Amtsblatt der Stadt Steyr 1987/5

DIE SEITE DES ßüRGERMEISTERS die Eröffnung der Landesausstellung ARBEIT!MENSCHI MA SCHINE am 29. April wurde zu einem festlichen Ereignis fiir die Bürger und Gäste unserer Stadt. Unter den mehr als sechshundert Festgästen aus nah und fer!! konnten wir auch den Präsidenten des Osterreichischen Gewerkschaftsbundes, Anton Benya, Lan- deshauptmann Dr. Josef Ratzenböck, Un- terrichtsminister Dr. Hilde Hawlicek, Wis- senschaftsminister Dr. Hans Tuppy und So- zialminister Alfred Dallinger begrüßen. Be- günstigt durch das schöne Wetter, wurde auch das Veranstaltungsprogramm rund um die Ausstellungseröffnung zu einem großar- tigen Erfolg: Tausende kamen zum „Fest der Arbeit" am 1. Mai aufden Stadtplatz, 22 Arbeiterchöre aus fünf Bundesländern konzertierten, und darüber hinaus gab es li- terarische und musikalische A uffiihrungen sowie Ausstellungen. Das kulturelle Begleit- programm zur Landesausstellung wird vom Kulturamt der Stadt Steyr auch finanziell maßgeblich gefördert: Wir geben allein fiir diese Veranstaltungen etwa 150.000 Schil- ling aus. Mit dem Beginn der Landesausstellung war auch die Eröffnung des neuen Museumste- ges und des Schloßleitenweges verbunden. Persönlich freue ich mich sehr über das Lob der Bevölkerung für diese Bauwerke. In Ge- sprächen konnte ich immer wieder hören, wie sehr die Mitbürger die Erschließung der herrlichen Flußlandschaft mit bisher unbe- kanntem Ausblick aufdas Ensemble Mi- chaelerkirche - Bürgerspital schätzen. Ich sehe daher die Investition von vierzehn Mil- lionen Schilling für diese Bauwerke gut an- gelegt. Der Bevölkerung des Wehrgrabens danke ich für das Verständnis bei Erschwernissen, die im Zuge der bisherigen Baumaßnahmen aufgetreten sind und durch den Gästestrom während der Landesausstellung teilweise noch andauern. Nun zu einem Thema, das uns in der letzten Aprilwoche auch sehr beschäftigt hat: die Sorge um die Qualität der Schulmilch be- züglich der Belastung mit Radioaktivität. Von §ltern veranlaßte Untersuchungen ha- ben Uberschreitungen des Grenzwertes für Radioaktivität bei Schulmilch festgestellt. Wir haben sofort reagiert, die Schulmilch- anlieferung in die Stadt gestoppt und noch am gleichen Tag mittels Kurier Milchpro- ben zur Untersuchung in das Forschungs- zentrum Seibersdorfgebracht, wo allerdings festgestellt wurde, daß die Milch mit einem Wert von 1,3 nC Cs 137 in dem vom Ge- sundheitsministerium erlaubten Bereich liegt. Wir haben nun von der Leitung der Molkerei verlangt, daß der Stadt Steyr wö- chentlich die amtlichen Ergebnisse der von der Lebensmittelpolizei gezogenen Proben vorgelegt werden. Ich kann den Eltern ver- sichern, daß wir die Milchqualität genau be- obachten. Wie im Vorjahr werden wir auch heuer wieder Obst und Gemüse aus Steyrer Kleingärten auf Strahlenbelastung überprü- fen lassen, um sicherzugehen, daß nur ein- wandfreies Gemüse aufden Tisch kommt. Da im Stadtteil Resthofein starker Bevöl- kerungszuwachs zu verzeichnen ist, schaffen wir im Kindergarten einen vierten Gruppen- raum sowie einen Eß- und Schlafraum. Der- zeit nehmen bereits 35 Kinder den Tages- stättenbetrieb in Anspruch. Die Eröffnung des Zubaues, der 2,.5 Millionen Schilling kostet, ist Ende August dieses Jahres vorge- sehen. In unseren steten Bemühungen _um die An- siedlung neuer Betriebe können wir wieder einen Erfolg verzeichnen: Die Firma STO- BA, mit Sitz in der-Bundesrepublik und Niederlassungen in der Schweiz und in den USA, gründet aufeinem Areal der ehemali- gen Prokosch-Gründe in Gleink einen Be- trieb fiir Präzisions-Drehteile mit zunachst 15 bis 20 Beschäftigten. Der Mitarbeiter- stand soll dann in naher Zukunft auf40 bis 50 Personen ausgebaut werden. Die Stadt verkauft dem Unternehmen ein 3000 Qua- dratmeter großes Grundstück zur Betriebs- gründung und räumt ein Optionsrecht für den Zukauf von weiteren 3800 Quadratme- tern ein. Aufgrund der großen Nachfrage um Pensio- nistenwohnungen haben wir die WA G Linz mit dem Bau von 52 Wohnungen an der Se- bekstraße in Münichholz beauftragt. Die Garr;onnieren haben eine Fläche von 37 bis 50 Quadratmeter. Die Gesamtkosten betra- gen 29 Millionen Schilling. Die Wohnun- gen werden im Sommer 1988 beziehbar sein. Wir haben bereits zweihundert Bewerbun- gen für dieses Haus - meist von Pensio- nisten aus dem Stadtteil Münichholz. Insge- samt liegen im Rathaus 500 -Bewerbungen um Pensionistenwohnungen. Nach Maßga- be der finanziellen Möglichkeiten der För- derung aus Fondsmitteln werden wir auf- grund der großen Nachfrage den Bau von Pensionistenwohnungen zielstrebig fort- setzen. Mit herzlichen Grüßen Ihr

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