Amtsblatt der Stadt Steyr 1986/2

Stadtrat Rudolf Pimsl berichtet im fol- genden Beitrag über Aktivitäten seines Ressorts in den Bereichen Umweltschutz und Verkehrsangelegenheiten. Umweltschutz ist zu einer täglichen Herausforderung geworden . Die Basis für unsere Entscheidungen und Aktivi- täten sind die direkt an uns herange- brachten Wünsche und Beschwerden aus der Bevölkerung. Mit dem Umwelt- schutzbeirat, dessen Mitglieder aus allen Schichten der Stadt kommen, diskutiere ich die Vorhaben, so daß stets ein brei- ter Konsens mit den Bewohnern unserer Stadt bei allen Maßnahmen gegeben ist. Schwerpunkte unserer bisherigen Ak- tivitäten waren die Bekämpfung von Lärm sowie Maßnahmen gegen Rauch- und Abgasbelästigung, die Suche nach neuen Organisationsformen für die um- weltgerechte Entsorgung von Abfall- und Altstoffen und Aktionen zur Be- wußtseinsbildung, daß Umweltschutz nur möglich ist, wenn jeder engagiert seinen Beitrag leistet. aufgrund zukunftsorientierter Planung der Stadt für kommende Jahrzehnte gesichert. Wir bemühen uns derzeit um Angebote der Mülltrennung. Denn wir wollen alle Abfälle, die einer Wiederver- wendung zugeführt werden können, ge- sondert sammeln. Die Papiersammlung, deren Reinerlös dem Roten Kreuz zufließt, hat sich bereits sehr erfolgreich entwickelt, denn die Einnahmen für das Rote Kreuz stiegen von 64.000 Schilling im Jahre 1983 auf 219.000 Schilling 1985, das entspricht mehr als einer Verdreifa- chung der Papiermenge, die nicht in den Hausmüll geht, sondern einer Verwer- tung zugeführt wird. Um das Ergebnis noch zu steigern, wurden nun im Stadt- gebiet 170 Papiercontainer mit einem Fassungsvermögen von 660 und 1100 Litern aufgestellt. An einigen zentralen Stellen bleiben auch noch die Großcon- tainer stehen. Für die Aufnahme von Altglas stehen derzeit 82 Großcontainer zur Verfü- Stadtrat Rudolf PIMSL Bäume, pflegen Blumenanlagen und Sträucher. Daneben halte ich aber alle Maßnahmen für wichtig, die die Le- bensdauer des alten Baumbestandes verlängern. Umweltqualität wird auch sehr stark von den Einflüssen des Fahrzeugver- kehrs geprägt. Auch hier haben wir wie bei der Diskussion über Umweltfragen einen Verkehrsausschuß, dessen Mit- glieder auch von Kraftfahrervereinigun- gen, den Trägern öffentlicher und priva- ter Verkehrsmittel und der Wirtschaft kommen . Alle Verkehrsmaßnahmen Umweltschutz als tägliche Herausforderung Durch kontinuierliche Messungen sind wir in der Lage, eine Lärmentwick- lung, die gesetzlich vorgeschriebene Grenzen überschreitet, rasch aufzuzei- gen und vor allem bei Betriebsanlagen Abh il fe durchzusetzen . Die Stadt gibt auch Subventionen für Lärmschutzfen- ster, und insgesamt werden auch bei den Verkehrsplanungen alle Möglichkeiten ausgeschöpft , um die Anrainer vor Lärm zu schützen. Bei den Bemühungen zur Minderung von Rauch und Abgas arbeiten wir besonders bei der Prüfung von Betriebs- und Großheizungsanlagen eng mit dem , Amt der oö. Landesregierung zusam- men. Größtes Augenmerk wenden wir der Entsorgung der Altöle zu. Sofort nach der Übernahme des Um- weltschutzreferates habe ich in persönli- chen Gesprächen mit Betriebsinhabern erreicht, daß große Investitionen für die Verminderung von Rauch und Abgas vorgenommen wurden, die bei Großbe- trieben in zweistellige Millionenbeträge gehen. Mich freut besonders, daß die meisten Firmenchefs den Anliegen des Umweltschutzes