Amtsblatt der Stadt Steyr 1986/3

1987 in Steyr und für das nachher geplan- te Museum Arbeitswelt treten in eine entscheidende Phase. Die Bauarbeiten sind im vollen Gange. Das Modell der Landesausstellung, es stammt von Hans Hoffer, wurde der Öffentlichkeit bereits vorgestellt. Mit diesem Modell wurde die Grobstruktur der Ausstellung fesgelegt (also die wichtigsten Arbeitsplätze, Ma- schinen, Wohnungen etc.). Derzeit wird an der Detailstruktur gearbeitet. Ausstellungsgegenstände werden gesucht Der Verein Museum Arbeitswelt hat schon vor einiger Zeit mit dem Aufbau eines Depots für das geplante Museum begonnen . Nach dem Vorliegen der Grob- struktur liegt nun erstmals eine Fehlliste von Exponaten vor. Gesucht wird vor allem: Schmiede 19. oder Beginn 20. Jhdt. (Türen für die Werkstätte, Originalfenster, Holz- boden, Küche , Versandfaß). Schusterwerkstätte und Wohnungseinrich- tung eines Schusters - Beginn 20. Jhdt. (Eckbank, Ti sch, Stühle, Türen und Fen- ster, Boden, Beleuchtung, Kleidung). Handwerkertrachten und Zunftgegenstän- de - 19. und Beginn 20. Jhdt. (z. B. Hammerherrntracht, Gesellentracht, Klei- dung armer Leute, Wappen usw.). Fotos von Arbeiterwohnungen und aus der Arbeitswelt - vom Beginn der Indu- strialisierung bis zur Gegenwart. Gasthauseinrichtungen - um den 1. Welt- krieg. Stationäre Dieselmotoren - Baujahr vor 1914. Dampfmaschinen (Grundtypen) . Hölzerner Handwebstuhl. Mechanischer Jacquardwebstuhl. Transmissionen und transmissionsgetrie- bene Werkzeuge - 19. und Beginn 20. Jhdt. (z. B. Fräs- und Schleifmaschinen , Eisenschneider usw.). Windmühlenmodell. Der Verein Museum Arbeitswelt ersucht nun alle Besitzer von Exponaten, wie sie oben aufgezählt wurden, diese zur Verfü- gung zu stellen. Nähere Auskünfte erhal- ten Sie bei der Sammelstelle der Mu- seumsgegenstände unter der Adresse : Mu- seum Arbeitswelt, 4400 Steyr, Wehrgra- bengasse 1- 7, Tel. (0 72 52) 66 2 33. Durch die derzeit erfolgende Erarbei- tung der Museumsdetails wird sich in den nächsten Monaten die Liste der gesuchten Exponate noch erweitern. Wer über Ge- genstände verfügt, von denen er_glaubt, sie könnten für das Museum Arbe itswelt von Interesse sein, wird ebenfalls gebeten , sich an die angegebene Adresse zu wenden . Eine Fabrik wird Museum Das Museum Arbeitswelt entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Hack-Wer- ke im historischen Wehrgraben in Steyr. Es ist der städtebauliche und architektoni- sche Schwerpunkt der Wehrgrabenver- bauung. Ein Fußgängersteg über die Steyr wird das Museum mit dem historischen Stadtkern von Steyr verbinden. Die Bauplanung sieht vor, die zwei alten Fabriksgebäude weitestgehend in ihrer baulichen Substanz zu erhalten und sie durch einen neuen Trakt in Form einer langgestreckten Fabrikshalle mit einer großen Glasdachkonstruktion zu verbin- den. Die so entstehende Halle bildet das bauliche, räumliche, architektonische und funktionelle Rückgrat des Museumskom- plexes. In diesem Trakt werden die Leit- objekte des Museums untergebracht, das Wasserrad, die Dampfmaschine, das Elek- trizitätswerk. Ihr Betrieb erfolgt durch ei- nen Kanal , der vom Steyrtluß durch das Innere des Museums geführt wird. Seit Beginn der Bauarbeiten im Sommer 1985 wurden alle nicht benötigten Bautei- le, wie z.B. das Verbindungsdach zwi- schen den beiden Altbauten, abgebrochen. Das gesamte Gebäude wurde neu einge- deckt, die notwendigen Dachstuhlrepara- turen durchgeführt. Als Verbindung zwi- schen den beiden Altbauten wurde eine Stahlkonstruktion errichtet. Auch die ln- nenausbauten schreiten zügig voran. Werkstätten wurden eingerichtet, die Bau- arbeiten für die Sanitäranlagen fertigge- stellt und das Fundament für das Leitob- jekt E-Werk betoniert. lm nächsten Bauab chnitt wird der Flu- der (Wasserlauf durch die Innenhalle) mit dt:n nötigen Anschlüssen errichtet. Die Fundamente für die großen Exponate (z. B. Dampf- und Fallhammer) werden gelegt. Die Stahlhalle wird verglast, die alte Fassade renoviert, die Neubauteile werden mit Klinker verkleidet. Außerdem werden die charakteristischen Kamine wieder errichtet. Die notwendigen Sani- Das Fundament fur das E-Werk. Gesucht: Hölz erner Webstuhl. tär-, Heizungs- und Elektroinstallationen werden fertiggestellt. Der vorgesehene Terminplan konnte bisher weitgehend ein- gehalten werden . Die Bauarbeiten , für die bi sher 20 Millionen Schilling investiert wurden, sind voraussichtlich Mitte Juli 1986 abgeschlossen . 9/ 81

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