Amtsblatt der Stadt Steyr 1986/1

Täglich pendeln 14.200 Personen nach Steyr Bürgermeister Schwarz berichtete dem Gemeinderat von den Ergebnissen einer Verkehrserhebung, die vom Statistischen Dienst des Amtes der oö. Landesregierung im Oktober 1982 im Zuge der Personenbe- s tandsaufnahme in Oberösterreich und den niederösterreichischen Bezirken Am- stetten und Waidhofen/Ybbs durchge- führt wurde. Für die Stadt Steyr brachte diese Verkehrsauswertung sehr interes- sante Aufschlüsse, vor a ll em im Hinblick auf die Arbeitsplatzverncchtungen zwi- schen der Stadt Steyr und ihrem Einzugs- bereich. Die Gesamtzahl der Personen im Alter von über 15 Jahren, die nach Steyr zu ihrem Arbeitsplatz oder ihrer Schule ein- pendeln, beträgt rund 14.200. Davon sind ca. 12.600 Arbeitspendler und rund 1600 Schulpendler (Schüler und Studenten). Täglich pendeln allerdings nur rund 84 % dieser Personen nach Steyr. Die anderen 16 % haben an einem durchschnittlichen Werktag wegen Urlaub, Krankheit oder anderen Gründen keinen Weg zu ihrem Arbeitsplatz oder ihrer Schule. Von den 12.600 Arbeitspendlern kom- men rund 7700 Personen (61 ,4 %) aus dem Bezirk Steyr-Land und 3300 Personen (25,8 %) aus dem Bezirk Amstetten. Bei den Schulpendlern liegt der Bezirk Steyr- Land mit 800 Personen (49,5 %) an der Spitze. An zweiter Stelle liegt der Bezirk Amstetten mit 300 Personen (19,1 %), ge- folg t vom Bezirk Linz-Land mit etwa 200 Personen (11,4 %). Nach Gemeinden ge- reiht pendeln die meisten Personen von der Gemeinde Sierning ( 1930) nach Steyr zur Arbei t oder zur Schule. An zweiter Stelle li egt die Gemeinde Garsten ( 1370 Personen), danach folgen St. Ulrich (900), Behamberg (720), Haidershofen (630), Ternberg (540), Wolfern und St. Peter in der Au (je 510). Über 300 Personen kom- men noch aus den Gemeinden Dietach (460), Grnßraming (360), Reichraming (340), Aschach an der Steyr (330), Haag Stadt (320) und Losenstein (310). Auspendler von Steyr Rund 2870 Personen (über 15jährige Steyrer und Steyrerinnen) haben ihren Arbeits- oder Schulplatz außerhalb von Steyr. 2320 davon sind Arbeitspendler, von denen ca. 240 (10,2 %), in Gebieten außerhalb des Untersuchungsgebietes ar- beiten. 800 Auspendler (34,5 %) sind im Bezirk Steyr-Land, 660 (28,3 %) in der Stadt Linz und 250 (10,7 %) im Bezirk Amstetten beschäftigt. 550 der rund 2870 Auspendler sind Schulpendler. 50,4 % da- von geben eine Schulgemeinde an, die 8 außerhalb des Untersuchungsgebietes liegt, 36,3 % davon gehen in Linz zur Schule. Analyse der Wege nach Steyr Im folgenden werden die werktäglichen Wege mit dem Ziel Steyr genauer unter- sucht. Unter „Weg" ist das Zurücklegen einer Strecke zu einem bestimmten Zweck (unabhängig von der Verkehrsmittelwahl) zu verstehen. Dienstlich bedingte Fahrten wurden nicht erfaßt. Der gesamte Einzugs- bereich wurde in sei;hs Bereii;he eingeteilt, deren Verkehrsaufkommen jeweils einer bestimmten Einfahrtss traße zurechenbar ist, es sind dies die Eisenbundesstraße, Lahrndorfer Straße, Voralpenbundesstra- ße, Wolfern-Landesstraße, Ennser Straße, Haratzmü llers traße. An einem durchschnittlichen Werktag führen rund 23.700 Wege vom gesamten Einzugsbereich nach