Amtsblatt der Stadt Steyr 1986/7

Oö. Landesausstellung 1986 in St. Florian '' elt des Barock'' Die oberösterreichische Landesausstel- lung „Welt des Barock" findet in den Prunkräumen des zweiten Obergeschosses - den original eingerichteten Kaiserzim- mern - sowie im zweiten Stock des Leo- poldinischen Traktes, der anläßlich der Ausstel lung erstmals öffentlich zugänglich ist, statt. Der Besucher wird über das prachtvolle Stiegenhaus zunächst zu den weiten Ganglluchten geführt. Hier durch schreitet er den „Lebensweg des Mcn sehen im Barock" und kommt bei den Kaiserzimmern in den imperialen, hiifi chen Bereich , in dem die Dokumente und Kunstobjekle aus in- und aus!Undischcn Sammlungen und Archiven so cingcord nel sind, daß sie die in den Fresken und im Bildschmuck wm Ausdruck gebrac h len Ideen ergün1.en oder durch hikten belegen . Die Raumflucht des Lcopoldinischcn Traktes führl wrück in die Umwelt, in der dieses Stifl St. Florian wirkte und mit Bildersaal im Stift St. Florian. 32/224 des en Krliflcn es sich auseinandersetzen mußlc. Da ge hl es zunächst um das Klo- ster se lber, um seinen Lebensraum, um se inen Besill , um die realen, wie um die geist lichen Aufgaben. Das religiöse Zen- trum der l' lorianvcrchrung, der barocke „ llaucrnhimmt:l", der Weg und das Ziel der Walll"ah1lcn sind die folgenden The- men . Anhand der bemalten Florianer Ba uc111111iihcl wird gc1.eigt, daß sie sich aus der I"i,chlcrkunst jener Handwerker ent- wickelt haben , die eine Generation vorher die Ka1scr11111mcr des Stiftes ausgestattet hatten . Die Volkskunst führt zum Volk sclhc1. ,ur Wirtschafts- und Sozialge- sch rchlc , ,u Geld und Geldeswert und konsct1ut:ntcrwcise hierauf zur politischen Verwaltung des Landes durch die Stände Obnihterrc1chs. Aufgrund solcher zeitge- schichtlicher Bezogenheit erhebt sich die 1-r age. wrt: es 1.um Bau der gewaltigen barocken Stift sanla ge von St. Florian kommen konnte. woher die Mittel stamm- ten, wie tkr Bau finanziert wurde und was ein solches Großprojekt für die Wirtschaft, für den unmittelbaren Lebensraum be- deutet hat. Man fragt nach den materiel- len Relationen und Verdienst, Lebensstan- dard und Kunstwert. Was waren Kunst und Repräsentation dem Planenden wert, welche Kräfte waren es, die solches Bauen bewirkten, worin lag schließlich die Ab- sicht, die damit verbunden war? Ange- sichts dieser Realität fragt die Wissen- schaft nach dem damaligen Wissensstand, über das Leben und nach seinen Voraus- setzungen, ferner nach den kausalen und psychologisch~_n Hintergründen der ge- schichtlichen Uberlieferungen. Schließlich führen diese Fragen sogar zum Weltall. Hier gilt es, das Wissen um den barocken Himmel vorzustellen: Die Astronomie wird dem gemalten Himmel konfrontiert. Unter dem Fresko Bartolomeo Altomon- tes im Bildersaal werden Meßgeräte, Erd- und Himmelsgloben ebenso wie barocke Freskoentwürfe ausgestellt. Ihre Themen führen zu den geistig religiösen Konzep- Sit')'I'

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