Amtsblatt der Stadt Steyr 1986/2

Kultur kommt zum Bürger" vermehrt Veranstaltungen in die einzelnen Stadttei- le zu verlagern. Die Aktivitäten der kultu- rellen Vereinigungen werden gezielt und verstärkt fortgesetzt werden. Der Sport in seinen vielfältigen Formen ist in unserer heutigen Gesellschaft ein wichtiger Be- standteil. Auch ich vertrete, wie viele mei- ner Politikerkollegen aus den verschieden- sten Lagern, die Meinung, daß der Sport speziell junge Menschen von Gefahren wie Alkohol und Drogen fernhä lt. Darum wird auch die Stadt Steyr ihre Sportförde- rung nicht nur fortsetzen, sondern noch verstärken. Ich sehe hier zwei Bereiche, nämlich die Errichtung und Erhaltung von Sportplätzen und die finanzielle Förde- rung der laufenden Tätigkeit der Vereine. Der Ausbau der gemeindeeigenen Sport- anlage Rennbahn wird dabei einen beson- deren Rang einnehmen. Wenn mir im 12/48 völkerung stetig steigt, unserer besonderen Aufmerksamkeit. Die gestiegene Lebens- erwartung bringt es automatisch mit sich, daß immer mehr betagte Menschen pfle- gebedürftig werden. Wir werden daher trotz der hohen finanziellen Belastung die ,,, Pflegeabteilung unseres Zentralaltershei- 'l!!!t mes weiter ausbauen und unsere freiwilli- gen Aktionen „Essen auf Rädern" und die Hauskrankenpflege den Gegebenheiten anpassen. Darüber hinaus wird es eine Zusammenhang mit der Sportförderung eine grundsätzliche Feststellung gestattet ist, so möchte ich zum Ausdruck bringen, daß im Vordergrund die Sportausübung auf Amateurbasis steht. Österreich ist sicher mit Recht auf seine Leistungen auf sozialem Gebiet stolz. Auch wir bekennen uns zum Sozialstaat und sind bemüht, schwächer gestellten Mitbürgern zu helfen. Die Stadt wird auch in Zukunft ihre freiwilligen Sozialleistun- gen weiter erbringen, wenngleich auch einmal deutlich gesagt werden soll, daß sich für Außenseiter der Gesellschaft die gebende Hand nicht allzu leicht öffnen wird. Früher wurde Armut fast automa- tisch mit Alter gleichgesetzt. Dem ist heute nicht mehr so. Der Lebensabend ist heute im materiellen Sinn weitgehend abgesi- chert. Dennoch bedürfen unsere älteren Mitbürger, deren Anteil an der Gesamtbe- unserer ganz wichtigen Aufgaben sein, der auch immer mehr um sich greifenden Vereinsamung alter Menschen aktiv ent- gegenzuwirken. Ich habe versucht, skizzenhaft und an einigen Beispielen die Vielschichtigkeit der Kommunalpolitik aufzuzeigen. Ob ihr Erfolg den Erwartungen entspricht, ent- scheidet der Bürger durch seine Zufrie- denheit und auch durch seine Verbunden- heit mit seiner Stadt. Daß die Steyrerinnen und Steyrer sich mit ihrer Stadt in hohem Maße identifizieren, ist bekannt. Sie brin- gen dies auch dadurch zum Ausdruck, daß sie sei t nunmehr 18 Jahren keine wesentli- chen Veränderungen in der Zusammenset- zung des Gemeinderates herbeigeführt ha- ben. Dies spricht sicher auch für das schon sprichwörtliche „Steyrer Klima" im Ge- meinderat. Wenn auch die Meinungen hin und wieder härter aufeinanderprallen, so sind sie doch stets sachbezogen und mün- den zumeist in gemeinsame Beschlüsse. Dafür möchte ich auch einmal an dieser Stelle allen Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates herzlich danken. In einer relativ kleinen Stadt ist nicht nur der Politiker, sondern auch die Ver- waltung, das oft belächelte sogenannte „Amt" dem Bürger nahe und muß sich täglich den Menschen direkt stellen. Ich bin sicher, daß sich auch die Bediensteten unseres Hauses des Auftrages, den Bür- gern der Stadt zu dienen, in hohem Maße bewußt sind, Kommunalpolitiker und Verwaltung agieren jedoch nicht im luft- leeren Raum, sondern in einer lebendigen Gemeinschaft, die Sie, meine Damen und Herren, repräsentieren. Die Größenverhältnisse in einer Stadt wie Steyr bringen es mit sich, daß man sich automatisch näher ist. Daraus könnte man den Schluß ableiten, daß sich daraus auch mehr Reibungspunkte ergeben wür- den. Daß dies nicht der Fall ist, ist Ihnen zu danken und ich spreche diesen Dank im Namen der Stadt Steyr und auch persönlich gerne aus. Lassen Sie mich mit einem Wunsch zum Schluß kommen: Als Funktionär der Stadt wünsche ich mir, daß dieses gedeihliche Zusammenleben und die harmonische Zusammenarbeit auch im Jahr 1986 ihre Fortsetzung finden mögen. Kreisgerichtspräsident Dr. Walter Deu- tinger, der namens der Gäste dem Stadt- oberhaupt für die Einladung dankte, sieht dieses alljährliche Treffen im Rathaus und die Pflege mitmenschlicher Beziehungen als wertvolle Gelegenheit für einen Ge- dankenaustausch und sprach den Wunsch aus, daß dieses „Steyrer Klima" in dieser Wertmarke erhalten bleiben möge.

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