Amtsblatt der Stadt Steyr 1986/9

D en 20. September sollte man sich im Kalender rot anstreichen. An die- sem Tag wird von 9 bis 17 Uhr im historischen Wehrgraben in den ehema- ligen Hack-Werken das große Geschich- tefest des ÖGB stattfinden. Und es be- steht wahrlich Grund zum Feiern : der Umbau der Hack-Werke ist weitgehend abgesch lossen . Die Aufbauarbeiten für die Landesausstellung 1987 „Arbeit - Mensch - Maschine" beginnen. Damit ist ein weiterer wichtiger Schritt in Rich- tung auf das nach der Land esa uss tel- lung kommende Museum Arbeitswe lt getan. Es wird eine neuartige La nd csa uss l · I lung sein, das der Gcschi chl c der arhc i tenden Me nsche n in d iesem l.a nd ,_. widmet se in wird . Mi t dem Ü( i H (,c schichtefcs t, es s teh t unter d ·111 Mo ll () „Fest gra ben f"cs l f"c icrn", hc, lc hl IT11 di e Öffentli chk e it erst ma ls di · Mi\ •lic h- kc it , sich üb ·r de n Stan d der Vor berei - tun gsa rbei ten :r. u informi ere n. lnf"ormi c- rcn ka nn ma n , ic h he im 1:es l a uch übe r di e /\rbc it der vie len „Gra be, wo Du stc hst"-G ru ppcn in Oberös terreich. Di e- se ÜG B-/\k ti o n is t e ingebun de n in di e Arbei t für di e La ndesa uss tellung 1987 un d f"ü r das nac hfo lge nd e Muse um Ar- be itswelt. ;\ rbc itn c hmc r ha ben geme i.n - sam mit Wisse nscha ftl e rn di e eigene Geschi chte, d ie Geschi ch te der Eltern un d Große lte rn a ufgea rbe ite t. Die Re- sulta te werd e n in Steyr verwende t wer- de n. Es ist ein demokrati sches Mode ll , das in sei ne r Art einmalig ist. Arbeit- ne hme r wurde n a ktiv in di e Gestaltung ihrer Auss tellung und ihres Museums eingebunden. Das Programm des ÖGB-Geschichte- fes tes wird die ganze Vielfalt der Arbeit di eser Gruppen aufze igen. Auch eine Reihe von Gewerkschaften, die AK so- wie Vereine und Organisationen haben sich be teiligt. Im einzelnen gibt es zu sehen : EfNGANGSZONE: • ,,Sechzig Jahre - und kein bißchen weise ..." Die Gewerkschaft der Privat- angestell ten gibt emen Rückblick auf das Leben der Industrieangestell ten an- no 1926. • Die Forstarbeiter bringen anhand von Kleidung und Geräten einen Ver- gleich ihrer Arbeit zwischen gestern und heute. • ,, Fiskus" heißt das Thema, das sich die Gewerkschaft öffentlicher Dienst ge- stellt hat. Es hat das zweitälteste Gewer- be zum Inhalt. Mehr wird hier nicht verraten. • ,,An 60a mias ma machn": Die Wei- ser Grabe-Gruppe befaßt sich mit dem Zeitvertreib der Bau- und Holzarbeiter bei Schlechtwetter. Das Publikum soll mitmachen. Es gibt Preise. 20/284 • Die Stadtrallye startet h ier. Es ist ein Suchwettbewerb mit historischen Fra- gen . • In der G rabe- Box ka nn jeder sein Glück ve rsuchen. Verbunden mit einem Geschickli chkcitss pi el ka nn man Lose ausbudd eln . FESTPL/\TZ: • l li cr wird fü r das leibl iche Wohl gcsor 1 t. Di e Ri cdcr G rabe-G ruppe b ie- te t Mos l 1111d Speck. Das Ro te Kre uz ha t ei n(' (, ulasc hk a none aufgebaut. • Wer will . ka nn von s ich ein Erinn c- 11111 •sf"o lo ( Po laro id ) vo r e in er Wa nd mit ( ,csc hic h1s 111 01i ven rn a ·hc n lasse n. • l) ic l. ehiling, k;1pe ll e der Stey r-We r- ke trill a b 9 ll h r in /\ kli o n. Sie bilde t de n ;\ufta kl 1.u1 o lTi,i · llen Erö ffnun g, di