Amtsblatt der Stadt Steyr 1987/3

Vizebürgermeister Karl 1/0LUB (VP ) ist im Stadtsenat fiir Denk111alschu1:::, Fremden verkehr, Gesundheitswesen und Bez irksven va /111ng : uständig. Im fo lgenden Beitrag k11 111111e111ierl er 'f'he111e11 aus den Bereichen Fremdenverk ehr und Gesundheitswesen. S ie erinnern sich vielleicht noch, li ebe Leser, daß ich in meinem letzten Beitrag im Steyrer Amts- bl a tt di e Thematik Denkmalschutz und Rev ita li sierung am Beispiel des Stadttei- les Steyrd orf behandelt habe. Sie kön- nen mittlerweile selbst erkennen, daß di e Stadt im Zusammenhang mit der Errichtung des Museums Arbeitswelt bzw. der Vo rbereitung der Landesaus- stellung 1987 „Arbeit - Mensch - Ma- schin e" in d ie Gestaltung des Stadtteiles Wehrg raben größte Anstrengungen ge- se tzt ha t. Es ist sehr zu hoffen, daß die groben Ba uarbeiten bis zur Eröffnung rer Fremdenverkehrswirtschaft zu erar- beiten. Gemeinsam mit dem Obmann des Fremdenverkehrsverbandes Steyr- Stadt, Herrn Johann Mader, habe ich daher in Übereinstimmung mit dem Herrn Bürgermeister Heinrich Schwarz mit der Wirtschaftsuniversität Wien Kontakt aufgenommen, um eine wissen- schaftliche Arbeit über das Thema Fremdenverkehr in Steyr zu ermögli- chen. Die Stadtgemeinde unterstützt diese wissenschaftliche Arbeit durch Beistellung der hiefür erfo rd erli chen fi- nanziellen Mittel. Zwei Studenten ha- ben · sich diese Aufgabenstellung zum Thema ihrer Diploma rbeit gewählt und im vergangenen Sommer und Herbst die entsprechenden G rundl agendaten in Steyr gesammelt. Stä rken und Schwä- chen der Steyrer Fremdenverkehrsbe- triebe wurden exakt an a lys iert und aus dem Ergebnis di ese r Arbeit gemeinsam mit den erhobe nen Bedürfnissen der Gäste eine Grobko nzep ti on erarbeitet. Kurz-, mittel- und la ngfristige Ziele sol- len in Arbeitskreisen era rbeitet werden, an denen sich ni cht nur die Mitglieder des Fremde nve rke hrsverbandes beteili- gen soll en. Ich lade Sie daher herzlich ein, im Fa ll Ihres Interesses Ihre Gedan- ken zu den Themen Kultur, Freizeit - Erlebnis, Ausflu gsve rkehr, Gastgewerbe Hoffnung auf neue Arbeitsplätze durch mehr Fremdenverkehr der La ndesausstellung Ende April so- we it abgeschlossen sein werden, daß ein im wesentlichen ungestörtes Erschei- nungs bild dargeboten wird. Damit wird abe r di e Problemstellung selbst noch keineswegs bewältigt sein . Die Stadter- ne uerung stellt eine ungeheuer phanta- sievoll e Aufgabe dar, die dem Gemein- dera t unserer Stadt gestellt ist. Alles, was wir jetzt falsch machen, machen wir für das nächste Jahrhundert falsch. Lei- der sind den Bemühungen finanziell e G renzen gesetzt, denn abgesehen vom Entwickeln von Konzepten muß ja auch di e Realisierung finanziert werden . Nichtsdestotrotz wollen alle Verantwort- lichen in unserer Stadt die Revitalisie- rung des Stadtteiles Steyrdorf mit größ t- möglicher Energie vorantreiben. Die wirtschaftlichen Rahmenbedin- gungen für große Projekte si_i:id weiß Gott nicht die prächtigsten. Uber die Situation der Steyr-Daimler-Puch AG wurde schon so viel in den Medien beri chterstattet , daß ich eine neuerliche Darstellung an dieser Stelle für überflüs- sig erachten kann. Umso mehr Bedeu- tung kommt aber - insbesonders auch aus beschäftigungspolitischer