Amtsblatt der Stadt Steyr 1986/6

Neues Mitglied des Gemeinderates angelobt Dr. Kurt Keiler hat mit Wirkung vom 21. Mai 1986 sein Mandat aus beruflichen und persönlichen Gründen zurückgelegt. Von der sozialistischen Partei wurde aufgrund des Gemeinde- wahlvorschlages Josef Brandstötter an- stelle von Dr. Keiler als neuer Gemein- deral nominiert. Bürgermeister Hein- rich Schwarz würdigte am Beginn der Gemeinderatssitzung am 22. Mai das ve rdienstvolle Wirken von Dr. Keiler und nahm dann die Angelobung von Joscf Brandstötter (im Bild) als neues Mitglied des Gemeinderates vor. Josef Brandstötter, geboren 1951, wohnt in Steyr, Straußgasse 2, und ist von Beruf Maschinenschlosser. Er ist Obmann- Stellvertreter der SP-Sektion 21, Mü- nichholz, Betriebsrat im Wälzlagerwerk der Steyr-Daimler-Puch AG und Vor- standsmitgl ied der Sektion Fußball des /\TSV Steyr. Josef Brandstötter ist Mitglied des gemeinderä tlichen Bauausschusses, des Finanz- und Rechtsausschusses und des Prüfungsausschusses. Telefonisch nrcichbar ist er für die Bevölkerung unter den Nummern 62 3 14/267 oder 289 (Wä lzlagerwerk) oder 63 I 42 (p ri - vat). Foto: Kranzmayr Erweiterung der EDV-Anlage der Stadt Aufgrund ständig wachsender Aufgaben zu r Datenerfassung muß die EDV-Kapa- zität der Stadt Steyr erweitert werden. Der Gemeinderat erteilte den Auftrag zur Lie- ferung einer neuen EDV-Anlage durch die Firma Siemens-Data mit der dazu not- wendigen Betriebssystemsoftware zum Preis von 2,957.630 S, die monatlichen Wartungskos ten betragen 27.195 S. 6/162 Neuer Betrieb für Steyr mit zukunftssicheren Arbeitsplätzen Die Firmengruppe Dräx.lmair, die in Vilsbiburg, BRD, ihren Stammbetrieb hat, gründete in Steyr die Toch terfirma VTS- Verdrahtungs technik GesmbH. Das Un- ternehmen produ ziert elektronische Bau- teile, vor all em Kabelbäume, und ist damit eine wichti ge Zulieferfirma für das BMW-Molorenwerk in Steyr. Daher auch das Interesse für die Betriebsgründung in Stey r. Di e Firma VTS hat ihre Tätigkeit bereits im Vo rj a hr in e iner Werkshalle von P ra u Ra tzin ger an der Wolfernstraße auf- ge nommen und beschäftigt derzeit zwei- hund ert, vo rwi egend weibliche, Dienst- ne hmer. Be i de r Produktionsstätte an der Wolferns lraße hande lt es sich um ein Proviso rium , das durch eine neue Be- t ri ebsa nl age a n der Ennser Straße ersetzt werde n ~o ll. Di e Stadt Steyr verkauft laut Beschlu ß des Gemeinderates dem Unter- nehmen ein 15.000 Q uadratmeter großes Gru ndstuck 1.um Pre ise von 400 Schilling pro Quad ra tme ter zu folgenden Bedingun- gen: Die KUuferi n ha t den Kaufpreis von sechs Mil li one n Schilling in zwei gleichen Teilhet rtige n am 1. Jänner 1987 und 1. JUnn er 1989 un ve rzinslich zu bezahlen. De r Kau fpreisres t wird auf dem Kaufob- j ek t pf"andrechtli ch sichergestellt. Die Kliu fc rin ha t auf der gekauften Parzelle inn erhal b von dre i J ahren eine gewerbli- che Betri ebsa nlage zu errichten und zu be treiben. Zur Sicherung dieser Verpflich- t ung he hiilt sich die Stadt ein Vor- und Wi ederka uf\ recht vor. Der Oemcinde rat gewährte der Firma VTS Ve rd ra hlungstechnik folgende Ge- werbefii rd erunge n : einen Ansiedlungszu- sc huß in l löhe von 3,75 Mill. S, auszahl- bar in zwei Teilbeträgen von je 1,875.000 