Amtsblatt der Stadt Steyr 1986/7
Stadthaushalt 1985 mit 667,9 Mill. S Ausgaben Der Gemeinderat genehmigte den Rechnungsabschluß für das Haushaltsjahr 1985, der mit insgesamt 667,9 Mill. S bei Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen ist. Aufgrund von Nachzahlungen erga- ben sich aus der Gewerbesteuer unerwar- tete Mehreinnahmen von 20,3 Mill. S, das ist ein Zuwachs von 58,6 Prozent. Auch die Lohnsummensteuer wuchs im Ver- gleich zum Vorjahr um 6,3 Mill. S. Auf- grund dieser Mehreinnahmen mußten an- stelle der veranschlagten Kreditaufnah- men von 42 Mill. S zur Finanzierung von Projekten des außerordentlichen Haushai- tes nur 33,9 Mill. S auf dem Kreditmarkt geliehen werden. So erfreulich dieses Er- gebnis ist, dürfe nicht übersehen werden, sagte Vizebürgermeister Leopold Wip- persberger als Finanzreferent vor dem Gemeinderat, daß heuer die Einnahmen- entwicklung stagnierend und das Vorjah- resergebnis als Ausnahme zu werten sei. Der ordentliche Haushalt stieg gegen- über dem Vorjahr um 4,19 Mill. S auf 564,3 Mill. S, das ist ein Zuwachs um 8 Prozent. An Gewerbesteuer wurden 55 Mill . S eingenommen, die Lohnsummen- steuer stieg auf 76,6 Mill. S, die Getränke- Altstoffentsorgungskonzept für die Stadt Steyr Bürgermeister Heinrich Schwarz be- richtete dem Gemeinderat, daß der für den Umweltschutz zuständige Refe- rent, Stadtrat Rudolf Pimsl, ein Alt- stoffentsorgungskonzept für die Stadt Steyr vorgelegt hat. Dieses wurde in Zusammenarbeit mit dem Umwelt- schutzreferat und der Austria Recyc- ling Gesellschaft konzipiert. Angestrebt wird eine sogenannte Systementsor- gung, wobei die in den Haushalten anfallenden Altstoffe (Sekundärroh- stoffe) und Problemstoffe vom Haus- müll getrennt werden . Derzeit erfolgt die Entsorgung des Hausmülls über 9490 Müllsammelbe- hälter. Zusätzlich werden für den an- fallenden Sperrmüll neben der jährlich einmal durchgeführten Sperrmüll- sammlung 20 Container an verschiede- nen Plätzen der Stadt bereitgestellt. Bei Erhebungen stellte sich heraus, daß das in Steyr anfallende Müllaufkommen weit über dem österreichischen Durch- schnitt liegt. Der österreichische Durchschnitt beträgt 285,4 kg/ Kopf/ Jahr. In Steyr erreichte die Abfallhöhe 363,8 kg/Kopf/Jahr und liegt somit 27,5 Prozent über dem österreich ischen Durchschnitt. Nach dem vorliegenden Konzept, das jetzt in den zuständigen Gremien beraten wird (in erster Linie liegt hier die Hauptarbeit beim Um- weltschutzausschuß) soll der Altstoff- anteil, der wiederverwertbar ist und auf 271,3 kg pro Einwohner und Jahr ge- schätzt wird, aus dem Müll herausge- trennt werden . Gesammelt werden sol- len Altpapier, Altglas, Alttextilien, Alt- metalle und Altbatterien. Außerdem soll der Versuch unternommen werden, den in großen Mengen anfallenden Gartenabfall in einer eigenen Anlage zu kompostieren. 4/196 Die Altpapiersammlung wird von der Stadt seit einiger Zeit stark forciert. Derzeit stehen 235 Behälter bereit. Alt- glas wird im Rahmen der Sammlung der oö. Landesregierung durchgeführt. Dazu stehen 82 Behälter zur Verfü- gung. Alttextilien und Altmetalle wer- den derzeit sporadisch gesammelt. Die Entsorgung der Altbatterien ist für Oberösterreich vorbildlich, weil seit 1984 ein Sammelnetz von 160 Sammel- stellen besteht. In der Endphase wird mit einem Gesamtbehälterbedarf von 1087 Stück gerechnet, die an 830 Sam- melstellen zur Aufstellung gelangen. Somit wäre sichergestellt, daß jeder Steyrer, wenn nicht gerade unmittelbar vor der Haustüre, dann jedoch sicher- lich in der Straße, in der er wohnt, die Möglichkeit hat, Altstoffe entspre- chend zu