Amtsblatt der Stadt Steyr 1986/1

Horst Keller: CLAUDE MONET. 168 Sei- ten , davon 60 in Farbe. 24,5 X 27,5 cm, Linson, Bruckmann Verlag. - ,,Monet, das ist nur ein Auge, aber was für ein Auge" , bekannte Monets kongen ialer Zeitgenosse Paul Cezanne. Und auch noch heu te, hun- dert Jahre später, wird der Betrachter von Cl a ude Monets Bildern in den Bann einer souveränen , die Form auflösenden Malerei gezogen. Aber Monet war viel mehr als der Erfinde r farbiger Träume jenseits des Sichtba ren. De r Normanne von der Seine-Mündung hatte den Mut, in Paris sein Können unte r Bewe is zu stellen - aus dem Nichts in di e Me tropo le der Kunst. In zähem, ma nchma l ve rzwe ife l- tem Ringen suchte e r se in e Idee von ein e r Malerei unter freiem Himme l „en pl c in a ir" - zu verwirklichen . In großfo rmi ge n und großfläch igen Figurenkompos iti onen vo n konventioneller oder noch konstrui e rte r „Na- türlichkeit", in Darstellungen de r Pari se r Stadtschönheit und sch ließli ch in den Bil - dern, d ie seinem Gartenpa radies von G ivcr- ny gelten, hat er diese Idee immer rein er hervortreten lassen . Die vorliegende, mit 140 Bildtafeln reich ausgestattete Monographie ste llt das We rk dieses „Größten unter den Impress ionisten " in Wort, Bild und zeitgenössi scher Fo tografi e vor. Gezeichnete Porträ ts von Monets Künst- lerfreunden geben ein anscha uliches Bild der impressionistischen „Kunstszene" . Der Au tor, Horst Keller, beka nnt durch zahl reiche Veröffen tlichun gen zur Kunst der Impressionisten, mach t den Leser a uf e in- dringliche und lebend ige Weise mit dem Phänomen Claude Monet beka nnt. TAICHI - CHINAS LEBENDIG E WEIS- HEIT. 224 Seiten, kart. , 60 Abb ., Dicderichs Verlag. - Was in der Taichi-Literatur bisher gefehlt hat, ist ein umfassendes Que ll enbuch, das den geistigen Hintergrund di ese r einzig- artigen Kampf- und Bewegungs kun st ebenso erhellt wie die signifikanten Bewegun gse le- mente in meisterlicher Vo llendung vo rführt. Das d ie kreativen Aspekte e inschließ lich der Gesundheit beschreibt und die Selbsta ussa- gen von Lernenden miteinbezieht. Schließ- lich ein Buch des Erfahrungswissens, das a uf gut zehn Jahre eigener Lehr- und Lernpra xis aufbaut. Frieder Anders, der Herausgeber, hat vo r Jahren ein erstes Übungsbuch über „Ta ichi das chinesische Schattenboxen" geschrieben . Seine Theorie und Praxis hat sich seitd em völlig gewandelt, und dieses neue Funda- ment legt er in „Taichi - Chinas lebendige We isheit" dar. Der erste Tei l hande lt von den Grundlagen der taoistischen Philosophie und Wissen- schaft. International anerkannte Experten wie John Biofeld, Alan Watts, Jacques Lavier entwickelten mit ihren - zumeist erstmals in Deu tsch übersetzten - Beiträgen ein klares Bi ld der altchinesischen Lebensweisheit. Von hier verzweigen sich die „Wege": Ch' i-kung, die altchinesische Ganzheits thera- pie ; das Kreisen des Lichts - die spezifische Meditations lehre der Taoisten, der Weg der Schrift. In dem Kernkapitel über Taichi 28 chuan legt Frieder Anders die „Anatomie" des Taichi und die Geheimnisse des alten Yang-Stils da r: Grundh a ltun g, Bewegung, Aufbau der authentischen Fo rm; die 37 Stel- lungen , Sinn der Fo rm , Atem, Chin , Yin- Yang-Form, Ch'i- Form , Zentrumsbewegung, Zusammenwirken d e r Spiralen . Sodann die Stufen der Pa rtnc rschaftsübun gen , a lte Kampfkunst-Techn ik und di e Lehre von den 13 Bewegungsfo rme n. Ha ns Jürge n Sd1ulli'. ( l lrsg. ): DI E N EU- EN ALTEN . 