Amtsblatt der Stadt Steyr 1986/1

Steyr-Werke nützen alle technischen Möglichkeiten für optimalenUmweltschutz ,,Wir erzeugen nicht nur umweltfreund- liche Produkte wie beispielsweise abgasar- me Lastkraftwagen, bei uns wird auch sehr viel investiert, um vor allem auch im Bereich der Fertigung den Anforderungen des Umweltschutzes optimal gerecht zu werden", sagte Werksdirektor Dipl.-Ing. Dr. Hansjörg DICHTL in einem Pressege- spräch im Hauptwerk Steyr, wo sich die Vertreter der Medien über die wichtigsten bereits verwirklichten Umweltschutzmaß- nahmen in den Steyr-Werken informieren konnten und darüber hinaus ein Über- blick über geplante Vorhaben gegeben wurde. Eine der bedeutendsten Umweltsehutz- maßnahmen, die im Bereich der Werksdi- rektion Steyr in den letzten Jahren gese tzt wurden, war die Errichtung einer zentra- len Entgiftungsanlage. Die neue, hochmo- derne Anlage entsorgt sämtliche schad- stoffnaltigcn Abwässer sowie kleinere Mengen an belasteten Konzentraten, die bei der galvanotechnischen Beschichtung von Eisen- und Stahlteilen anfallen. Durch den Einsatz der vo llautomatischen Entgif- tungsan lage ist es ausgeschlossen, daß un- zureichend behandeltes Abwasser in den Vorfluter Enns gelangt. Bei einer eventuel- len Störung durch technisches Gebrechen o. ä. wird der Abwasserzulauf zur Entgif- tungsanlage sofort unterbrochen und so- mit der Abwasseranfall bis zur Behebung der Ursache gestoppt. Die zentrale Entgif- tungsanlage der Steyr-Daimler-Puch AG wird a ll en behördlichen Auflagen mehr als gerecht, und die Praxis hat gezeigt, daß die geforderten Schadstoffgrenzwerte sogar deutlich unterschritten werden. Die Ein- richtungskosten der zentralen Entgiftungs- anlage betrugen ca. acht Millionen Schil- ling, und für die Betriebskosten müssen jährlich rund zwei Millionen aufgewendet werden. Ölnebelabscheidegeräte Einen weiteren Schwerpunkt im Rah- men der umfangreichen Umweltschutz- maßnahmen im Bereich Steyr bildet die Verbesserung der Luftqualität in den Pro- duktionshallen. Entscheidende Bedeutung kommt dabei den sogenannten Ölnebelab- scheidegeräten zu, von denen im Haupt- werk bereits mehr als 150 Stück im Einsatz sind. Diese zweistufigen, elektrostatischen Luftfilter dienen zur Absaugung und Ab- scheidung des bei der Fertigung entste- henden Olnebels und Rauches und kom- men daher vor allem bei Drehautomaten, Fräsmaschinen und Schleifmaschinen zur Anwendung. Im Prinzip funtkionieren diese Luftfilter folgendermaßen: Durch einen Vorfilter gelangt die schmutzige Luft in den Ionisa- tor, wo sie elektrisch aufgeladen wird. Die aufgeladene Schmutzluft wird nunmehr dem entgegengesetzt aufgeladenen Kol- lektor zugeführt, in dem die Schmutzteil- chen abgelagert werden. Die auf diese Art und Weise gesäuberte Luft durchdringt abschließend noch einen Nachfilter und wird wieder dem Luftkreislauf in der Halle zugeführt. Die Anschaffungskosten der derzeit im Einsatz befindlichen Ölnebel- abscheidegeräte betrugen 6,5 Millionen Schilling. Die jährlichen Instandhaltungs- kosten liegen bei ca. 200.000 Schilling. Blick auf die Absetzbecken in der zentralen Entgifiungsanlage. 10 Neues Öllager Auch was die Lagerung von Öl betrifft, erfüllt das Hauptwerk Steyr alle Forde- rungen des __ Umweltschutzes. So verfügt das neue Ollager unter anderem über einen absolut flüssigkeitsdichten und ölbe- ständigen Betonboden, der jede Möglich- keit einer eventuellen Verschmutzung an- grenzender Bereiche vollkommen aus- schließt. Auf einer Lagerfläche von 740 Quadratmetern (210 Quadratmeter be- heizt) können hier bis zu 700 Stück 200- Liter-Fässer auf Faßpaletten ordnungsge- mäß und sicher gelagert werden. Die Inve- stitionskosten für das neue Öllager betru- gen rund eine Million Schilling. Neue Diesel-Haupttankstelle Im Bereich der Materialwirtschaft wur- de neben dem Öllager aber noch ein weiteres wichtiges Bauvorhaben in Sachen Umweltschutz bereits realisiert: die neue Diesel-Haupttankstelle. Die wichtigste umwelttechnische Neue- rung war dabei die Installation eines dop- pelmant~_ligen Lagerbehälters mit elektro- nischer Uberwachung, der ein eventuelles Ausfließen von Dieselkraftstoff zuverlässig verhindert. Die Investitionskosten für die neue Tankstelle, die im Bereich des Auto- bautores situiert wurde, betrugen rund 1, 1 Millionen Schilling. Zentralsammelstelle für Sonderabfall Die Umweltschutzmaßnahmen im Be- reich der Werksdirektion Steyr beschrän- ken sich nicht nur auf die umweltgerechte Entsorgung der Abwässer. So verfügt das Hauptwerk beispielsweise seit Anfang 1984 über ein völlig neues Konzept für die Entsorgung von Sonderabfallstoffen. Wesentlicher Bestandteil dieses Konzeptes ist die mit einem Investitionsaufwand von über einer Million Schilling errichtete Zentralsammelstelle für Sonderabfall, in der jährlich fast 3000 Tonnen Sondermüll (Emulsionen, Waschflotten, Ölbindemit tel, Lackabfälle etc.) gesammelt und an- schließend umweltgerecht entsorgt wer- den. Die Samlung in den dezentralen Sammelstellen der einzelnen Produktions- bereiche sowie die endgültige Entsorgung erfolgt dabei anhand exakter, auf den jeweiligen Abfallstoff zugeschnittener Ent- sorgungsanweisungen. Die Kosten für die Entsorgung des Sonderabfalls im Haupt- werk Steyr betragen jährlich rund 5,5 Millionen Schilling. Zentrale Öltrennanlage Ein wei teres Großprojekt in Sachen Ab- wasserentsorgung befindet sich derzeit ge- rade in Realisierung: die Errichtung einer steyr

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