Amtsblatt der Stadt Steyr 1987/5

Hans HOFFER, Schöpfer des Inszenie- rungskonzeptes und Gestalter der Ausstel- lung, sieht den Begriff Museum in einer Umwandlung: ,, ... weg von der toten An- einanderreihung von Gegenständen, die bisher meist chronologisch aufgezählt wur- den - hin zur ,Beredtheit' der Dinge über ihre geschichtliche Dimension und ihre alltägliche Bedeutung im Leben des einzel- nen, auch einfachen Menschen. Sie schafft darüber hinaus ,atmosphärische Erlebnis- räume: die den Besucher animieren sollen, auf spielerische Weise Zusammenhänge oder Kontraste zu suchen und sie inhaltlich an speziellen Informationsmedien weiter- zuverfolgen. Der Besucher kann sich dabei betrachten, er kann eine ,Rolle' in der Geschichte spielen" (Zitat aus dem Aus- stellungskatalog). Hoffers Leistung würdigte Landeshaupt- mann Dr. Ratzenböck in seiner Eröff- nungsrede: ,,Ich danke dem Ausstellungs- architekten Hans Hof/er und seinem Team [ur die originelle und faszinierende Art der Gestaltung, die einen immensen Einfalls- reichtum voraussetzt. Ich war beim Durch- gehen begeistert. Es ist eine großartige Inszenierung, die einen erfaßt und nicht wieder losläßt, auch wenn man aus der Ausstellung schon hinausgegangen ist." Betriebsräten, Gewerkschaftern, die sich bei einer Reise nach England in den Kopf gesetzt hatten, was die in England können, können wir in Oberösterreich auch. Ich habe im Februar dieses Jahres die Stätte besuchen wollen, um ein Foto zu machen , wo wir diese Idee geboren hatten . Dieses Gasthaus gibt es nicht mehr, es wu rde geschleift, wie die gesamte industriell e Umgebnng dieses Gasthauses. fa giht aber ein neues Haus, unser Museum Ar- beitswelt. Das ist in Zeiten wie diesen etwa's, das durchaus nicht unbedingt die Normalität darstellt. Diese Zeiten sind besondere Zeiten, Zeiten der Orientie- rungslosigkeit. Diese Orientierungslosig- keit ist für viele Menschen in unserer Region, gerade hier in Steyr, ein Problem. Unser Projekt soll Orientierung vermit- teln, soll beitragen zur Wiederherstellung von Öffentlichkeit in einer Gegenwart, die die Privatheit zum goldenen Kalb erklärt hat. Es steht mir nicht zu , den Erfolg zu beurteilen. Das mögen Sie tun, und das mögen möglichst viele tun, die über uns reden, nicht nur positiv, sondern hoffent- lich auch kr_itisch . Es geziemt mir aber zu 8/ 128

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