Amtsblatt der Stadt Steyr 1987/6

DIE SEITE DES ßüRGERMEISTERS der Besuch der Landesausstellung AR- BEITI MENSCH!MASCHINE im Wehrgraben übertrifft alle Erwartungen: am 27. Mai, also einen Monat nach der Eröffnung, konnte ich mit Landeshaupt- mann Dr. Ratzenböck bereits den 50.000- sten Besucher, ein Ehepaar aus Beham- berg! NÖ, begrüßen. 50.000 Besucher nach einem Monat Ausstellungsdauer ist bisher eines der besten Ergebnisse im Vergleich aller bisherigen oberösterrei- chischen Landesausstellungen und ein Beweis fiir die Attraktivität des Themas und der Präsentation. Mich freut auch sehr, daß die Natur- freunde Österreich Steyr fiir ihre Gene- ralversammlung und das Bundestreffen vom 18. bis 21. Juni gewählt haben. Die Natwfreunde bekunden damit ihre tradi- tionelle Verbundenheit mit der Arbeiter- stadt Steyr, wo bereits vor 90 Jahren die zweite Ortsgruppe der damals drei Jahre jungen Naturfreundebewegung gegründet wurde. Sehr herzlich möchte ich alle Steyrerin- nen und Steyrer zu unserem Stadtfest einladen. Eine ausführliche Programm- darstellung finden Sie in dieser Ausgabe des Amtsblattes. Mein Dank gilt beson- ders allen Organisatoren und Mitwirken- den. Die Fülle der Veranstaltungen ver- spricht wieder ein vielfältiges Angebot fur alle Schichten der Bevölkerung. Wenig erfreulich ist die Einnahmenent- wicklung im Stadthaushalt vor allem als Folge der wirtschaftlichen Schwierigkei- ten in den Steyr-Werken. Wir verzeich- nen in den ersten vier Monaten dieses Jahres einen Abgang von 25 Mill. S. Bei der Gewerbe- und Lohnsummensteuer bleiben im genannten Zeitraum die Ein- nahmen um elf Millionen Schilling hinter dem Voranschlag zurück. Wir bitten um Verständnis, wenn aufgrund dieser Ent- wicklung in nächster Zeit keine grö/Jeren Vorhaben begonnen werden können, da wir auch nicht in der Lage sind, weitere Kreditaufnahmen zu finanzieren. Vertreter der „Steyrer initiative gegen Atomgefahren" haben mir ein mit zwei- hundert Unterschriften versehenes Me- morandum überreicht, in dem nach dem Beispiel der Stadt Salzburg eine Partner- schaft Steyrs mit einer Gemeinde im Raum Wackersdorf vorgeschlagen wird, um am Widerstand gegen die A tomener- gieanlagen mitzuarbeiten. Die im Ge- meinderat vertretenen Fraktionen stehen dem Vorschlag positiv gegenüber. Derzeit werden Gespräche über Modalitäten einer solchen Städtefreundschaft geführt. In unseren Bemühungen um Verkehrs- verbesserungen hat uns der Ausbau der Haratzmüllerstraße ein gutes Stück wei- tergebracht. Ende Juni kann diese Strek- ke vierspurig befahren werden, womit sich im Verkehrsjluß wesentliche Erleich- terungen und auch im Hinblick aufdie Umwelt fühlbare Entlastungen ergeben werden. Unsere Anstrengungen konzentrieren sich nun verstärkt aufdie Realisierung der Nnrdvpange alv leistungsfähige Ver- kehrsanbindung Steyrs an den oberöster- reichischen Zentralraum. Der Bau dieser Trasse ist fur unsere Stadt aus wirtschaft- licher Sicht von existentieller Bedeutung. Wir brauchen die Nordspange aber auch so rasch wie möglich, weil die zunehmen- de Verkehrsbelastung durch die steigende Zahl der Fahrzeuge eine Verlagerung' des Hauptverkehrsstromes aus der Innen- stadt zum Schutze der Bevölkerung im- mer dringender macht. Wir haben drin- gend beim Land interveniert, im Hinblick aufdie Bedürfnisse der Bevölkerung von Münichholz die umweltfreundlichste Trassenführung zu wählen und die Straße nahe der Mülldeponie zu fuhren. Wir werden über die Entwicklung der Pla- nung die Bevölkerung nach konkreter Darstellung des Projektes durch das Land so bald wie möglich im Detail in- formieren. Zu den bevorstehenden Urlaubstagen wünsche ich Ihnen viel Sonnenschein und Erholung. Herzlichst Ihr

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