Amtsblatt der Stadt Steyr 1986/10

Keine Industrieruinen im Zentrum der Stadt Bürgermeister Schwarz informierte den Gemeinderat im Zusammenhang mit den Problemen um das Reithoffer-Areal „Die Bestrebungen der Stadt, die Firma Riha in Steyr zu halten, waren leider erfolglos. Die Stadt hat aber im Interesse der noch vorhandenen Unternehmen be- sonders für das Eloxierwerk Loidl & Schwarz alles unternommen, um den wei- teren Bestand zu sichern . Ich erinnere an die auf Kosten der Stadt vorgenommene Grundschätzung, wodurch erst die Basis für eine erfolgversprechende Verhandlung mit der Steyr-Daimler-Puch AG als Grundeigentümerin geschaffen wurde. Vi- Neues Mitglied des Gemeinderates • Gemeinderat Ernst Seid! hat sein Mandat aus beruflichen und persönli- chen Gründen zurückgelegt. Von der Volkspartei wurde aufgrund des Ge- meindewahlvorschlages Frau Christine Wieser anstelle von Ernst Seid! nomi- niert. Bürgermeister Heinrich Schwarz würdigte in der Gemeinderatssitzung am 18. September das verdienstvolle Wirken von Ernst Seid!, der in den neun Jahren seines Wirkens durch sei- ne ausgleichende Art sehr viel zur gedeihlichen Entwicklung unserer Stadt beigetragen habe, und nahm dann die Angelobung von Frau Wieser (Bild) als neues Mitglied des Gemein- derates vor. Christine Wieser, geboren 1954, wohnt in Steyr, Hanuschstraße 30, und ist von Beruf Büroangestellte. Sie ist Obfrau der Jungen ÖVP Steyr. Frau Wieser ist Mitglied des gemeinderätli- chen Wohnungs- und Wohlfahrtsaus- schusses und des Ausschusses für Schu- le und Sport. Telefonisch erreichbar für die Bevölkerung ist sie unter den Num- mern 24 7 92 (Büro) oder 62 55 75 (pri- vat) . sieyr zebürgermeister Wippersberger und Stadt- rat Pimsl haben auch mit Dr. Hannes Androsch in seiner Eigenschaft als Auf- sichtsratspräsident der Steyr-Daimler- Puch AG in Wien direkt Kontakt aufge- nommen. Zuletzt wurde~ gemeinsam mit den Steyr-Werken auch Uberlegungen zur künftigen Nutzung des Geländes als Wohngebiet -~ngestellt. In diesem Fall müßte eine Ubersiedlung der noch vor- handenen Gewerbebetriebe erfolgen, wo- bei als neuer Standort das Areal Gußwerk II in die Überlegungen einbezogen wurde. Das vorliegende Problem ist an sich schwierig genug. Die ungünstige wirt- schaftliche Situation, in der sich die Steyr-Daimler-Puch AG leider derzeit be- findet , ist einer baldigen Lösung nicht förderlich. Aus d en bisherigen Verhand- lungen ist ab.er erkennbar, daß sich die Leistung der Steyr-Daimler-Puch im we- sentlichen auf die Einbringung der Grundflächen beschränken wird. Die Stadt wird sicher noch längere Zeit mit der angeschnittenen Frage zu tun haben. Für die Erhaltung als Industriebereich spricht die bisherige langjährige historisch ent- standene Nutzung, zumal neue Betriebs- ansiedlungen bei der gegenwärtigen Um- weltsensibilität sehr kompliziert sind, und der im Entwicklungskonzept der Stadt Steyr vorgegebene Industrieflächenkata- log; für eine künftige Nutzung als Wohn- gebiet hingegen spricht die äußerst günsti- ge Lage. Den hiefür zuständigen Gremien der Stadt wird die Entscheidung zwischen diesen Alternativen zukommen. Sicherlich aber erscheint es aber im öffentlichen Interesse auf die Dauer nicht tragbar, den gegenwärtig bestehenden Zu- stand länger zu prolongieren. Industrierui- nen und baufällige Gebäude im Zentrum der Stadt können längerfristig nicht zur Kenntnis genommen werden. " Region Steyr braucht bessere Zuganschlüsse zur Westbahn Die Stadt Steyr und die 21 Gemeinden des Bezirkes ~teyr-Land fordern eine Ver- besserung der Verkehrsverbindungen mit den Österreichischen Bundesbahnen über den Anschluß St. Valentin . Bürgermeister Heinrich Schwarz und Landtagsabgeord- neter Thaddäus Steinmayr als Sprecher der Gemeinden des Bezirkes Steyr-Land präsentierten in einem Pressegespräch ein Forderungspaket, das der Bundesbahndi- rektion in Linz, der Landesregierung und dem Verkehrsministerium überreicht wur- de. ,, Die weitere Entwicklung der Wirt- schaft und des Fremdenverkehrs unserer Region wird maßgeblich von der Ver- kehrserschließung bestimmt", sagte Bür- germeister Schwarz, ,,die Stadt Steyr und der Bezirk Steyr-Land werden künftig in überregionalen Fragen eng zusammenar- beiten. " Konkret werden zur Verbesserung der Anbindung der Region Steyr an und von St. Valentin folgende Forderungen an die Bundesbahn gestellt : • Die Fahrplangeschwindigkeiten sollen erhöht werden , speziell im Ennstal, daraus ergibt sich eine kürzere Fahrzeit. Die Fahrbetriebsmittel erlauben eine Ge- schwindigkeit von 100 Stundenkilometern. • Weiterführung des Zuges 3651 von Garsten bis Kleinreifling, der beonders für den Fremdenverkehr sehr wichtig ist. Der- zeit fahren die Züge zu früh (6 Uhr) und zu spät (10 Uhr). • Führung des Zuges 3635 täglich ab St. Valentin. • Zusätzliche Schnellzughalten in St. Va- lentin. [n Richtung Linz bestehen derzeit nur drei Schnellzughalte, nach Wien über- haupt nur einer. ,, Die weite Anfahrt mit dem Pkw zu den Bahnhöfen in Linz und Amstetten bietet keinen Anreiz zur an- schließenden Benützung der Eisenbahn", sagt Bürgermeister Schwarz. • Als eine regionale Hauptforderung zur Anbindung der Region an die Landes- hauptstadt Linz wird die Führung einer Triebwagengarnitur im 2-Stunden-Takt Garsten - Steyr - Linz - Steyr - Garsten mit einer Fahrzeit von 50 Minuten gese- hen . ÖBB-Kundendienstsachwalter Dr. Scharinger erklärte bei der Pressekonfe- renz, die Bundesbahndirektion Linz wolle im Herbst mit dem Land und den Kam- mern Kontakt aufnehmen und „eine totale Durchleuchtung unseres Fahrplanwesens vornehmen". Einen UMWELTSCHUTZ-PREIS der Bra uAG in Höhe von 12.500 Schilling erhielt die Projektgruppe Schulgarten des Bundesgymnas iums Werndlpark in Steyr, der die Professoren Mag. Wimmer und Mag. Kodaka sowie die Schüler Gregor AugL Han s-Dieter Schindlauer und Jo- chen Schmid angehören . Die Gruppe be- schäftigt sich seit geraumer Zeit mit dem Pilotprojekt einer umwelt- und naturge- rechten Begrünung des Schulareals sowie seiner fachmänn ischen Betreuung. Außer- dem wurden damit die Voraussetzungen für eine praxisorientierte Umwelterzie- hung für Schulkl assen im Freien geschaf- fen . 7/307

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