Amtsblatt der Stadt Steyr 1986/4

Glanzvolles Frühjahrskonzert der Stadtkapelle Das Frühjahrskonzert der Stadtkapelle Steyr fand im vollbesetzten Stadttheater statt. OAR Walter Radmoser, welcher ver- bindende und erklärende Worte zum Pro- gramm in gewohnt sicherer Art sprach , konnte zu Beginn neben Bürgermeister Heinrich Schwarz, dem Präsidenten der Stadtka pelle, zahlreiche Vertre ter des ö f- fentlichen Lebens sowie Abordnungen von Vereinen aus nah und fern , u. a. a us Eisenerz und Freising/ Bayern, begrüßen. Das Programm, welches nur a u Origi- nalkompositionen für Blaso rcheste r be- stand, wa r in a llen Stücken völlig neu, es bedurfte da für einer gründli chen, gewi s- senhaften und geduldigen Vorbe rei tun g, we lche unte r Ka pe llme iste r Prof. R. No- nes in he rvo rragend er We ise bewU lli gt wurde. Das Orches te r, mi t 54 Musik e rn in e iner beachtli che n Za hl a nge tre ten, prii - sentierte sich in seiner schmucken Tracht optisch vorteilhaft, vor allem aber in neu- er, überaus wirksamer Sitzordnung zwi- chen den e inzelnen Instrumentengrup- pen. Es wurd e ein wunderschöner Piano- klang erreicht, mit herrlichen Crescendo- Passagen oft e in triumphales Fortissimo e rzielt ; za rte re Darbietungen, von Teil- gruppen de r Bläser vorgetragen, ergaben wirksame Gegensätze zum wuchtigen Spi e l des voll en Orchesters. Der vollbe- se tzte Saal faßte die Klangorgien spielend und ve rmittelte damit ein grandioses Mu- sik erlebnis. Bleibt noch zu erwähnen, da ß für di e hervorragende Vorbereitung dieses Ko nze rtes einzelne Mitglieder, als Stude n- te n a uswä rts beschäftigt, nur kurzfristi g im Ensembl e mitwirken konnten, was di e G e- sa mtleistung des Orchesters nur übe rzeu- gend er macht. J . F r. Klavierabend der Landesmusikschule De r Kl avi e ra be nd de r La nd esmus ik - schule Steyr im Alten T hea te r, unte rstü tzt durch das Kulturamt de r Stadt , ga b den führe nden Schül e rn der e in ze ln en Kl assen vo r zahlre iche n Z uhö re rn Ge legenh e it, Proben ihres be re its e rre ichten pi anis ti - schen Könne ns unte r Beweis 1.u stell en. In se inen e inführe nde n Wo rten wa rb Di r. E. Diem für den Besuch de r Chorschulun g a ls wesentli che Unte rstützung für das In - strumentalspiel. Di e und ankba re Aufgabe der E röffnung des Kl aviera bends li el Ro- bert Kaspar (Kl asse E. Krenma icr) w . Mit dem Moment musica l op . 94 / l , D 780 in C-Dur von Franz Schube rt, 1827 kompo- niert, hatte er technisch ka um Probleme, das typisch Schubert'sche F la ire ka m noch nicht zum Tragen. Melanie llic, hoff- nungsvolle Schülerin aus der Klasse Pro f. E. Diem, interpretierte die viersätzige Peti - le Suite des Franzosen Jacques lbert , e i- nem wesentlichen Vertreter de r „Neuen Musik", mit beachtlicher Klarh eit und siche rem Anschlag. Christian Exner (KI. C. G oldmann) spielte den zweiten Sa tz de r Sonate Nr. 27 op. 90 von L. v. Beethoven mit ruhigem, gleichmäßigem Anschlag, stilechter Phrasierung und a n- sprechendem Vortrag. Es folgte das Im- promptu c-Moll op. 90/1, D 899 von F. Schubert, vorgetragen von Robert Unter- furlncr aus der Kl. G. Reiter. Takt und Rhy thmus waren einwandfrei, der Ge- samteindruck günstig, verbesserungswürdig wä re noch der etwas ungleichmäßige An- schl ag. Wesentlich weiter in der Entwick- lun g zeigte sich Berthold Himmelbauer (KI. G . Reiter). Mit dem Allegro giocoso, dem 1. Satz aus der Sona tine 1959 von Aram Chatschaturjan (1904-1978), be- stach er d urch die präzisen Stakkatopar- tien bei beträchtlichem Tempo. Das