Amtsblatt der Stadt Steyr 1986/6
Neubau der Direktions- Brücke Die alte Direktionsbrücke über den Wehrgraben wurde im Jahr 1896 als Stahl- fachwerk den damaligen Verkehrserfor- dernissen und dem Stand der Technik entsprechend errichtet. Infolge der zuneh- menden Verkehrsbelastung und der Al- tersschäden der Brückenkonstruktion wur- den immer wieder Ausbesserungsarbeiten durchgeführt. Letztlich mußten jedoch aufgrund des schlechten Allgemeinzustan- des Gewichtsbeschränkungen verfügt wer- den, um größere Schäden als Folge einer möglichen Überlastung hintanzuhalten. Im Jahr 1983 wurden dann die Voraus- setzungen für den Brückenneubau ge- schaffen. Als erste Maßnahme wurden die Untergrundverhältnisse durch Bohrungen erkundet und im Anschluß daran die Projektierungsarbeiten vergeben. Nach Vorliegen des generellen Entwurfes wurde die erforderliche Wasserrechtsverhand- lung durch das Amt der oö. Landesregie- rung abgewickelt. Nach erfolgter öffentli- cher Ausschreibung der Baumeisterarbei- ten im Amtsblatt der Stadt Steyr wurden die Arbeiten vergeben und im Frühjahr 1986 begonnen. Die alte Brücke mit einer nutzbaren Breite von 6 m genügte weder in ihrer Tragkraft, noch in ihren Abmes- sungen den Erfordernissen des Straßen- verkehrs. Die Sicherheit der Fußgänger war nicht gewährleistet, da diese ohne Gehsteige den Wehrgraben überqueren mußten. Die neue Brücke wird als Stahlbeton- platte mit einem Mittelpfeiler ausgeführt. Die Fahrbahnbreite beträgt wie die an- Radweg Zwischenbrücken Für die Durchführung von Sanie- rungsarbeiten zur Verbesserung der Abflußverhältnisse in der Enge Gasse sowie für die Errichtung eines Radwe- ges in Zwischenbrücken bewilligte der Stadtsenat 211.600 Schilling. Der Rad- fahrweg wird auf der Fahrbahn mar- kiert, in der Kurve zwischen den bei- den Brücken wird der Radweg höher als die Fahrbahn geführt. Die Radfah- rer fahren gegen die Einbahn. sieyr Zu den Bildern; linke Seite: Oben der Mittelpfeiler der neuen Brücke, unten die hangseitige Ufermauer. Sie sichert die Fabrikstraße und die darüber liegenden Grundstücke. - Blick von der Vogelperspektive aus auf die Brückenbaustelle mit Wi~erlagern und Mittelpfeiler. Der Bausteg, rechts im Bild, trägt die Telefonkabel. schließenden Straßenstücke der Direk- tionsstraße 7,5 m. Für die Fußgänger wer- den zu beiden Seiten Gehsteige mit je 2,5 m Breite angeordnet. Die Bauarbeiten wurden im Februar 1986 mit dem Abtrag der Fachwerkkonstruktion und der erfor- derlichen Verlegung der über die Brücke führenden Leitungen begonnen. Anschlie- ßend wurde der Aushub für das rechte Widerlager in Angriff genommen. Für die weiteren Gründungsarbeiten (Mittelpfei- ler, linkes Widerlager und Ufermauern) mußte das Gerinne des Wehrgrabens ab- gekehrt werden . Zur Aufrechterhaltung der Vorflut im Gerinne wird jedoch immer getrachtet, den Wehrgraben mit einer Mindestwassermenge zu dotieren. Nur wenn es die Arbeiten unbedingt erfordern, wird kurzfristig das Gerinne trockengelegt. Inzwischen sind die beiden Widerlager Foto: Hartlauer und der Mittelpfeiler fertiggestellt. Am linken Ufer traten bei den Aushubarbeiten Hangbewegungen auf, die in dieser Größe aus den Baugrundaufschlüssen nich1 abge- leitet werden konnten. Dadurch ergaben sich Schwierigkeiten bei der Herstellung der Fundamente für die einzelnen Bautei- le. Als nächstes wird das Tragwerk beto- niert, und im Anschluß daran werden die Gehsteige errichtet und das Brückenum- feld neu gestaltet. Als Termin für die Verkehrsübergabe der neuen Direktionsbrücke ist Mitte Au- gust 1986 vorgesehen. Geringfügige Ne- benarbeiten werden noch bis in den Sep- tember hinein durchgeführt werden. Das Brückendetailprojekt wurde unter Berück- sichtigung der städtebaulichen und künst- lerischen Belange erstellt. 17 /173
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