Hinsicht - den anderen Erwerbszweigen, somit auch dem Fremdenverkehr zu. Als städ- ti scher Referent fü r den Fremdenver- kehr habe ich es daher als meine Aufga- be gesehen, möglichst fundamentale Daten über Stand und Aussichten unse- 6/ 62 einzub ringen. Bitte benützen Sie als Kontakts te ll e das Büro des Fremdenver- kehrsverba nd es im Ra thaus. Nur wenn wir geme insam den Fremdenverkehr auch als An liegen unserer Stadt betrach- ten, wird sich d ie Situation positiv wen- den. Ein Vergleich der Situation in Wels ergibt die Notwendigkeit zur aktiven Tät igkeit: Seit 1981 verzeichnet Wels ein en Zuwachs von 33 Prozent im Volu- men des Fremdenverkehrswesens. Ei- nem großen Ziel gilt es also nachzuei- fern, insbesonders dann, wenn man sich vor /\ ugen hält, daß die Situation in Steyr 'wesentlich geringere Zuwachsra- ten in der Fremdenverkehrswirtschaft ergibt, obwohl doch unser phantasti- sches historisches Stadtbild und das re izvoll e Umland die bestmöglichen Vu rausst: tzungt:n bült:11. Erlaubt:n Sit:, li ebe Leser , daß ich in diesem Beitrag a uch auf das Referat Gesundheitswesen näher eingehe. Die Versorg~ng unserer Stadt mit niedergelassenen Arzten ist als zufri edenstellend zu bezeichnen. Ledig- li ch di e Anzahl der Zahnärzte gibt zu Beschwerden Anlaß. Eine Besserung in der Versorgungsdichte ist aber auch in dieser Hinsicht abzusehen, zumal auf dem Stadtteil Ennsleite eine Praxisgrün- dung kurz bevorsteht. Die öffentlichen Haushalte werden durch die immer breiteren Aufgaben des Gesundheits- und Sozialwesens vor nahezu unerfüllbare Anforderungen ge- stellt. Umso begrüßenswerter ist es, wenn private Initiativen zur Koordinie- rung von Selbst- und Nachbarschaftshil- fe einen Unterstützungsbeitrag in dieser Hinsicht leisten. Der Verein „Steyrer Heimhilfe und Hauskrankenpflege", über den in der letzten Ausgabe des Amtsblattes der Stadt Steyr bereits be- richtet wurde, wird einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der häuslichen Betreuungsdienste bieten und es ermög- lichen, daß ältere Menschen möglichst lange in der gewohnten Umgebung le- ben können . Der menschliche Vorteil für die Hilfsbedürftigen liegt klar auf der Hand, ein Nebennutzen für die Stadt ergibt sich aber auch durch die zu erwartende Entlastung des Zentralal- tersheimes. An der Optimierung des Betreuungsdienstes im Zentralalters- heim arbeitet intensiv der Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Steyr, Herr Senatsrat Dr. Nones. Von seiner enga- gierten Tätigkeit ist eine noch bessere Effektivität der aufopfernden Tätigkeit der Betreuerinnen und Betreuer im städtischen Zentralaltersheim zu erhof- fen, wobei gleichzeitig auch die Kosten- situation in den Griff kommen soll. In den letzten Wochen haben sich auch zwei krankheitsspezifische Hilfe- gruppen in Steyr etabliert: die Multip- le-Sklerose-Gesellschaft und die öster- reichische Vereinigung „Morbus Be- chterew" nehmen ihre Tätigkeit in Steyr auf. Beide Gruppen wollen gezielte Maßnahmen für die jeweiligen Erkrank- ten treffen, wie z. B. auch Gruppenthe- rapien . Als Gesundheitsreferent unserer Stadt wünsche ich den beiden Gruppen namens aller Bürger viel Erfolg bei ihrer Tätigkeit. Mit freundli chen G rüßen Ihr

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