Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/12

Stadthaushalt 1985 erhöhte sich auf 662 Mio. S Der Gemeinderat beschloß den Nachtragsvoranschlag für 1985, der mit 662,974.000 S bei Einnahmen und Aus- gaben ausgeglichen ist. Der ordentliche Etat erhöhte sich von 522,291.000 Sauf 548,572.000 S, der außerordentliche Haushalt stieg bei den Ausgaben von 110,896.000 S auf 114,402.000 S. Auf- grund von Mehreinnahmen vor allem durch Steuern und Bedarfszuweisun- gen von Land und Bund konnten ohne zusätzliche Darlehensaufnahmen Pro- jekte des außerordentlichen Haushaltes Verkauf von Grundstücken für Betriebs- ansiedlungen finanziert werden. Zusätzliche Ausga- ben im außerordentlichen Etat ergaben sich aus Mehraufwendungen für die Erweiterung der BHAK und HBLA (1 Mio. S), den Turn- und Mehrzwecksaal Wehrgraben (1,5 Mio. S), den Sport- und Eislaufplatz Rennbahn (3,8 Mio. S), die Straßenbauten Steiner Straße (2,2 Mio. S), M ühlbauergründe (3, l Mio. S), Christkindl-Schwaminger Straße (3,4 Mio. S), Parkplatz beim Schiffmeisterhaus ( 1, 1 Mio. S). Zahnarzt für Stadt- teil Münichholz Mit Beginn des kommenden Jahres eröffnet im Haus des Vereines Freizeit- und Kulturzentrum Steyr-Münichholz, Karl Punzer-Straße 60 a, Dr. Ulrich Held , derzeit noch in Graz, ein e Za hn arztpraxis. Die Ansiedlung eines Za hn arztes in Mü- nichholz ist schon seit längerer Zeit ein dringendes Bedürfnis der dortigen Wohn- bevölkerung. Als Unterstützung zur Ein- richtung der Praxis bewilligte der Stadtse- nat dem Zahnarzt ein zinsen loses Darle- hen in Höhe von 150.000 Schilling. Wohnbauförderung Aus Mitteln der Wohnbauförderung be- willig_te der Gemeinderat 732,458 Schilling zur Ubernahme des Aufwertungsbetrages der Grundstückskosten für den Gan;on- nierenbau Schlüsselhofgasse 26, 28, 30. 3,78 Mio. S als Förderung für Pensionisten- wohnungen Der Gemeinderat bewilligte 3,78 Mio. S als Förderung für die Errichtung von 54 Pensionistenwohnungen im Stadtteil Neu- schönau. Die Stadt leistet dami t einen Beitrag für Grundkosten in Höhe von 2,46 Mio. S und für Baukosten 1,32 Mio. S. Beim Bau von Pensionistenwohnungen ergeben sich trotz voller Ausschöpfung der gesetzlichen Wohnbauförderung Mietzin- se, die von Pensionisten nur unter größten Schwierigkeiten aufgebracht werden kön- nen. Der Steyrer Gemeinderat hat daher schon 1983 einen Grundsatzbeschluß über zusätzliche Förderungen gefaßt, der nun nach Fertigstellung der Pensionistenwoh- nungen auch finanziell wirksam wird. Mit dem Angebot erschwinglicher Mietzinse für Neubauwohnungen, die besonders auf die Bedürfnisse betagter Mitbürger einge- richtet sind, soll auch eine Entlastung des Wohnungsmarktes in Steyr insgesamt er- reicht werden, denn Pensionisten leben vielfach in Wohnungen mit günstigem Mietzins , die sie nur dann aufgeben , wenn sie die Miete in einem Neubau bezahlen können. Ankauf eines Stadtlinienbusses Der Gemeinderat gab für den Ankauf eines Stadtlinienbusses, Marke Steyr, 1,917.796 Schilling frei. Die Investition erfolgt im Zuge der kontinuierlichen Er- neuerung des Fuhrparks des städtischen Verkehrsbetriebes. Der Gemeindera t bewilligte den Ver- kauf eines 11.698 Quadratmeter großen Grundstückes an der Ennser Straße an die Stey rer Firma Alma uer zum Preise von 4,094.300 S, di e do rt für ihren Lebensmit- telgroßhandel eine neue Betriebsstätte er- richten wird . Um 2,915.600 S verkauft die Stadt ein 731 6 Quadratmeter großes Grundstück an die in Haidershofen ansäs- sige Textilfirma F. Kram!. Dieses Unter- nehmen baut in Steyr mit einem Investi- tionsaufwand von 15 Mio. S eine neue Produktionss tätte mit hundert Arbeitsplät- zen und eine Lehrwerkstätte mit 20 Lehr- plätzen . Der Gemeinderat gewährte den genannten Firmen als Gewerbeförderung den Nachlaß der Anliegerbeiträge für Fahrbahn und Gehsteigherstellung und die Herabsetzung der Kanalanschlußge- bühr. Die Firma Kramt bekommt außer- dem eine zusätzliche Gewerbeförderung in Höhe von 1,2 Mio. S, da Steyr mit diesem Unternehmen einen neuen Mittel- betrieb bekommt, der die für Steyr so wichtigen Frauen-Arbeitsplätze bringt. Stadt mildert Belastung für Wohnungsmieter Engel KG will auch in Steyr produzieren Die Schwertberger Maschinenfabrik En- gel KG will auf der ehemaligen Hack-Lie- genschaft an der Haager Straße Industrie- roboter produzieren. Um die rechtlichen Voraussetzungen für die Betriebsgrün- dung zu schaffen, beschloß der Gemeinde- rat den Verzicht auf die zugunsten der Stadt auf der Bauliegenschaft haftenden Rechte . 8/388 In einer Verordnung zum Stadterneu- erungsgesetz wurden vom Bundesministe- rium für Bauten und Technik für die bisher unverzinslichen Darlehen des Wohnhauswiederaufbaufonds eine halb- jährliche Verzinsung von I Prozent für 1986 und 1,5 Prozent halbjährlich ab 1987 festgesetzt. Die Gemeinnützige Woh- nungsgesellschaft der Stadt Steyr hat vom Wohnhauswiederaufbaufonds ein Darle- hen in Höhe von 120,3 Mio. S zur teilwei- sen Finanzierung von 376 Wohnungen im Stadtteil Ennsleite, in den Objekten am Steinbrecherring, Arbeiterstraße 37, 39, 41 und Keplerstraße 18, 20, 22 bekommen, von dem noch 98,2 Mio. S aushaften. Die gesetzlichen Änderungen würden eine Er- höhung des Mietzinses um etwa 5, IO Schilling pro Quadratmeter Wohnfläche monatlich im Jahr 1986 und etwa 7,50 Schilling pro Quadratmeter ab 1987 be- wirken. Um diese große Belastung der betroffenen Mieter zu mildern , hat der Gemeinderat beschlossen, den Zinssatz der beim Bau dieser Wohnungen verwen- deten Gemeindedarlehen zu senken und die Laufzeit für die Rückzahlung der noch aushaftenden Darlehen von elf auf sechzig Jahre zu erhöhen. Dadurch wird eine Minderung der Mietenbelastung um etwa 2,50 S pro Quadratmeter monatlich er- reicht. Für die 376 Wohnungen im Stadtteil Ennsleite beträgt dann die Erhöhung der monatlichen Miete pro Quadratmeter ab 1986 etwa 2,60 S und I987 etwa 5 S, bezogen auf die bisherige Basis. Steyr

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