kurze , anstrengende Stück wurde exakt dargebo- ten . Clemens Ragt aus der Klasse P. Breirather besch loß den l. Teil mit dem Impromptu op. 90/4 in As-Dur, von F. Schubert 1827 komponiert. Der Pianist zelebrierte diesen Schubert in beglücken- der Weise. Technisch ausgezeichnet, in 18/118 Phras ierung und Vortrag einfühlsa m, ge- la ng ihm bei auswendigem Spie l e in e beachtenswerte Leistung. ll se Pi chler eröffnete den zwe iten Teil ni cht minder schwunghaft und e insa tz- freudig. Mit dem Vortrag de r „Auffo rd e- rung zum Tanz" op. 65 , e in em Ro ndo brilla nt aus 1819 von C. M. v. Webe r, ebenfalls auswendig, bestätigte di e Soli stin ihre musikalische Begabung. Techni eh ve rsiert, ausgewogen im Vort rag und j e- de rzeit g~istesgegenwärtig, was sie be im kühl en Uberspielen einer kl ein en Unsi- cherheit vortrefflich bewä ltigte . 1h re Leh- re rin konnte sehr zufrieden se in . Tsche- chi sch-romantische Folklore wurde den Zuhörern von Gabriele Haun schmied , von ihrem Lehrer H . M. Nitzsche begle ite t, mit zwei Legenden für Klavier zu vie r Hä nden von A. Dvofak nahegebracht. Dvofak schrieb dieses op. 59, woraus Nr. 1 und Nr. 4 e rklangen, 1880/ 81 für eine befreundete Familie in Prag zum Hausgebrauch. Der Vortrag entsprach durchwegs den Inten- ti o nen des Komponisten, das Zusammen- spiel gelang problemlos. Den Schluß des anregenden Abends setzte Astrid Schamberger (Klasse Prof. Diem) mit „Pour Je Piano", welches Cl. Debussy zwischen 1896 und 1901 kompo- nierte. Ausgewählt wurden die Sarabande und das Prelude aus d ieser Reihe. Vortrag und Tempo waren vorbildlich, Pedalspiel und Fingertechnik solide, geistige Erfas- sung der Stücke überzeugend. Allen Mitwirkenden wurde herzlicher, anhaltender Beifall zuteil. J. Fr. Qualitätsuhren zu überraschungspreisen F. Schmollgruber, Enge 3 Dir. Dr. Kainrath wurde Hofrat Landeshaupt- mann Dr. Ratzen- böck verlieh der Direktorin der Hö- heren Bundeslehr- anstalt für wirt- schaftliche Frauen- berufe in Steyr im Auftrag des Bun- despräsidenten den Titel Hofrat. Mag. Dr. Maria Kainrath stammt aus St. Valentin . Sie promovierte am 21. März 1952 zum Doktor der Philoso- phie und legte auch die Prüfungen für das Lehramt an höheren Schulen in den Fächern Deutsch und Geschichte ab. Nach dem Studienabschluß begann sie an der damaligen städtischen Fach- schule fü r Damenkleidermacher in Steyr zu unterrichten. 1979 wurde sie Direktor dieser Schule, zu der auch eine Fachschule für wirtschaftliche Frauenberufe gehörte. Im Schuljahr 1980/81 wurde ein langjähriger Plan verwirkl icht - die Eröffnung einer Hö- heren Bundeslehranstalt für wirtschaft- liche Frauenberufe im Gebäude der Handelsakademie. Für Direktor Dr. Kainrath begann nun die schwierige Organisation des Unterrichtes in zwei Gebäuden, dazu kamen die Umbauten in der Werndlstraße, weil die Räume für den hauswirtschaftlichen Fachun- terricht erst geschaffen werden muß- ten. Erst mit dem Schuljahr 1984/85 endete der dislozierte Unterricht. Mit großer Freude konnte Direktor Dr. Kainrath im Juni 1985 „ihre" ersten Maturantinnen begrüßen. Ihre freundliche und gewinnende Wesensart hat sich Frau Hofrat Ka in- rath trotz aller beruflichen Lasten be- wahrt. Sie hat an ihrer Schule eine Arbeitsatmosphäre geschaffen , in der menschliche Qualitäten immer noch wichtiger sind als Leistungsdruck und Schulstreß. Foto: Cisar Ihr BMW-Vertragshändler Horst Feichtinger Prof.-Anton-Neumann-Straße 4 4400 Steyr Te l. (0 72 52) 62 3 71 , 623 72

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