Amtsblatt der Stadt Steyr 1986/4

Liebe Leser, wenn sich der Frühling heuer auch nur zögernd einstellt, gehört der Winter 1985186 bereits der Vergan- genheit an. Wie in all den Jahren vorher hat der f-rost wieder einer Reihe von Straßen im Stadtgebiet nicht unerhebliche Schäden zuge- fügt, die es nun zu beheben gilt. Während kleinere Frostaufbrüche und Schlaglöcher kurzfristig vom städtischen Wirtschaftshof repariert werden können, wird es da und dort nötig sein, ganze Straßenstücke mit einem neuen Belag zu versehen. Derzeit wird im Einvernehmen zwi- schen Stadtbauamt und Wirtschafts- hof unter Berücksichtigung dieser Schäden das Asphaltierungspro- gramm 1986, für das im Voranschlag der Stadt für das heurige Jahr fünf Millionen Schilling vorgesehen sind, fertiggestellt und sobald Heißmisch- gut zur Verfügung steht, in Angriff genommen. In diesem Zusammen- hang möchte ich auch auf das Pro- blem der Straßenmarkierung hinwei- sen. Bisher war es aufgrund der im Wirtschaftshof zur Verfügung ste- henden Einrichtungen nicht mög- lich, die Markierungen in der ge- wünschten Schnelligkeit durchzu- führen. Es wird daher im heurigen Jahr erstmals eine Teilung der Ar- beiten in der Form vorgenommen, daß Jene Bodenmarkierungen, wel- che dem fließenden Verkehr dienen, von einer Fremdfirma durchgeführt werden und der städtische Wirt- schaftshof vorwiegend die Markie- rungen der Parkplätze besorgt. Am Dienstag, dem 25. März, stattete der Wohnbaureferent der oö. Lan- desregierung, Herr Landesrat Ernst Neuhauser, der Stadt Steyr einen In- formationsbesuch ab. In einem aus- führlichen Gespräch mit dem Wohn- baureferenten wurden alle aktuellen Wohnbaufragen der Stadt Steyr erörtert und auch die Vorgangswei- se für die nächsten Jahre festgelegt. Die Seite des Bürgermeisters Die Verhandlungen wurden durch eine Besichtigung der Wohnbauvor- haben der GWG der Stadt Steyr an der Steinfeldstraße und Reithoffer- gasse ergänzt. Als Ergebnis kann festgehalten werden, daß der Woh- nungsneubau im bisherigen Umfang weitergeführt wird, wobei einerseits durch eine Reduzierung gewisser Maße eine vertretbare Mietenhöhe angestrebt wird und andererseits der Bau von zusätzlichen Pensioni- stenwohnungen in den verschiede- nen Stadtteilen einen Schwerpunkt bilden soll. Besondere Bedeutung wird aufgrund des historischen Hausbestandes in Zukunft der Alt- stadtsanierung zukommen. Durch diese Maßnahmen soll die Wohn- qualität in den älteren Stadtteilen ge- zielt angehoben werden, um da- durch die aufwendigen Aufschlie- ßungsarbeiten für Neubaugebiete zu reduzieren. Am 2. April wurde auf dem Grund- stück an der Ennser Straße gegen- über der GFM durch die Firma Kram/ der Spatenstich zur Errich- tung eines Betriebsgebäudes durch- geführt. Damit wurde gewisserma- ßen der Startschuß für die Nutzung des von der Stadt Steyr vor mehre- ren Jahren zum Zwecke von Be- triebsansiedlungen erworbenen Grundstückes abgegeben. Bei der Firma Kram! handelt es sich um ei- nen Erzeuger von Sportbekleidung, durch dessen Ansiedlung im Stadt- gebiet etwa 100 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Kürzlich wurde als private Initiative das Projekt einer Tiefgarage unter der Promenade der Öffentlichkeit vorgestellt, über welches im Inneren des Blattes ausführlich berichtet wird. Nach der Ansicht der Projek- tanten soll dadurch erreicht werden, daß der Stadtplatz autofrei gemacht werden kann. Wegen der Größe und Tragweite dieses Vorhabens möchte ich auch an dieser Stelle einige grundsätzliche Feststellungen tref- fen. Die Stadtverwaltung begrüßt al- le Initiativen, welche der Entwick- lung der Stadt dienen, wenn auch, wie in diesem Fall, noch verschiede- ne entscheidende Fragen zu klären sind. Zuerst haben sicher die Tech- niker das Wort, denn es ist zu prü- fen, ob aufgrund der Bodenbeschaf- fenheit in diesem ältesten Teil der Stadt ein bergmännischer Vortrieb des geplanten Stollens technisch durchführbar ist. Bei einer positiven Beurteilung ist dann die ebenso wichtige Frage der Finanzierung zu prüfen und zu klären, denn es ist klar, daß die Finanzkraft der Stadt nicht ausreichen würde, ein solches Vorhaben aus eigener Kraft zu be- streiten. Zum Abschluß möchte ich mich noch an die Hundebesitzer in unse- rer Stadt wenden. Alle Jahre im Frühling erreichen mich zahlreiche Anrufe von Fußgängern, welche sich über die durch Hunde verur- sachten Verunreinigungen der Geh- steige und Spazierwege beklagen. Bei allem Verständnis für die Tiere appelliere ich an alle Hundebesitzer, vorzusorgen , daß Verschmutzungen öffentlicher Wege und Kinderspiel- plätze vermieden werden. Wir alle freuen uns, wenn viele Gäste zu uns kommen und zeigen ihnen gerne die Schönheiten unserer Stadt. Ich glau- be, es ist in unser aller Interesse, wenn wir ihnen auch zeigen können, daß wir in einer sauberen Stadt wohnen. Ich hoffe, daß diese Mitteilungen und Informationen Ihr Interesse fin- den werden und verbleibe wie immer Ihr Heinrich Schwarz

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