deponieren. Mit dem Altstoffentsorgungskonzept soll vor allem eine längere Verwend- barkeitsdauer der Mülldeponie erreicht werden. Allein das Altpapier nimmt im Hausmüll ein Volumen von ca. 40 Prozent ein. Bei konsequenter Durch- führung dieser Altstoffsammlungen können rund 50 bis 60 Prozent dieses l lausabfalles sinnvoll genutzt und eine Reduktion des Abfallvolumens um rund zwei Drittel erreicht werden. Mit der Verwirklichung dieses Konzeptes se tzt die Stadt neben einem aktiven Beitrag zum Umweltschutz auch eine volkswirtschaftlich sehr effiziente Akti- vität. Dieses Altstoffentsorgungskon- zept bedarf bis zur vollständigen Ein- führung voraussichtlich noch eines Zeitraums von zwei bis drei Jahren. Die Bevölkerung der Stadt Steyr wird noch im Detail über die einzelnen Maßnah- men informiert. Durch eine aktive Mit- arbeit kann jedermann sehr viel zur Erfüllung dieses Konzeptes beitragen. steuer erhöhte sich um 1,3 Mill. Sauf 19,9 Mill. S. Die Ertragsanteile stiegen mit 188,8 Mill. S um 5,6 Prozent. Die Einnah- men aus Steuern, Abgaben und Abgaben- ertragsanteilen betrugen insgesamt 4 I0,2 Mill. S, an Veräußerungen, Zinsen und Dividenden flossen 30,6 Mill. S in die Stadtkassa, von Bund, Land und anderen Gemeinden kamen 12,9 Mill. S. Aus dem ordentlichen Haushalt konn- ten 16, 1 Mill. S zur Finanzierung von Vorhaben des außerordentlichen Haushal- tes abgezweigt werden. Die Ausgaben für Personal betrugen 195,3 Mill. S, das sind 34,6 Prozent der Gesamtausgaben. Für den Verwaltungs- und Betriebsaufwand wurden 150,8 Mill. S aufgewendet. Dies vor allem für Energie- und Wasserbezüge, Instandhaltung, Tran~portc::, Mit:t- und Pachtzinse. In den Transferzahlungen von 68, 1 Mill. S sind die Landesumlage rriit 17,9 Mill. S und der Krankenanstaltenbei- trag mit 14,3 Mill. S enthalten. Der Aufwand für die Pflichtschulen be- trug 26,4 Mill. S, die Kindergärten und Tagesheimstätten verzeichneten einen Ab- gang von 15,6 Mill. S, die Straßenreini- gung kostete 15,5 Mill. S. Enorm gestiegen ist der Zuschußbedarf für das Zentralal- tersheim. Genügte 1982 noch ein Zuschuß aus Steuergeldern von 13,8 Mill. S, waren es 1983 16,2 Mill. S, 1984 19,3 und 1985 wuchs der Abgang auf 24,6 Mill. S. Das ist innerhalb eines Jahres eine Steigerung um 27,2 Prozent. Diese enorme Erhöhung hat vor allem in der Erweiterung der Pflegeab- teilung und den damit verbundenen Per- sonalkosten seine Ursache. Die Ausgaben des außerordentlichen Haushaltes in Höhe von l03,6 Mill. S fanden ihre Deckung durch Darlehensauf- nahmen in Höhe von 33,9 Mill. S, durch Kapitaltransfers in Höhe von 27,6 Mill. S, durch Veräußerungen von unbeweglichem Vermögen in Höhe von 24 Mill. S, durch eine Zuführung aus dem ordentlichen Haushalt in Höhe von 16,1 Mill. S, durch Rücklagenentnahmen in Höhe von 1,2 Mill. S, durch sonstige Einnahmen in Höhe von 0,7 Mill. S und durch Einnah- men aus den Leistungen in Höhe von 0,03 Mill. S. Die größeren Ausgabeposten be- treffen den Abstieg Teufelsbach mit 23, 1 Mill. S, die Sportanlage Rennbahnweg mit 13,4 Mill. S, die Abwasserbeseitigungspro- jekte mit 7,5 Mill. S, die Kapitaltransfer- zahlungen an den Bund und das Land für Straßenbauten mit 6,8 Mill. S, die allge- meine Wohnbauförderung mit 6,3 Mill. S, die Wirtschaftsförderung mit 5,6 Mill. S, den Ausbau der Krankenstation im ZAH mit 4,7 Mill. S, den Straßenbau Steiner Straße mit 4,5 Mill. S, den Ankauf von Grundstücken und Gebäuden mit 4 Mill. S, den Straßenbau Mühlbauergründe mit 3,9 Mill. S, die Gebäudeerweiterung der BHAK und HBLA mit 3,8 Mill. S und den steyr
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