aufgeschlossen gegen- überstehen, weil auch sie wissen, daß wir nur bei gemeinsamer Lösung dieser Probleme unsere Lebensqualität halten können. Intensiv arbeiten wir an der Erstel- lung eines Müllbeseitigungskonzeptes. Jährlich fallen in Steyr 13.000 Tonnen Müll an, der umweltgerecht zu entsor- gen ist. Wir haben bereits Hunderte Millionen in den Bau von Kanälen und der Zentralen Kläranlage investiert. Die Sanierung der Mülldeponie ist in vollem Gange. Die Reinigung unserer Abwäs- ser und die Lagerung von Müll ist swyr gung. 1985 werden in Steyr 85 Tonnen Glas gesammelt. Die Kapazität der Ge- fäße ist derzeit voll ausgelastet. Nach meiner Meinung müßte das Container- angebot noch vergrößert werden. Die Landesregierung, von der die Glassam- melaktion getragen wird, ist aber derzeit dazu nicht bereit. Damit die gefährlichen Stoffe von Altbatterien nicht in den Hausmüll kommen, haben wir im Stadtgebiet 150 Sammelstellen für Batterien eingerich- tet. Derzeit fallen in Steyr jährlich etwa zwei Tonnen Altbatterien an. Besonderes Augenmerk wenden wir der gesamten Palette des sogenannten Problemmülls zu. Die Sammlung im Jahre 1985 ergab das beachtliche Ergeb- nis von 14 Tonnen. Wie an anderer Stelle dieses Amtsblattes berichtet wird, ist auch im März dieses Jahres wieder eine Sammlung von Sondermüll der Haushalte geplant. Mich freut die gute Zusammenarbeit mit den Jugendorganisationen, die bei der Aktion „Saubere Umwelt" vorbild- lich mitgewirkt haben . Nur wenn es uns gelingt, die Jugend für die Anliegen des Umweltschutzes zu gewinnen, können die Probleme der Industriegesellschaft bei der Bewahrung der Lebensqualität gelöst werden. Zur Erinnerung, daß je- der seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten soll, haben wir Aufkleber ge- schaffen, die überall verteilt werden. Um unseren Grüngürtel im Stadtge- biet zu erhalten, habe ich die Revitali- sierung umweltgeschädigter Bäume vor- geschlagen und auch tatkräftige Unter- stützung meiner Kollegen im Stadtsenat erhalten. Wir pflanzen sehr viele junge werden in diesem Gremium ausführlich besprochen und die Ergebnisse dem gemeinderätlichen Verkehrsausschuß als Empfehlung zugeleitet. Dem gemeinderätlichen Yerkehrsaus- schuß wurden im Jahre 1985 insgesamt 77 Fälle zur Beschlußfassung vorgelegt. Das wichtigste und größte Projekt wur- de 1985 mit dem Bau des Wehrgraben- tunnels realisiert. An Geh- und Radwe- gen wurden neu errichtet: Steiner Stra- ße, Gaswerkbrücke, Münichholzweg, Unterer Schiffweg, Gutenberggasse, Bergerweg, rechtes Ennsufer, Enns- und Steyrbrücke gegen die Einbahn (derzeit projektiert). Insgesamt wurden fünf Schutzwege angelegt und neue Behin- dertenparkplätze in der Bahnhofstraße und beim Möbelhaus Leiner geschaffen. Zur Verkehrsberuhigung in Wohngebie- ten wurden die untere Resthof- und Siemensstraße sowie Klingschmiedgasse als Wohnstraßen gestaltet. Verkehrsbe- ruhigung durch Fahrverbote und sonsti- ge Maßnahmen wurden in Reichen- schwall , Strasserhof, Aichet, Dornach- Gartenbauersiedlung und auf dem Ta- bor in der Puch- und Resselstraße ge- schaffen. Die Hinweise auf Aktivitäten und An- liegen im Bereich Umweltschutz und Verkehr mögen Ihnen zeigen, daß wir uns permanent den Aufgaben stellen und mit Hilfe unserer aufgeschlossenen Bürger auch Fortschritte erzielen. Um weitere Unterstützung bittet Sie Ihr 15/51

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