Amtsblatt der Stadt Steyr 1987/3

Liebe Leser, einer langj ährigen Tradition folgend, la- den wir Mitglieder der Landesregierung periodisch in das Rathaus ein, um im di- rekten Gespräch die Anliegen und Wün- sche der Stadt zu diskutieren. Am 6. März besprachen wir mit Landesrat Mag. Helmut Kukacka vor allem Ver- kehrsprobleme und Themen der Müll- und Abwasserentsorgung. Eine leistungsfähige Verbindung in den oberösterreichischen Zentralraum ist für unsere Stadt von existenzieller Bedeu- tung. Wir stimmen mit dem Land über- ein, daß aus technischer Sicht sowohl eine östliche als auch westliche Umfah- rung von Dornach möglich ist, um eine verkehrsgerechte Anbindung der Nord- spange Steyr im Zuge der B 122 a Voral- penstraße, Abzweigung Steyr, zu errei- chen. Wir ersuchten Landesrat Kukacka, alles zu unternehmen, damit der für Steyr dringendst notwendige Straßen- bau raschest realisiert wird. Natürlich ist ebenso nachdrücklich die Projektierung der sogenannten Nordspange zu betrei- ben. Sie stellt die für Steyr lebenswichti- ge Verbindung zwischen dem Hauptver- kehrsnetz des Landes und den Indu- striestandorten der Stadt dar. Dieses Projekt steht bereits seit 1983 im Bun- desstraßengesetz. Die Dringlichkeit wird durch die erst in den letzten Jahren am rechten Ennsufer neu entstandenen In- dustriebetriebe, wie das BMW-Motoren- werk, erhöht. Auch der Ausbau der Mär- zenkellerumfahrung und der damit er- höhte Verkehrsfluß vom Ennstal über die derzeitige Eisenbundesstraße mit den daraus sich vor allem im Bereich des Blümelhuberberges ergebenden Schwierigkeiten unterstreicht diese For- derung. Ich habe Landesrat Kukacka gebeten , die Projektierung der Nord- spange zu forcieren , wobei auch eine Anbindung der Mülldeponie berücksich- tigt werden müßte. 1983 wurde mit der Schaffung der B 122 a auch die Haager Straße zur Bundesstraße erklärt. Ist die Leistungs- fähigkeit im Bereich der Haager Straße gegeben, so besteht im Bereich des Plenkelberges bis zum Anschluß an den Die Seite des Bürgermeisters T-Kno ten im Zuge des Bauloses Bad I die Notwendigkeit des Ausbaues, die auch vom Land gesehen wird. Zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit des sogenannten Ennser Knotens, der Kreuzung der Eisenbundesstraße mit der Voralpen-Bundesstraße, will die Bundesstraßenverwaltung den Ennser Knoten zu einem vereinfachten T-Kno- ten umbauen. Die Stadt hat hier vorge- schlagen, auch die Variante eines Kreis- verkehrs zu prüfen, weil der Kreisver- kehr am rechten Brückenkopf der Enns- talbrücke gut funktioniert. Die Bundes- straßenverwaltµng untersucht derzeit das Problem der Fußgängerströme bei beiden Varianten. Mit dem Umbau des Ennser Knotens ist im kommenden Jahr zu rechnen. Mit der Errichtung der Verkehrssignal- lichtanlage Grenzgasse-Haratzmüller- straße wird den Wünschen der Anrainer entsprochen. Die Installierung der Am- pelanlage geschieht im Zuge des lau- fenden Straßenbaues. Als Unterstützung bei der Müllentsor- gung wird uns das Land die in Steyr ge- sammelten Altbatterien übernehmen und einer Verwertung zuführen. Wir er- warten auch die Hilfe des Landes beim Ankauf von 120 Containern für die Alt- glassammlung. Nun zu einem anderen Thema. In der aktuellen Stunde des Gemeinderates wurde über eine von der Wirtschaftsuni- versität Wien ausgearbeitete Fremden- verkehrsstudie diskutiert, die auf eine Reihe von Mängeln im Fremdenver- kehrsverband der Stadt eingeht, mit de- nen sich nun die zuständigen Funktio- näre auseinanderzusetzen haben. Ne- ben Veränderungen der Organisation im Fremdenverkehrsbüro empfiehlt die Stu- die u. a. eine Änderung der Öffnungs- zeiten der Gaststätten an Wochenen- den, bessere Zusammenarbeit der Be- triebe, Intensivierung der Kontakte mit der Verbändegemeinschaft Pyhrn-Ei- senwurzen usw. Ich möchte auf die Fül- le von Anregungen der Studie nicht nä- her eingehen, zumal sich Arbeitskreise nun mit dieser Untersuchung beschäfti- gen und die für den Fremdenverkehr zu- ständigen Funktionäre dann ih re Schlüsse und die in der Praxis zu set- zenden Konsequenzen öffentlich darle- gen werden. Die Studie zeigt jedenfalls eine Fülle un- genützter Möglichkeiten für Steyr. Wenn nun künftig durch zielstrebige Initiativen die Chancen der Stadt genützt werden, bedeutet dies neue Arbeitsplätze auf dem Dienstleistungssektor, Beschäfti- gungsmöglichkeiten, die wir dringend brauchen. Die Stadt fördert den Frem- denverkehrsverband jährlich mit nahezu einer Million Schilling. Der entscheiden- de Impuls, die Verbreitung der Fremden- verkehrsgesinnung auf allen Ebenen, muß vor allem von jenen ausgehen und in die Praxis umgesetzt werden, die vom Fremdenverkehr pro,fitieren. Herzliche Grüße Ihr Heinrich Schwarz

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