Amtsblatt der Stadt Steyr 1986/2

konzept berichten, welches die Leitlinie für unsere Planungen darstellt. Nach diesen Gesichtspunkten ist auch der Voranschlag 1986 der Stadt Steyr erstellt, der vom Gemeinderat mit einem Gesamtvolumen von rund 640 Millionen Schilling beschlossen wurde. Ich möchte ihn als Sparbudget, in dem sicher nicht alle Wünsche Berücksichtigung finden konnten, bezeichnen. Sparbudget deshalb, weil es primär darum geht, Kreditaufnah- men zu reduzieren, mit dem Ziel, die Verschuldung der Stadt in vertretbaren Grenzen zu halten. Dies bedeutet aber keinesfalls, daß in Steyr ein Stillstand eintreten wird, denn rund 310 Millionen Schilling bedeuten zukunftsorientierte In- vestitionen, die der Allgemeinheit und nicht zuletzt auch der heimischen Wirt-· schaft zugute kommen werden. Erlauben Sie mir, daß ich in diesem Zusammenhang auf einige Schwerpunkte unserer kommenden Arbeit hinweise. Ge- rade im Hinblick auf die letzten Meldun- gen über die Arbeitslosenrate in der Re- gion Steyr wird für uns die Frage der Arbeitsplatzsicherung im Vordergrund stehen. Wir werden daher auch mit allem Nachdruck für die Verlängerung des För- derungsübereinkommens zwischen Bund und Land für die Krisenregion Steyr ein- treten, aber auch im Rahmen der uns zustehenden Möglichkeiten entsprechende Beiträge leisten. Ebenso wichtig erscheint mir auch die Frage der Stadterneuerung zu sein, denn sie trägt nicht nur zur Verschönerung der Stadt bei, sondern schafft auch für verschiedene Sparten Ar- beit. Zweifellos wird ein Schwerpunkt im Wehrgraben mit dem Bau eines Teiles des Kanalsammlers, mit dem Neubau der Di- rektionsbrücke, mit der Errichtung eines Fußgängersteges und der Revitalisierung des Hack-Areals liegen. Darüber hinaus sollen auch in den anderen älteren Stadt- teilen Verbesserungen durchgeführt wer- den. Wir werden auch 1986 der Verbesserung der Verkehrsverhältnisse großes Augen- Bürgermeister Heinrich Schwarz: „Die harmonische Zusammenarbeit fortsetzen." Fotos: Hartlauer merk zuwenden, da wir darin einen be- deutenden Beitrag zur Verbesserung und zum Schutz unserer Wohnwelt, die nun einmal in einem geschlossenen Stadtgebiet vorgegeben ist, sehen. Wir werden in die- sem Zusammenhang auch heuer unsere Forderung an den Bund nach Errichtung der Nordspange bekräftigen. Zum Thema Umweltschutz ist auch noch zu erwähnen, daß es trotz aufgetretener technischer Schwierigkeiten und damit verbunden mit erhöhtem Aufwand, möglich sein wird, die Mülldeponie in Hausleiten zu aktivieren. Ich stehe nun vor der gleichen Situation wie bei meiner schlagwortartigen Rück- schau, denn ich könnte wiederum einen umfangreichen Katalog von . Vorhaben aufzählen. Ich möchte Sie damit verscho- nen und nur an einigen Beispielen deut- lich machen, daß Kommunalarbeit nicht nur aus der Errichtung von Bauwerken besteht, sondern sich nach den vielfältigen Bedürfnissen der Menschen zu orientieren hat. Lassen Sie mich kurz einige Beispiele anführen: In verstärktem Maß werden wir uns der Jugend und ihren Problemen zuwenden müssen. Ich darf in Erinnerung rufen, daß die Stadt in den letzten Jahren große Anstrengungen beim Ausbau des Schulwesens unternommen hat und auch über den eigenen Bereich bedeutende Mittel zum Ausbau der Bundesschulen aufgewendet hat. Dieses Programm ist bis auf den Endausbau der HTL abgeschlos- sen. Es ist somit gewährleistet, jedem Kind und Jugendlichen die bestmögliche schuli- sche Ausbildung zu ermöglichen. Damit ist das Problem jedoch nicht gelöst, denn jeder Absolvent steht vor der Frage „was nun?" Absolventen einer allgemeinbilden- den höheren Schule beginnen häufig ein Studium und verschwinden vorüberge- hend aus unserem Blickfeld. Viele Schul- abgänger streben aber eine Berufsausbil- dung an oder suchen einen Arbeitsplatz. Daher müssen wir uns auch gemeinsam um die Schaffung von Ausbildungsplätzen - und da richte ich meinen Appell an die Wirtschaft - bemühen. Die Stadtverwal- tung selbst war bestrebt, ein Beispiel zu geben; sie beschäftigt im Rahmen der Aktion 8000 der Arbeitsmarktverwaltung derzeit 17 junge Menschen. In den Überlegungen um eine Verkür- zung der Arbeitszeit fällt der Stadt eine nicht unbedeutende Aufgabe zu, denn von ihr wird erwartet, daß sie auch die Voraus- setzungen für eine sinnvolle Nutzung der Freizeit schafft. In diesem Zusammenhang sind besondere Aktivitäten in den Berei- chen Kultur und Sport nötig. So wird im heurigen Jahr im ehemaligen Gebäude der Frauenberufsschule in der Stelzhamer- straße ein Volksbildungshaus der Volks- hochschule eingerichtet. Dadurch wird es möglich sein , das Kursangebot auf dem Gebiet der Fortbildung und der Freizeit- gestaltung zu erweitern. Weiters werden wir uns bemühen, nach dem im Entwick- lungskonzept festgelegten Grundsatz „die 11/47

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