264 S1.: itcn . 18 Po rträtfotos, ka rtoni e rt, Kre uz V1.: rla g. Di e Za hl der a lten Menschen wiichs t. d ie Lebense rwa rtun g ste igt. Im Ve rlü ltni s 1.u den fon ge ren be- kommt di e a lt i; (i e ne rati o n immer mehr , Gew icht. 1:ür d ieses l'h iino rn e n gibt es ke inen Ve rgleich mit fr ühcn.: n Ze it e n. und es wird , zu mindes t in d en lndus tri clü nd e rn , in den niichs tcn J ,IIH1chntc 11 da t u führen, daß 33 l' ro1.cnl de r liev(\ IJ.. c , Ull !:', 1.u d en Ält e ren und Allen 1.ü h lt: n. l·'i'1h1t da ~ 1.u e in e r „Ergrau - un g" de r ( ie~clbchaf'l . odcr bes teht a uch die Chanel!, da f.l di e „ ne uen Alten " ihr neue lmpul s1.: ge be n'! l) iöl.'. I noc h un gewo hnten und zu weni g hcdad1t c 11 Frage gehen di e Be iträge di eses Sammdba ndes nach. l lans Jürgen Schult ,. schre ibt : ,, Di e nachindustriel - le Gese ll schaft sche int Au sschau 1.u halte n nach Wert en, di e unabh !i ng,g von den Mög- li chke iten des Vc r-We , tc n~ 1.u de fini e ren s ind . Die Such· na ch S 11111 , nach Id entität , nach mehr Lebensq11 ,tlit il l s tatt na ch imme r mehr Erfo lg d eute t llmo n c nli c rungcn an . Di e bevors te hend e /\lt e nku ltu r kann und wird solche Tre nds e rh ebli ch lfüdc rn ." Da für bedarf 1.:s e iner 1.:n tsc hi edc nc n Ko rrektur des Image der Allen. Ni cht , was s ie nidll mehr, sond e rn was sie e r~t j e t1.t k/\ nn cn, muß in den Mittelpunkt rücken. ., De n Beitrag, de n wir vo n der G ruppe der ,neuen All en' 1.u e rwar- ten ha ben, sehe ich ni cht in de r Bewahrung e in e r o l't nur vo rge tä uschten l larmonic , son- de rn in de r l lc rstc llun g fru chtba rer Span- nun g. Di e ,neu en Alten ' kö nnten , so ist zu wünschen, sowo hl s tabili sie rend wi e auch als ein Element der Unruhe wirken ", stellt Sd1ultz sich vo r. Ein gro ßes Umdenken all e r G ene rati onen ist ni cht nur wünschenswe rt , sondern im Blick auf die nächste Zukunft no twendi g, so llen Haß, Verhärtung und e in e dara us rührende Kri se die Gese ll scha ft ni cht unverseh ens überro ll en. Erfahrungen a us dem Unruhes tand vo n prominenten Auto ren gehen di ese r Zukunftsvis io n von e iner kom- mcmil!n /\ ltcnkultur G ewi cht. Mil os la v Stingl: KUNST DER SÜDSEE. 376 Seiten m,t 17 1 l· a rb- und IUU Schwarz- we ißa bbi ldungen, 103 Zei chnungen, Leinen mit Schutt.umschlag. Li st Verlag. - Die Kunst der Südsee ist e in e rsta unli ches Phäno- men sie ist ura lt und doch modern . Das liegt da ra n, daß sich ihre Mo tive und Techni- ken im La ufe von Jahrta use nden kaum ver- ändert haben. Aus Ho lz, Federn, Palmen- blättern, Rind en, Zä hnen , Musche ln und anderen na türlichen Ma te ri a lien, verarbeitet mit Steinbeilen, Schneckenhäusern, Stengeln , entstehen in Ozea nien seit 3000 Jahren Kunstwerke von nur sche inbare r Naivität. Der ganzen Vie lfalt von Kunstformen in der riesigen Region , bestehend aus unzähli- gen Inseln und dem Kontinent