Steyr. Je ca. 5600 kommen aus dem Bereich Voralpenbun- desstraße und Hara tzm üllerstraße, rund 4000 aus dem Bereich Eisenbundesstraße und rund 3900 aus dem Bereich Lahrndor- fer Straße. Weilers führen ca. 3600 Wege aus dem Bereich Ennse r Straße und ca. 1000 Wege aus dem Bereich Wolfern-Lan- desstraße in die Stadt Steyr. Rund 11.100 (46,7 %) der werktäglichen 23.700 Wege nach Steyr sind Wege zum Arbeitsplatz, ca 1550 (6,6 %) sind Wege zur Schule. Zum Zwecke des Einkaufs führen rund 3100 (13,1 %) Wege, zum Zwecke eines Amts- / Arztbesuches ca. 1750 (7,4 %) und zu Freizeitzwecken ca. 1850 (7,9 %) Wege nach Steyr. Rund 4350 (18,4 %) der stcyrbezogenen Wege sind ,,Nach -Hausc"-Wege. Private Verkehrsmittel dominieren Der Großteil (67,4 %) der Wege nach Steyr wird mittels privaten Verkehrsmit- teln zurückgelegt. Rund ein Viertel (25,5 %) der Wege werden mit öffentlichen Verkehrsmitteln und 3,5 % werden ge- mischt (mit privatem und öffentlichem Verkehrsmittel) abgewickelt. Zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad werden 3,7 % der Wege zurückgelegt. · Betrachtet man die zeitliche Verteilung der Ankünfte der Wege in Steyr, zeigt sich, daß die Hauptankunftszeit zwischen 6 und 8 Uhr liegt. Rund 10.100 Wege (42,3 %) haben ihre Ankunftszeit zwischen 6 und 8 Uhr, davon 5600 (23,5 %) zwischen 6 und 7 Uhr und 4500 ( 18,8 %) zwischen 7 und 8 Uhr. Bis 10 Uhr werden 58,3 % der Wege nach Steyr durchgeführt. Ankunftszeiten in Steyr Werden nur die Wege analysiert, die mittels Pkw nach Steyr zurückgelegt wer- den, ergibt sich eine Pkw-Anzahl von ca. 12.800. In der Hauptankunftszeit zwischen 6 und 8 Uhr kommen ca. 4600 Pkw (35,6 %) in Steyr an. Davon treffen rund 2900 Pkw (22,3 %) zwischen 6 und 7 Uhr und rund 1700 Pkw ( 13,3 %) zwischen 7 und 8 Uhr an ihrem Ziel in Steyr ein. Nach Bereichen gegliedert kommen an einem Werktag aus Bereich Haratzmüller- straße ca. 3100 Pkw, aus Bereich Voral- pen-Bundesstraße rund 3000 Pkw, aus den Bereichen Lahrndorfer Straße und Ennser Straße je rund 2100 Pkw, aus Bereich Eisenbundesstraße 1900 und aus Bereich Wolfern-Landesstraße rund 600 Pkw nach Steyr. Bausteinaktion für die Errichtung des Arbeitswelt-Museums in Steyr Der Verein „Museum Arbeitswelt" führt ab sofort bis Februar 1986 eine Baustein- aktion durch. Sie wurde von der ober- österreichischen Landesregierung geneh- migt und soll Mittel für die Schaffung des Museums der Arbeitswelt in Steyr aufbrin- gen. Die Bausteine wurden im Wert von 20 und 50 Schi lling aufgelegt und sind eine Reproduktion des Notgeldes der Stadt Steyr aus dem Jahr 1921. Der Schwer- punkt der Bausteina~~ion liegt vorerst in den Betrieben. Der 0GB Oberösterreich hat dafür seine volle Unterstützung zuge- sagt. Die Landesregierung genehmigte die Sammlung jedoch auch in Banken, Ge- schäften sowie an öffentlichen bzw. allge- mein zugänglichen Orten. Neben dem finanziellen Aspekt verfolgt die Baustein- aktion auch das Ziel, auf das Entstehen eines Museums für die Arbeitswelt hinzu- weisen. Die Vorarbeiten für die Errichtung haben in den ehemaligen Hack-Werken im Steyrer Wehrgraben bereits begonnen. stt>yr

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