Amtsblatt der Stadt Steyr 1986/9

Staatsmeister Holger Kerb/, Forelle Steyr. S 1 (/(/ /.\'///(' i.1·t (' r W e m er f faih<'l"gcr. A"f'SI Stcl'r. Alle vierWildwassertitel gingen nach Steyr Die Steyrer Wi ldwasserfahrer schlugen heuer mit voller Wucht zu. Das gab es im Steyrer Wildwassersport noch nie: alle Männer-Staatsmeistertitel verblieben in der Eisenstadt. Dieser einma lige Durch- bruch war den Hauptakteuren Werner Haiberger (Regatta) und Holger Kerb! (Slalom) zu verdanken, die in ihrer lang- jährigen Rennzeit mit oftmaliger interna- tionaler Bewährung somit ihre nationale Krönung erreichten. Nach wie vor im Schatten dieser Topfahrer stehen Werner Steinwendtner und Andreas Kranzl, die jedoch mit Holger Kerb! sowohl die Sla - lom- a ls auch die Regatta-Mannschafts- staatsmeisterschaft vom tosenden Wild - wasserschwall ins Trockene brachten . Werner Haiberger und Holger Kerbl ha ben sich mit diesem glanzvollen /\bschnci den an Österreichs Spili.e vorgeschoben und sind mit Recht dit: wi"lrd1gi:11 Wild wassererben von Welt1111: 1stt:1 K111 t 1 '1d.ll mayr und l lans Schkcht. Der kraftvolle. 111u,kuliisL' ..Oht:1 hau" verr;it , daß Wt:rncr 11:iihL' lf l'I" Sti1 1kL· in der Regatta liegt. wo nchL·n den gcl;1hrl1 - chcn Tückt:n dt:1 1-'"L'htL' IHkn . tn,cndcn Wasserwucht in ,L'hlllak11 Schli1chtcn die lange Stn:ckc V1L·I Ki.dt 1111d /\usdauer abverlangt. l ind da , h;1t L'I 111 vollem Maße. Sein 2.1 SL·k111Hk11 Mc1,tnschafls- vorsprun g u11tL·1111.111L·1 t sL' lllL' Klasse . Der 25j iihri gc l l:11hn1•L·1. ~l1t !' l1nl der l lceres- Spmt und N:1hka111pl-.ch11k. hat sich voll dem l.el' t1111µ,,p,,1t l'L' 1sch11i:hcn . Obwohl er bi:1.:its viL·1111al lw1 dL·1 Wclt111eister- schaft d,IIK·i wa1 , L' Ip:1dLklll' L'r cr.,t seinen ,wi:itcn Staah111L·1,tL·1 t1tcl Srn1 größter in- tt:111atio11 ,ilc1 1 1lol µ wa1 d1c WM-Mann- ,chafts SilhL·1111nlaillc l'lH.1. l lcuer lief es nach Wunsch. Vier Siege i111 (iang und 4. Platz im Europacup. Das gab Auftrieb für die WM im nächsten Jahr in St. Maurice (Frankre ich). Sein Ziel: Pla,ierung unter den ersten sechs und vielleicht Medaillenchance. Artist im Stanglfahren ist der wendige, kleine Holger Kerb!. Er ist erblich belastet, denn sein Vater war mit seinem Onkel 13 facher Staatsmeister im Kanadier. seine Mutter Vizeweltmeisterin im Mixed-Ka- nadier. So wurde die Wiege von Sprößling Holger das schaukelnde Puddelboot. Zehn Jahre ist er schon im „Wildwasser-Zirkus" dabei. Bisher brachte er es auf vier Mann- schaftstitel (drei Slalom und eine Regatta). Heuer wurde er erstmals l: in1.elmeister. In dieser Wettkampfsaison lief es wie geölt: Fortset :: 1111r, auf Seite 33 Erstmals Steyrer Leichtathlet bei Europameisterschaft I nld y Steinmayr Pech und verfehlte mit 7.68 m als 13. die ()ualirikalion für das Finale um nur 2 cm . l'cddy Stcinmayr war bereits im Vo,jahr als neues Weitsprung- t:rknt aufgetaucht, so hatte er heuer aus den Fehlern des Vorjahre~ gelernt. Er erhöhte seine Schnelligkeit auf 10,87 über 100 111 somit brachte er mit einem 4. Platz bei der oö. 1 andesmcisterschaft die Überraschung , forcierte Gymnastik (,omit weniger Verletzungsanfälligkeit), gesteigertes Sprungtrai- 11in g (.. Das im Vorjahr praktizierte Aushungern brachte nichts"), da~ fortwährende Krafttraining auch in der Wettkampfzeit (lok- kcre Kniebeugen mit 120 kg Belastung), die lockere Einstellung bei kleineren Meetings und eine bessere psychische Wettkampf- i.:instcllung. Mit dem 22 .Jahre alten Teddy Sti.:111111:i yr vom SK /\111:11l'u1i.: konnte erstmals ein Steyrcr Vi.:rcin i.:inc11 1 c1chtt1thk1L·11 1111 Europameisterschaft entsenden . Mit 7.86 111 Uhcr trar c1 11111 (i nn das Teilnahme-Limit. Beim EM -Weltkampf in Stuttg,11t hallt: Teddv Steinmayr mit seinem Trainingsbegleiter, dem Vorstehhund Peter. Fotos: Steinhammer 24/288 Diese Fakten machten ihn bei Spezialbetreuung durch den ehemaligen Rekordhalter Hauptschullehrer Gerald Herzig (7,68 111) 1.um besten österreichischen Springer. l54mal sprang er über 7 111. 27mal über 7,50 m. Das schaffte noch kein Österreicher. Heuer eilte er von Sieg zu Sieg und vermochte sich stets zu steigern. Den I Iöhcpunkt seiner bisherigen Laufbahn erlebte er in Innsbruck mit einer tollen Serie: 7,62 - 7,48 - 7,78 - 7,54 - 7,67 - 7,86. Dies entspricht einem Schnitt von 7,66 rn. In Innsbruck fehlte ihm auch die Zuschauerkulisse: keine Fans, kein Einklatschen, nur auf sich selbst gestellt. Das erhöhte seine Konzentration, was er auch bei internationalen Großveranstaltungen braucht. In letzter Zeit trainierte er vormittags, da in Stuttgart die Qualifikation vormittags angesetzt war. Dabei erschwerte die Erntezeit seine Hochsaison. 50 Joch mußte der Bauernsohn abernten und dreschen. Der Vater hat nämlich dem Erben bereits die volle Verantwortung übertragen. Das he ißt für Teddy Steinmayr: täglich bis zu zwölf Stunden auf dem Traktor und Mähdrescher sitzen . Das rüttelt ihn ordentlich durch. Nach der heißen Erntearbeit geht es täglich auf den Sportplatz. F. L. sk'yr

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