Australien , widmet sich der Völkerkundler Miloslav Stingl seit mehr als 20 Jahren. In diesem Band stell t er Malerei, Architek- tur, Plastik und Ornamentkunst der Urein- wohner Aus traliens und Neuseelands, der Melanesier, Polynesier und Mikronesier in Bildern vor. Zu sehen sind die 15 Meter hohen Steinkolosse der Osterinseln, a lte Fels- bilder, Masken , Schmuck, Holzskulpturen und Flechtarbeiten, die Ruinenstätten auf den Arianen , die Stufenpyramide von Tonga, die Tempelkomp lexe von Tahiti und vieles andere . Kunst, Gesellschaft, Kultur und Kult sind in Ozeanien eng verknüpft; ohne einen Ein- blick in die Lebensgewohnheiten der Schöp- fer lassen sich ih re Werke kaum verstehen: in neun Tex tka pi teln erläutert der Autor die Hinte rgründe einer immer noch lebendigen Kultkunst. ZAUBER DER CHARAKTERPUPPEN. 128 Seiten, 200 Abbildungen, davon 159 in Fa rbe. Format 23 mal 132 cm, Leinen, Ver- lag Weingarten. - Charakterpuppen sind in den letzen Jahren zu den begehrtesten und teuersten Sammlerpuppen geworden. Ihr Geheimnis liegt in der getreuen Wiedergabe ihrer Vorbilder: sie wurden nach Kindern geformt, sollten die Ebenbilder der Kinder sein , in denen das sp ielende Kind sich se lbst entdecken konnte . Ab 1909 entsta nden un- zählige Puppen mit kindlichem Charme, be- za uberndem oder überraschendem Ausdruck - lachende, schmollende, träumende, ver- schmitzte, pfe ifende, trotzende Kinder aus Po rzellan. Nur fünf Jahre dauerte die Blüteze it der C harakterpuppe. Nie zuvor und nie später j edoch entfaltete die Puppenindustrie e inen so lchen Formenreichtum, stellte sie so künst- le ri sch interessante , individuelle „Geschöpfe" her. Eine außergewöhnl iche Fülle - 130 ver- schi edene Puppen in 159 Farbaufn a hmen - der schö nsten und seltensten dieser rei zvollen Puppen werden hier vorgestellt. Eini ge der gezei gten Puppen waren bisher völlig unbe- ka nnt. so daß auch dem erfahrenen Samml e r Beso nderes gebo ten wird. Di e stimmungsvo llen Farbaufna hmen, a uf denen di e Puppen spielen , klettern , fl irten , Äpfe l klau en, Pil ze suchen oder scha ukeln, lassen di ese dem Leben nachgeformten Pup- pen w m Leben e rwachen . Bi ldbeschreibun- gen . zeit g1.:nöss ische Dokumente über die wcchsc lh a f'l e Geschi chte der Charakterpup- p1.: n und Modeabb ildungen für die Kleidung der Puppen rund en de n beza ubernden Bild- ba nd ab , der durch phantasievo lle Puppenfo- tog rafie und vi e lseiti ge Information den Samml e r und den Li e bha ber schö ne r Puppen glei cherma ßen a nspri cht. P. Berlanda: DER STEINGARTEN. 112 Seiten mit 87 zum Teil ganzseitigen Fa rbfo- tos , 72 Zeichnungen und 3 Tabe ll en , 26,5 X 21 ,5 cm. Parcy Verlag. Dieser Bildband ist ein praktischer Ra tge- ber zur Anlage und Pflege eines Steingartens. Von Materi al-, Erden- und Pflanzenauswahl über das Anlegen von Trockenmauern und Trockenmauerwällen bis zum Bau von Teich und Wasserfall und zur Bepflanzung von 'frögen und Schalen werden alle anfallenden Arbeiten im Text, auf Skizzen und zahlrei- chen, zum Teil großformatigen Farbfotos ausführlich erläutert, so daß jeder Hobby- gärtner selbst ans Werk gehen kann. su-yr

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