Amtsblatt der Stadt Steyr 1987/1
Hartlauers bundesweite Expansion bringt Arbeitsplätze für Steyr ~1- Franz J. Hartlauer im Gespräch mit Bürgermeister Schwarz und Vizebürgermeister Holub beim Rundgang durch das Hartlauer-Haus. Daß seine bundesweite Expansionspoli- tik spez,iell für die Region Steyr von großer beschäftigungspolitischer Bedeutung ist, betonte Franz Josef Hartlauer anläßlich eines Informationsgespräches mit dem Steyrer Stadtsenat und der Presse im Hart- lauer-Haus in Steyr. Hartlauer - mit 52 Filialen un~ einer Milliarde Schilling Jah- resumsatz Osterreichs größter Foto-Hi-Fi- Schallplattenhändler, beschäftigt derzeit in seiner Steyrer Zentrale und 3 Filialen 130 Mitarbeiter, davon über 20 Lehrlinge. Damit zählt Hartlauer zu den größten Arbeitgebern in Steyr. Besonders weist der Steyrer Unternehmer auf die Tatsache hin, daß sein Wachstum aus eigener Kraft ohne jede Subvention der öffentlichen Hand erfolgte . Der gesamte Beschäftigten- stand im 15. Bestandsjahr seines Unter- nehmens umfaßt zur Zeit 520 Mitarbeiter, 140 davon sind Lehrlinge. Für Steyr be- deutet dies, daß mehr als 20 Prozent aller Hartlauer-Angestellten hier beschäftigt sind. ,, Eine großartige Entwicklung, wir sind als Steyrer sehr stolz auf Sie, weil Sie für unsere Stadt sehr vie l getan haben", sagte Bürgermeister Heinrich Schwarz. Hartlauer investierte seit 1971 272 Mio. S, davon 1 F Mio. S in Steyr. An Gewer- be- und Lohnsummensteuer wurden in diesem Zeitraum 5,5 Mio. S gezahlt. Das weitere Expansionsprogramm wird auch für die Region Steyr neue I1]1pulse brin- gen. Hartlauer plant für 1987 rund 20 neue Geschäfte in allen Teilen Östcr- reichs. In Wien entsteht nach dem Vorbild des „Hartlauer-Hauses Steyr" ein vom Konzept her gleichartiges Hartlauer-Haus Wien. Mit d iesem Vorhaben tr.~gt Hart- lauer als einer der ersten in Osterreich dem internationalen Trend zum Fach- markt, der von Handelsforschern in aller Welt bestätigt wird, Rechnung. Kennzei- chen des Fachmarktes ist ein überragen- des Angebot aller Produkte einer Branche auf einer repräsentativen Verkaufsfläche, wobei unterschied liche Sortimente in Form von großen Fachabteilungen von eigenem Fachpersonal geführt werden. Das Modell dafür ist das Hartlauer-Haus in Steyr. Führende Kaufhausmanager aus der Bundesrepublik Deutschland bestäti- gen Hartlauer das europäische Niveau dieses Hauses. Das Ambiente des Hartlau- er-Hauses findet Eingang in die Planun- gen der großen deutschen Kaufhausketten. Wie stark das Hartlauer-Haus in den zwei Jahren seines Bestandes zum „Magneten" des Steyrer Stadtplatzes geworden ist, be- weist die eindrucksvolle Gesamtkunden- anzah l. Bisher wurden insgesamt 580.000 Kunden bedient, eine fast unglaubliche Zah l für Steyr, die zeigt, daß die Kunden Jes Hartlauer-Hauses Jurch Jie überre- gionale Werbung auch aus entfernteren Gebieten anreisen. Der Erfolg des Steyrer Hauses veranlaß- te Hartlauer zur Planung weiterer ähnli- cher Standorte. Der erste davon befindet sich in der Fußgängerzone Wien-Meid- ling, einer hochfrequentierten Einkaufs- straße. Hartlauer denkt daran, mittelfristig in allen Landeshauptstädten technische Fachmärkte nach diesem Modell einzu- richten. Basis der weiteren Expansion Hartlauers ist neben einem ausgereiften Marketingkonzept die organisatorische ,Grundlage seines Warenwirtschaftssy- stems. Darunter ist der gesamte computer- gesteuerte Warenfluß - von der Bestellung über die Lieferung an die Zentrale, die Belieferung der Filialen bis zum Verkauf an den Kunden - zu verstehen. Land investiert 425 Mio. S für Chirurgie-Neubau in Steyr Die oö. Landesregierung beschloß die Errichtung eines Neubaues für ein chirur- gisches Zentrum und das Röntgeninstitut am Landeskrankenhaus Steyr. Die ge- schätzten Gesamtbaukosten für dieses Großprojekt betragen rund 425 Mio. Schilling. Das Projekt für den Neubau eines Chi- rurgischen Zentrums am Landeskranken- haus Steyr nimmt nun konkrete Formen an. Nach mehreren Planungsänderungen sieht das neue Konzept, mit der Ausnah- me der Behandlungsbetten in der Augen- abteilung, die Unterbringung sämtlicher chirurgischer Fächer vor. In diesem neuen Krankenhausbereich sind auch sämtliche ambulanten Behandlungsmöglichkeiten, eine chirurgische Intensivstation, das An- ästhesieinstitut und Blutbankwesen sowie sämtliche OP-Einheiten für die chirurgi- schen Fächer, einschließlich Zentralsterili- sfeyr sation, vorgesehen. Um einen möglichst rationellen Funktionsablauf gewährleisten zu können, wird im geplanten· Gebäude der Chirurgie das Radiologieinstitut mit modernsten Diagnoseeinrichtungen, wie Computertomographie, angeschlossen. Die Entwurfsplanung für dieses ~rnjekt ist nunmehr nach einer Reihe von Anderun- gen fertiggestellt. Um die Baubewilligung erhalten zu können, muß neben der bau- technischen Planung auch noch die medi- zin-, haus- und betriebstechnische Pla- nung abgeschlossen vorliegen. Der Neu- bau hat sich gegenüber einer umfassenden Sanierung des Altbaues als wesentlich günstigere Variante erwiesen. Der ent- scheidende Grund, der für die Neubauva- riante spricht, liegt unter anderem auch darin, daß selbs t eine umfassende Sanie- rung des Altbaues den Ansprüchen eines modernen Krankenhausstandards vor al- lem in funktioneller Hinsicht kaum ge- recht werden kann. Eine weitere Schwie- rigkeit im Fall einer Altbausanierung be- steht darin, daß der OP-Betrieb selbstver- ständlich auch während der Sanierungs- und Umbauphase aufrechterhalten wer- den muß und dadurch nahezu unlösbare Probleme entstünden. Auch aus diesen Überlegungen heraus erscheint daher die Alternativlösung eines reduzierten Neu- bauprojektes als die eindeutig sinnvollere Variante, zumal die Kosten einer Gene- ralsanierung in etwa gleichzusetzen sind mit denen eines Neubaues. Aufgrund dieser bau- und betriebstech- nischen Erfordernisse wurde das Projekt „Neubau eines Chirurgischen Zentrums und des Röntgeninstitutes in reduzierter Form" entwickelt, bei dem bereits die strukturellen Änderungen und längerfristi- gen Belagstendenzen voll berücksichtigt werden konnten. 17
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