag du rch jenen Krankenversiche- rungst räger, bei welchem das K ind mitversi- chert ist. Die Zeckenschutzimpfung wird ab sofort beim Gesundheitsamt durchgeführt. Ein Rahmentermin , wie in den vergangenen Jah- ren , wird nicht meh r fe stgelegt, wei l das Virologische Inst itut der Univers ität Wien einen so lchen für entbehrlich hält. Im Sinne einer bürgernahen Verwa ltung wird die FSM E-Prophylaxe ganzjährig angeboten. Da der Impfschutz möglichst schon am Beginn der sa isona len Zeckenaktivität bestehen soll , sollte de r Impftermin für die erste und zwe ite Teilimpfung in der kalten Jahreszeit liegen. So wie im Vorjahr können die Kosten für die Impfung direkt beim Gesundheitsamt eingezahlt werden. Für eventuelle Auskünfte steht das Gesundheitsamt Steyr unter Num- mer 25 7 11/355 oder 356 (Durchwahl) jeder- zeit zur Verfügung. Ehrenmedaille der Stadt Steyr für Otto Götzinger Bürgermeister Schwarz überreichte am 17. Dezember im Festsaa l des Rathau- ses dem Akademi- schen Male r Otto Götzinger für sei n beispielgebendes Wi rken als Restau- rator zur Erhaltung des historischen Stadtbildes die Eh- renmedaille der Stadt Steyr. Otto Götzinger, 19 12 als Sohn des berühmten Malers und Spezialisten für Bürgermeisler Schwarz überreicht die Ehrenmedaille. Aquarellmalere1, Prof. Hans Götzinger, geboren, studierte bei Prof. Carl Fahringer Malerei und war nach Abschluß der Studien als Professor am Semi- nar für die Ausbildung von Lehrern tätig. Nach 1945 ließ sich Otto Götzinger in Steyr nieder. Die damals Verantwortlichen der Stad tverwaltung erkannten seine künstleri- schen Fähigkeiten und ertei lten ihm im Jahre 1949 den ersten großen Auftrag. Seit dieser Zeit ziert den Torbogen am fuße des Schloß- berges das große Fresko mit der Darstellung des Kaisers Friedrich III. und dessen Sohn Maximilian !., unter deren Regentschaft die Stadt Steyr eine erste große Blütezeit erlebte. Damit wurde in der Stadt Steyr eine Phase intensiver Befassung mit den Problemen und Aufgaben der Stadtbi ldpflege eingeleitet. Otto Götziriger trug somit in einer Zeit, in welcher man noch allentha lben mit der Be- seitigung der Kriegsschäden und dem Wie- deraufbau beschäftigt war, stark zur Entwick- lung eines Bewußtseins für die Pflege des historischen Stadtbildes bei und machte sich in den Folgejahren einen bedeutenden Na- men als Restaurator. Er restaurierte u. a . die Sgraffiti am Schnallentor, am Hause Enge Gasse Nr. 11 und am Haus Schiffweg Nr. 2. Die Restaurierung der Fassade des Lebzel - terhauses, des Stadtwappens auf der flußsei- tig gelegenen Fassade des Bürgerspita ls und der Fresken an der Bruderhauskirche wurden ebenfalls von ihm durchgeführt. Sein Ver- dienst ist auch die Entdeckung, Freilegung und Rekonstruktion der Fresken am Hause Enge Gasse Nr. 2 neben dem unteren Burg- tor. Diese Arbeiten waren zweifellos in der Stadt beispielgebend und zogen zahlreiche In itiativen privater Hauseigentümer nach sich. Daneben war Otto Götzinger auch bei der Ausschmückung zahlreicher neuer öf- fentlicher Gebäude erfolgreich tätig. Die Sgraffiti am städtischen Zentralaltersheim, am Sportheim Mün ichholz und der Fassade der Punzerschule tragen ebenso seine charak- teristische Handschrift wie der Wand- schmuck in der Plenklbergschu le, im Kinder- garten Plenklberg, im Zentralaltersheim, in der Otto-Glöckel-Schule auf der Ennsleite oder im Kaffeeraum des Tabor-Restaurants. Diese nur schlagwortartige Aufzählung würde aber dem künstlerischen Schaffen und der Bedeutung seines Werkes nicht gerecht, da sein Wirken weit über die Grenzen unse- rer Stadt hinaus sichtbar wurde. Ein beson- de rer Höhepunkt in seinem Schaffen war sicherlich die Entdeckung und Restaur ierung der historisch bedeutsamen, a us dem Jahre 1502 stammenden Fresken auf den Stadttür- men von Vöcklabruck. Zu seinen frü heren und vie ll eicht originellsten Arbeiten zählt das 80 Quadratmeter große Mosaik in der Turbi- nenhalle des Ennskraftwerkes Losenstein, we lches aus bunten Naturkieseln, wie sie die Enns mit ihren Nebenflüssen aus den N iede- ren Tauern und dem Gesäuse vor sich her- schiebt, ausgeführt ist. Es stellte mit symbol- haften Figuren die Nutzbarmachung der Wasserkraft, die Umwandlung der Wasser- energie in Elektrizität dar. Ein we iterer be- deutender Zweig seines Schaffens ist d as Gebiet der Serigraphie, die ihn als Grafiker besonders anzog. So schuf er Druckgra_fiken von historischen Stadtansich ten aus Oster- reich, Deutschland und der Schweiz in An- lehnung an alte Stiche, aber auch eigene Neuschöpfungen. Bei in ternationalen Aus- stellungen über Serigraphie stellt sich heraus, daß Otto Götzinger in seiner Art der Verbin- dung von künstlerischer Darstellung und gleichzeitiger Beherrschung der serigraphi- schen Technik unübertroffen und einzig da- stehend ist. Er malte auch Porträts von bedeutenden Persönlichkeiten unseres Lan- des aus Politik und Wirtschaft und schuf sich einen Ruf, der über die Grenzen unseres Landes drang. Bürgermeister Schwarz würdigte auch die Partnerin des Malers, Frau Maria Holzinger, die bis ins achte Lebensjahrzehnt hinein mit Otto Götzinger. auf Leitern und Gerüsten Restaurierungen mit hoher künstlerischer Qualität ausführte. Foto: Hartlauer Räumungsverkauf! Qualitäts-Restbestände bis zu 50% reduziert!!! • Stoffe • Möbelstoffe • Teppiche • Läufer • Vorhänge • Decken • Bett- und Frotteewaren 18.!iii TEXTIL-HASLINGER STEYR,STADTPLATZ2~22 Telefon 0 72 52 / 23 6 16 9

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