e dann um 10 ll hr s tattfi nd e t. Großes Geschichtefest im Wehrgraben • Di e Gewer ksc haft Druck und Papier wird nach a ltem Bra uc h um 11 Uhr Lehrlin ge „gautsche n''.. • Weiter geht es um 13 Uhr mit „Zwölf Saiten und ein Bogen". Zu hö ren ist Folk-Musik a us l~ng land , Schottl a nd und Irl a nd. Mit ze itkriti schen Li edern stellt sich di e G ruppe Mo rgenrot um 14 Uhr ein. Anschli eße nd fo lgt das Saxo- drom, eine Ja zzgruppe, di e nur a us Saxophonen bes te ht. De n Schluß bilde t dann die Pop-G ruppe Camo rra . FLUSSECKE STEYR: e Die Grabe-Gruppe a us Bad l la ll lädt die Kinder (aber auch di e jungge bli e be- nen Erwachsenen) zu „So spielten Oma und Opa" ein (Anmäuerln, Gruberln , Pfitschigogerln usw.). • Eine Spielaktion mit Spielbus, Töp- fern , Malen und Bauen bieten die Kin- derfreunde an. • Aus Schärding kommt eine Schau mit dem Titel „Der Faßbinder - Hand- werk tm Wandel der Zeit". Gezeigt werden Fertigung und Materialien so- wie alte Dokumente und Fotos. • Spiele mit historischen Bezügen bie- tet den Kindern der museumspädagogi- sche Arbeitskreis. e Die Grabe-Gruppe der VOEST ist mit der Geschichte ihres Betriebes ver- treten. • Auch die Chemie AG wird aktiv sein. Sie bringt einen Überblick über die Entstehung ihres Werkes . MUS EUM : • Hi er wird viel Interessantes geboten. Die G rabe-Gruppe Freistadt hat mit der Auss tellung „Harte Arbeit - karger Lohn " das Leben der Forstarbeiter anno 1920 in ihrem Bezirk dokumentiert. • Die Lambacher untersuchten das Le- ben der Landarbeiter. Sie nannten ihre Auss tellung „Und fenstlern samma gan- ga - das Leben der Landarbeiter in Edt bei Lambach". • Fotos, Texte und Dias zeigen die Eferdinger, die sich mit dem Leben der Ziegelarbeiter auseinandergesetzt ha- ben . Die gewerkschaftliche Frauenbe- wegung ist mit der Auss tellung „Frauen . zeigen Pofil" vertre ten. • ,, Finstere Zeiten - ein Jahrhundert Sozialgeschichte", unter diesem T ite l läuft eine von Arbeitnehmern der Firma Hatschek zusammenges tellte Auss tel- lung, die sich mit de r Ze it von 1848 bis 1945 befaßt. • Spinnen und We ben steht im Mitte l- punkt des Gescruchte klubs der VHS Kleinmünchen. • Unter dem Mo tto „C hri sti von der Post" werden die Pos tgewerksch a ften Nostalgisches über ein Pos tamt ve rmit- teln. • Den Arbeitsbedingun ge n beim Pos t- amt Traun sowie der G eschichte der Arbeitnehmer der Firma lnternorm sind ebenfalls Beiträge gewidmet. • ,,Einen Tag im Leben eines Fließ- bandarbeiters in den Steyr-Werken; ein- gebettet in die Probleme der Jahre 1920 bis 1934", stellen Steyre r Grabe-Aktivi- sten vor. • Der Be tri e bsrat der Linzer Brauerei zei gt se ine Auss te llung über die Ge- schichte des Werkes sowie die Berufe Faßbinder, Brauer und Bierfahrer. • Mit der Geschichte der Arbeitszeit- verkürzu ng befaßt sich die AK-Ausstel- lung „Arbeit einst - Arbeit jetzt". • Schließlich können sich die Besucher noch an Druckerpressen und Setzkasten bei der Herstellung eines historischen Dokuments versuchen. Das Geschichtefest wird viel Unter- haltung und viel wertvolle Information bie ten (zu dem genannten Programm wird noch das eine oder andere hinzu- kommen). SU')'I'

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