Amtsblatt der Stadt Steyr 1987/10

DIE SEITE DES BüRGERMEISTERS in tiefer Sorge über die Arbeitsplatz- krise in unserer Stadt hat der Ge- meinderat am 24. September einstim- mig eine Resolution mit einem Hilfe- rufan Bundeskanzler. Landeshaupt- mann und die Creditanstalt-Bankver- ein als Eigentümervertreterin der Steyr-Daimler-Puch AG beschlossen. Stevr braucht ,wehest tatkräftige Unterstützung zur Schaffung und Si- cherung von Arbeitsplätzen für die Bevölkerung unserer Stadt. Ich möchte Ihnen abermals versichern, daß wir alles in unserer Macht Ste- hende unternehmen, um den Ent- scheidungsträgern der Republik sichtbar zu machen. daß sich immer mehr Menschen in Stew durch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten un- seres größten Betriebes existenziell bedroht fühlen. Ein Lichtblick in dieser schwierigen Zeit ist das große Interesse des In- und Auslandes für die Lande.musstel- lung ARBEIT! MENSCH! MA- SCHINE im Wehrgraben. Vorweni- gen Tagen konnten wir den 250.000. Besucher begrüßen. Der Inhalt dieser Ausstellung - die Dokumentation des Weges in die Industriegesellschaft- ist offensichtlich ein Thema mit Tie- fenwirkung aufdie Menschen. Viele sind betroffen von der Aktualität der Botschaft dieser Ausstellung im Zu- sammenhang mit der angstbesetzten Bewältigung der Zukunft durch neue Technologien und der konkret aktu- ellen Situation der Stadt Steyr, deren Menschen sich jetzt genau diesen Schwierigkeiten zu stellen haben und - wie ich meine - bei der Bewältigung solch existenzieller Probleme Hilfe und Solidarität durch Land und Bund verdienen. Die Zugkraft der Landesausstellung ist auch ein Motor für unseren Frem- denverkehr. Denn die Ausstellungs- besucher erleben beim Gang durch die Altstadt die Schönheit Steyrs, sie haben den Wunsch, wieder zu· kom- men und motivieren Freunde und Be- kannte zu einem Besuch unserer Stadt. Auch die Präsidenten europäi- scher Verwaltungsgerichtshöfe, die ich kürzlich in Steyr begrüßen konn- te, würdigten Steyr als Kleinod von internationalem Rang. Unsere Stadt war auch Ziel der dies- jährigen Konservatorentagung des Bundesdenkmalamtes, die vom 21. bis 25. Se ptembe r in Oberösterreich stattfand und.an der neben den leiten- den öster reichisc hen Denkmal- pflegern auch Fachexperten aus der Bundesrepublik Deutschland, DDR, Italien, Ungarn und Jugoslawien teil- nahmen. Steyr stand im Mittelpunkt eingehender Besprechungen zu den Themen Ensemble-Unterschutzstel- lungen in Steyrdorf und Revitalisie- rung technisch-wirtschaftsgeschicht- licher Denkmale. Ich habe mich sehr gefreut, daß Dr. Gerhard Sailer, der Präsident des Bundesdenkmalamtes, Steyr als eine „Großstadt des Denk- ma"tschutzes von europäischer Bedeu- tung" bezeichnet und im Zusammen- hang mit dem Bau der neuen Hang- brücke am Steyrufer darauf hinge- wiesen hat, daß fast überall durch Neubauten A usb/icke zerstört, in Steyr jedoch neue A usb/icke auf wertvolle historische Ensembles ge- schaffen wurden. Besonders würdig- ten die Experten des Denkmalschut- zes das Engagement der Bevölkerung in Steyrdorfbei der Restaurierung der alten Innenhöfe, womit neuer Le- bensraum in historischer Bau- substanz entstehe. Bei der Denkmalpflege und der Re- staurierung historischer Bausubstanz gibt die Stadt Steyr nicht nur Millio- nensubventionen an private Haus- besitzer, die Gemeinde geht auch bei ihren eigenen Gebäuden mit gutem Beispiel voran. und ich freue mich über die weitgehend vollendete Re- stauriPrung des Schlosses Engelsegg. für die wir bisher 4,5 Millionen Schil- ling investiert haben und die auch acht Mietparteien zugute kommt. Der weithin sichtbare Renaissance- bau zählt nach dieser Restaurierung wieder zu den Schmuckstücken unse- rer historischen Bauwerke. Im Stadtteil Resthofhaben wir mit Investitionen von 3.7 Millionen Schilling Hort und Kindergarten ausgebaut. Wir geben allen jungen Fa- milien in diesem erfreulich wachsen- den Stadtteil die Gelegenheit, ihre Sprößlinge in gut betreute Kinder- gärten und Horte mit heimeliger Atmosphäre zu schicken. Herzlichst Ihr

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