Amtsblatt der Stadt Steyr 1987/2

von rund 640 Millionen Schilling beschlos- sen, welches ich vor einem Jahr an dieser Stelle als Sparbudget bezeichnete. Als Sparbudget deshalb, weil es wie in allen öffentlichen Haushalten darum geht, Kre- ditaufnahmen zu senken, um ein Anstei- gen der Verschuldung zu bremsen. Diese Absicht ist aber im Lichte der Entwick- lung der Wirtschaft in unserer Stadt und der stetig wachsenden Anforderungen an die Kommunen zu sehen. Erlauben Sie mir zu letzterem ein Wort in eigener Sache, weil in letzter Zeit in der Presse die Personalkosten der Stadt einer Kritik aus- gesetzt waren. Die Stadt Steyr beschäftigt heute rund 850 Bedienstete, von denen nur rund 200 - und auch das mit Ein- schränkungen - dem Bereich der Verwal- tung angehören. Die übrigen 650 Mitar- beiter sind eindeutig dem Dienstleistungs- bereich zuzuzählen. Dazu beispielhaft und stichwortartig einige Zahlen: rund 150 Bedienstete im Zentralaltersheim 120 bei den Stadtwerken, 100 Reinigungkräfte überwiegend in Schulen und Kindergär- ten, 90 Kindergärtnerinnen, 80 im städti- schen Wirtschaftshof, 42 in der Stadtgärt- nerei, um nur einige Beispiele zu nennen. Dieser Personalstand ist jedoch nicht Selbstzweck, sondern resultiert einfach aus den erwähnten gesteigerten Aufgaben, de- ren Erfüllung vom Bürger als selbstver- ständlich angesehen wird. Blicken wir auf die wirtschaftliche Ent- wicklung in unserer Stadt im abgelaufenen Jahr zurück, so gab es auch hier, wie überall im Land und in der Welt, Licht und Schatten. Der Gemeinderat hat sich mit seinen Beschlüssen zu einer aktiven Arbeitsmarktpolitik bekannt, und auch im swyr Bürgermeister Schwarz: ,,Die Bürger sind in ho- hem Maße mit un- serer Kommunalpo- litik zufrieden." Jahre 1986 konnten beachtliche Erfolge auf dem Sektor der Förderung von Be- triebsansiedlungen und -erweiterungen er- zielt werden, welche die Richtigkeit des eingeschlagenen Weges bestätigten. Diese Erfolge wurden aber durch die Entwick- lung bei der Steyr-Daimler-Puch AG überschattet. Die ausgesprochenen Kündi- gungen waren nicht nur, wenn auch vor- rangig, für die Betroffenen tragisch, son- dern wirken sich auch durch die damit verbundenen Steuerausfälle negativ auf die finanzielle Situation der Stadt aus. Nicht zu übersehen ist aber auch ein gewisser Imageverlust der Stadt, denn es ist eine Tatsache, daß die Begriffe ,Stadt Steyr' und ,Steyr-Daimler-Puch AG' nicht von ungefähr in einem Atemzug genannt werden, wodurch die gegenseitige Abhän- gigkeit deutlich wird. Ich möchte damit auch zum Ausdruck bringen, daß wir uns mit den Zukunftssorgen der Werksleitung und der Belegschaft solidarisch fühlen und das in unserer Macht Stehende unterneh- men werden, um eine Aufwärtsentwick- lung, welche letztlich der ganzen Stadt und darüber hinaus der Region nützt, zu unterstützen. Wir werden daher nicht mü- de werden, immer wieder bei Bund und Land um finanzielle Förderung der Kri- senregion Steyr vorstellig zu werden. Das Jahr 1986 hat für die Stadt Steyr jedoch nicht nur wirtschaftliche Probleme, sondern auch bedeutende Fortschritte ge- bracht. Obwohl ich annehmen darf, daß Sie durch das Amtsblatt der Stadt Steyr laufend über die kommunalen Vorhaben informiert sind, möchte ich einige Schwer- punkte in Erinnerung rufen. An erster Stelle möchte ich auf die Wiederinbetrieb- nahme der Mülldeponie in Hausleiten hinweisen . Mit der Sanierung der Anlage, für welche die Stadt rund 45 Millionen Schilling einschließlich der Schlamment- wässerungsanlage aufwenden mußte, ist das Problem der Müllentsorgung auf Jahr- zehnte gelöst. An zweiter Stelle rangiert sicher der Bau des Kanalsammlers im Wehrgraben, der im Bereich zwischen Hack-Areal und Wiesenberg bereits fertig- gestellt ist. Weitgehend fertig ist auch der neue Museumssteg über die Steyr sowie der Schloßleitenweg. Die drei letztgenann- ten Bauvorhaben sind erste bedeutsame Schritte zur Revitalisierung des Stadtteiles Wehrgraben, welche uns auch in den nächsten Jahren noch reichlich beschäfti- gen wird. Ein wichtiges Bauvorhaben zur Bewältigung des stetig ansteigenden Stra- ßenverkehrs wurde im Herbst durch die Bundesstraßenverwaltung mit dem Aus- bau der Haratzmüllerstraße begonnen. Der Ausbau der Steiner Straße und die Einrichtung einer neuen Buslinie haben 7/35

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