Amtsblatt der Stadt Steyr 1986/5

Kurt Hochedlinger in der Fußball-Olympiamannschaft Als Vorwärts-Vorstopper Kurt Hoched- linger das rote Leiber) mit Staats-Emblem der österreichischen Olympiamannschaft überstreifte, wurde ihm warm ums Herz, denn ein Wunsch war somit für ihn in Erfüllung gegangen. Und noch dazu vor heimischem Publikum, das auf ihren Kurt mächtig stolz ist. Auch der Nationaltrainer Branko Elsner war mit ihm zufrieden . Mit aufbauenden Hoffnungsworten schüttelte er ihm die Abschiedshand: ,,Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. Fleißig trainieren!" Das ging Kurt unter die Haut, und er will dies beherzigen. Der Teamchef ließ durch- blicken , daß er ihn von seinen Mittels- männern geheim beobachten lasse, um ihn nicht zu belasten . Zum ersten Mal hatte ihn Elsner beim Vienna-Match beobach- tet. Der Steyrer war ihm vor allem wegen seiner „hervorragenden Luft" aufgefallen. Ja, Kurt ist eine Laufmaschine und beißt sich mit voller Gangart 90 Minuten durch . Mit Radan Lukic hält er die Vorwärts-Ab- wehr sicher her. Eines steht fest , daß er an den großartigen Vorwärts-Erfolgen der letzten Jahre einen hohen Anteil hat. Im Olympiateam kommt Hochedlinger eine neue Rolle zu . Der Teamchef setzt nämlich auf ein überraschendes Konzept : einen Libero, zwei Vorstopper, fünf Mit- telfeldspieler und zwei Stürmer. Kurt Hochedlinger ist als zweiter Vorstopper mit Aufgaben der Manndeckung vorgese- hen. Während er mit Stopper Lukic beina- he blind zusammenspielt, war dies beim ersten Kontakt der neuen Olympiamann- schaft nicht so leicht. Denn das neu zu- sammengewürfelte Team mußte erst die individuellen Eigenarten der Mitspieler kennenlernen. Vom 1. bis 8. Juni soll dies auf einem Trainingskurs geschehen . 20 europäische Mannschaften bewerben sich um die Olympiaqualifikation nach Seoul. Doch nur fünf dü rfen teiln~men. Teil- nahmeberechtigt sind alle Spieler, die noch bei keiner WM-Ausscheidung dabei waren . „Fußball ist mein Leben!" bestimmt in der Familie Hochedlinger das Leder den Tagesablauf: täglich am Fußballplatz, abends an der Mattscheibe bei Fußball- übertragungen. ,,Wir haben natürlich zwei Fernseher! ", zieht sich ein Partner stets zum Fußball zurück. Die Gattin, Mutter des 16 Monate alten Martin, ist natürlich bei jedem Match dabei. In seiner 13jährigen Laufbahn hat der Blondschopf schon viel erreicht. Landesli- gameister und Vize in der 2. Division. Sein großes Ziel wäre der Aufstieg in die Bun- desliga. ,,Unsere Chancen stehen heuer leider 20:80!" • sieht er realistisch dem spannenden Finale der Aufstiegs-Play- off-Runde entgegen. Seine Karriere hatte bei Amateure begonnen, er übersiedelte vor fünf Jahren ins rot-weiße Lager. Er ist ein beinharter Bursche. Im Olympiateam mußte er nagelneue Markenschuhe tra- gen. Bald hatte er sich eine riesige Blase gelaufen. Kurt biß zusammen und ließ sich das nicht anmerken. Masseur Karl Kötter) verarztete ihn nach dem Spiel. Schon am nächsten Tag trainierte er voll ohne Rücksicht. Er ist eine unverwüstliche Kampfmaschine. Die Statistik verrät es. In 90 Meisterschaftsspielen seit 1983 mußte er nur zweimal aussetzen. Dreimal bran- dete für ihn der Torschrei auf. Fast immer war sein Name in der Zeitung fett ge- Bundestrainer Branko E/sner berief Kurt Hoch- edlinger (Sparkasse Vorwärts) ins Olympiateam. druckt, d. h. , er gehörte zu den besten Spielern . Erfolgstrainer Franz Mrakowitsch weiß, daß er in ihm einen ausgezeichneten Fuß- baller, einen großartigen Kämpfer und einen mannschaftsdienlichen Kapitän hat, der keine Zeit für andere Hobbys hat und nur vom Fußball träumt. Michael Novak im „Unter 21"-Team Der zweite Vorwärtsler im Auswahlteam ist Michael Novak, der im vergangenen Sommer vom Sportklub nach Steyr ge- kommen ist. Er stand im österreichischen „Unter 21 " -Team. Gusli Starek hatte ihn zum zweiten Mal ins Hoffnungsteam beru- fen. Auch Michael Novak ist förmlich mit dem Ball groß geworden. Sein Traum galt zwar der Austria, doch brachte ihn sein Vater mit acht Jahren zum Sportklub, wo ihn der Vater als Jugendtrainer betreute. Novak ist für Vorwärts eine wichtige Stüt- ze, war in den 22 Herbstspielen lückenlos im Einsatz und hat sieben Tore geschos- sen. Ein Mittelfußknochenbruch beim Steyrer Hallenturnier warf ihn zwar im Frühjahr etwas zurück. Gegen Spittal schoß er den vielumjubelten Siegestreffer. F . L. Wer beschafft Ihnen blitzschnell jeden Ersatzteil? steyr 9/137

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