Amtsblatt der Stadt Steyr 1986/11

Steyr-Generaldirektor Voisard überreicht Verteidigungsmi11ister Kriines die Schlüssel für de,i 100. Steyr-Lkw des Bundesheeres. Foto: Kranzmayr 100. Lkw der neuen Steyr-Mittelklasse beim österreichischen Bundesheer Verteidigungsminister Dipl.-Ing. Dr. Helmut Krünes übernahm am 21. Oktober im Rahmen einer kleinen Feierstunde in Steyr die Schlüssel für den 100. mittel- schweren Steyr-Lkw. Die nunmehr einhundert ausgelieferten Fahrzeuge sind Teil des am 13. Dezember 1985 an die Steyr-Daimler-Puch AG er- teilten ÖBH-Rahmenauftrages über die Lieferung von insgesamt 1000 Einheiten der neuen Steyr-Mittelklasse. Die neuen Mittelschweren von Steyr mit der Typen- bezeichnung 12 M 18 wurden speziell für US-Entwicklungs- auftrag für Steyr Der Geschäftsbereich Handfeuer- waffen der Steyr-Daimler-Puch AG er- hielt von der US Army einen Auftrag zur Entwicklung und zur Anfe rtigung von Prototypen für das sogenannte „Advanced Combat Rifle". Darunter zu verstehen ist ein Infanteriewaffensy- stem zur Einführung in der US Army in den späten neunziger Jahren. Das System wird ein Sturmgewehr, eine leichte Unterstützungswaffe, eine Kurzwaffe und ein Granatgewehr um- fa ssen. Die Trefferwahrscheinlichkeit muß um mindestens 100 Prozent grö- ßer sein a ls bei dem heutigen Gewehr der US Army, und zwar in Streßsitua- tionen. den Ei nsa LI: bei 111 ös terreichischen Bundes- heer konzipiert und zeichnen sich durch e ine Fülle von technisch beeindruckenden Lös un gen aus. So z. B. durch ein neues Ga nzsta hlfahrerhaus mit hydraulisch ge- dämpfter 4- Punkt-Lagerung und 90 Grad Türöffnungswinkel. Bei den Armaturen und Ins trumenten wurde modernste Elek- tronik ei ngese tzt. Die Pritschenaufbauten werden ebe nfall s bei Steyr gefertigt. Die vom Bundesheer bestellten Lkw haben jeweils ein Gesamtgewicht von zwölf Tonnen, sind mit Allradantrieb (4 X4) ausgestattet und mit einem neuent- wickelten 177-PS-Turbomotor bestückt. Dieser Turbodiesel hat nicht nur einen se hr wirtschaftlichen Treibstoffverbrauch , er unterschreitet auch die Uni.weit- und Abgasgrenzwerte der ECE R-49 im Hin- blick auf Emissionen von Stickoxyden, Kohlenmonoxyden und Kohlenwasser- stoffen beachtlich. Die neuen Militär-Lkw entsprechen in den Grundzügen den Fahrzeugen der zivilen Serie, die im Früh- jahr 1986 vorgestellt wurde und in den ersten Monaten bereits einen beachtlichen Verkaufserfolg aufzuweisen hatte. Mabag verdoppelte Belegschaft innerhalb von vier Jahren „Zu dieser Entw icklung kann ich nur gratulieren, wir freuen uns über jeden zusätzlichen Arbeitsplatz", würdigte Bür- germeister Heinri ch Schwarz bei einem Rundgang des Stadtsenates durch die Pro- duktionsanlagen der Maschinen- und Werkzeugbau-Gesellschaft (Mabag) an der Haage r Straße den Ausbau des Unter- nehmens von 23 auf 50 Mitarbeiter inner- halb von vier Jahren sowie Investitionen von 15 Millionen Schilling in diesem Zeit- raum. Ing. Huber gründete vor 40 Jahren unter schwierigsten Verhältnissen in der Nachkriegszeit die Firma, die sich konti- nuierlich entwickelte, im Zeitraum 1977 bis 1982 Rückschläge hinnehmen mußte, ab 1983 setzte aber dann mit einem neuen Unternehmenskonzept eine beispielhafte Aufwärtsentwicklung ein. Die Mabag fer- tigt vor allem speziell Kundenaufträge mit hohen Quali tätsansprüchen. Der gute Auf- tragsstand läßt weitere Expansion zu, der Betrieb ha t aber Schwierigkeiten, hoch- qualifizierte Facharbeiter zu bekommen. Daher wird der Lehrlingsausbildung im eigenen Betrieb Priorität eingeräumt: Zehn Lehrlinge bei einer Belegschaft von fünfzig Mitarbeitern ist ein sehr hoher Anteil an Ausbildungsplätzen. Die gute Ertragslage erlaubt es der Mabag auch, der Belegschaft eine Erfolgs- und Treue- prämie auszuzahlen. Die Steyr-Handfeuerwaffe verfügt über eine 120jährige Tradition, und das heutige Hauptprodukt Steyr Armee Universal Gewehr „AUG" gilt in Fachkreisen als führend. Es wurde bei- spielsweise bei den australischen Streit- kräften als Standardwaffe eingeführt. Seniorchef Ing. Huber informiert die Mitglieder des Stadtsenates bei einer Betriebsführung üher die Aktivitäten der Mabag. Foto: Hartlauer 14/350

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