Amtsblatt der Stadt Steyr 1986/6

Erfahrungsaustausch der Baudirektoren österreichischer Städte in Steyr Am 15 . und 16. Mai hat in Steyr erstma- lig eine Sitzung des Fachausschusses für Bauangelegenheiten des Österr. Städte- bundes - unter Vorsitz des Landes- bzw. des Stadtbaudirektors der Bundeshaupt- stadt Wien, Dipl.-Ing. Filz, und unter Teilnahme d~r Baudirektoren der größe- ren Städte Osterreichs - stattgefunden. Nach Eröffnung der Tagung durch Bür- germeister Heinrich Schwarz und einem Einführungsreferat durch den Steyrer Baudirektor Dipl.-Ing. Vorderwinkler standen am Donnerstag Referate über Wohnhaussanierung und Altstadterneue- rung auf dem Programm, am Freitag vor- mittag wurde ein umfangreiches Besichti- gungsprogramm absolviert. stt>yr Das erste Referat befaßte sich mit Sa- nierungsmöglichkeiten nach dem Wohn- haussanierungsgesetz, insbesondere im Hinblick auf die MietrechtsgesetznoveUe 1986, wobei auch die Auswirkungen in der Praxis aufgezeigt wurden. Das Gesetz er- möglicht die Förderung von Maßnahmen zur Erhaltung als auch Verbesserung von Wohnhäusern, Wohnungen und Wohn- heimen, deren Baubewilligung vor minde- stens 20 Jahren erteilt wurde. Thema des nächsten Vortrages war die Altstadtsanierung in Salzburg. Anhand ei- nes Altstadterhaltungsgesetzes und mit ei- nem eigenen Altstadtamt, das Aufgaben der Baubehörde in diesem Bereich als auch die Beratung bei Bauvorhaben über- nimmt, versucht man dort, der speziellen Probleme der inneren Stadt Herr zu wer- den. Als nächstes wurden Sanierungsbei- spiele anhand der Planung im Bereich der Bundeshauptstadt Wien mit Hilfe von Farblichtbildern in sehr eindrucksvoller Weise vorgetragen. In einem Referat über Sanierungsbeispiele aus der Praxis konn- ten insbesondere die technischen Proble- me bei der Sanierung selbst - Fassaden- putzgestaltung, Rückführung auf Original- zustand etc. - durch Dias am Beispiel der Werkbundsiedlung in Wien sehr ein- drucksvoll erläutert werden. Erfahrungen in den Stadterneuerungsgebieten, insbe- sondere die Kontaktnahme zur Bevölke- rung und das Erkennen der Problemstel- lung, waren Gegenstand eines weiteren Vortrages. Den Abschluß bildete die Vorstellung eines sozialpartnerschaftlichen Sanie- rungsmodells der neugegründeten Gesell- schaft für Stadt- und Dorferneuerung durch einen Vertreter des Institutes für Bauforschung. Im Anschluß an die Fachreferate, wel- che bis in die Abendstunden dauerten, fand ein gemeinsamer Erfahrungsaus- tausch anläßlich eines Empfanges des Herrn Bürgermeisters im Taborrestaurant statt. Nach einer Besichtigung der Altstadt am Freitag, deren Schwerpunkte Sanie- rungsmaßnahmen, wie z. B. altes Stadt- theater, Bummerlhaus, Fußgeherzonen etc., darstellten , erfolgte eine Begehung der Wehrgrabenbaustellen mit einer Vor- stellung des künftigen Museums Arbeits- welt. Hiebei konnten sich die Baudirekto- ren an Ort und Stelle von den umfangrei- chen Maßnahmen, welche unter anderem auch die Stadt auf dem Gebiet der Alt- stadterhaltung und Stadterneuerung setzt, überzeugen . Auch bereits in jüngster Zeit durchgeführte Sanierungen im Bereich der Arbeiterwohnstätten des Eysnfeldes aus der Zeit des späten 19. Jahrhunderts konn- ten besichtigt werden. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt durch das moderne Steyr fand die Tagung mit einer Besichtigung der Großkläranlage in Hausleiten, welche im Vorjahr durch Bau- tenminister Dr. Übleis eröffnet wurde, ihren Abschluß. Wohnhaussanierung und Altstadterneuerung standen im Mittelpunkt der Arbeitstagung der Baudirektoren österreichischer Städte in Steyr. - Links im Bild erklärt Steyrs Baudirektor Dipl.-Ing. Vorderwink/er den Kollegen die Steuerung der Zentralen Kläranlage in Hausleiten, die modernste Technologie repräsentiert. Fotos: Hartlauer 19/175

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