S am 1. Jä nn er 1987 und am 1. Jänner 1989. Im 1.weiten Fa lle allerdings unter der Vor- a ussetzu ng, daß die kaufende Firma bis dahin mind es tens 150 Arbeitsplätze ge- scha ffen ha t bzw. erst zu dem Zeitpunkt, a n dem di ese r Beschäftigtenstand erreicht ist. Be i Rückgä ngigmachung des Erwerbs- vo rgan ges ist der Ansiedlungszuschuß oh- ne /\bzug an die Stadt zurückzuzahlen: Weilers wird seitens der Stad t Gewerbe- förd erun g durch Aufschließung des Bau- grundstli ckes (Straßen-, Kanal- und Was- scril;itung~ bau), Nachlaß der Anliegerbei- träge für f ahrba hn- und Gehsteigherstel- lung und l lera bsetzung der Kanalan- schlußge bühr gewährt. Hier handelt es s ich um Ve reinba rungen, die mit der Fir- ma Dräx.lmaicr einmalig getroffen wur- den , um eine Niederlassung in Steyr zu erreichen. Schließlich handelt es sich hier unter Bedachtnahme auf die zu schaffen- den Arbeitsplätze um die bedeutendste Betriebsniederlassung seit Ansiedlung des BMW-Motorenwerkes, wobei die F irma VTS ihre Arbeiten in Kooperation mit den BMW-Motorenwerken ausführt. Darüber hinaus ist besonders wichtig, daß der über- wiegende Teil der Belegschaft aus weibli- chen Arbeitskräften besteht und hier eine füh lbare Lücke in der Arbeitsbeschaffung geschlossen wird . Der Kritik im Gemeinderat, die Förde- rung sei zu großzügig, entgegnete Vizebür- germeister Leopold Wippersberger als Fi- nanzreferent, auch er hätte sich einen für die Stadt günstigeren Vertrag gewünscht, die Schaffung zukunftssicherer Arbeits- pl~tze habe jedoch absoluten Vorrang. W1ppersberger wies darauf hin, daß die Stadt auch wegen der Förderung des BMW-Motorenwerkes wiederholt kritisiert worden sei. ,,Hätten wir die 1500 Arbeits- plätze von BMW nicht, wo würden denn die Menschen unserer Stadt dann Arbeit finden", sagte Wippersberger, ,,wir sind bemüht, so viele Arbeitsplätze wie möglich m Steyr zu schaffen. " Im Wettbewerb mit anderen Gemeinden bei Betriebsansied- lungen müsse Steyr für die Baugrundbe- schaffung aufgrund der Kleinräumigkeit des Stadtgebietes und der dadurch hohen Grundstückspreise vi el Geld für die Grundankäufe investieren , damit die Be- triebe nicht in die Umlandgemeinden mit billigem Baugrund a bwandern. Vizebür- germeister Wippersberger sieht bei den Betriebsansiedlungen neben der dringend notwendigen Arbeitsplatzbeschaffung langfnstig auch den Rückfluß der Investi- tionen in die Stadtkasse, denn die Betriebe erwirtschaften Gewerbe- und Lohnsum- mensteuer. 3,8 Mill. S für Denkmalpflege Für Maßnahmen zur Ortsbildpflege, Denkmalerhaltung und Fassadenerneue- rung bewilligte der Gemeinderat für 1986 insgesamt 2,334.000 S. Als Zuschuß für die Sanierung alter Dachlandschaften mit Tonziegelmaterial wurden 784.000 S be- rei tges teilt. Bürgermeister kommt zu den Bürgern Bürgermeister Heinrich Schwarz kommt zum Gespräch mi t den Bürgern in die einzelnen Stad ttei le, um sich direkt vor Ort über persönliche Anlie- gen und Probleme zu informieren und vor allem der arbeitenden Bevölkerung Ge legenheit zum Gespräch außerhalb der im Rathaus vorgesehenen Sprech- stunden zu geben. Der nächs te Sprechtag findet am Donnerstag, 19. Juni , ab 18 Uhr im Kinderfreunde-Heim Res thof statt. swyr

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