Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/10

nem Schwerpunkt der Gemeindepolitik gemacht. Dies sei, fuhr der Landesrat fort, schon allein daraus ersichtlich, daß die Stadtgemeinde Steyr und die Gemeinden des Bezirkes Steyr-Land in den letzten sechs Jahren zusammen über 180 Millio- nen Schilling für den Bau von Abwasser- beseitigungsanlagen investiert haben , wo- bei auf die Stadt Steyr über 93 ,8 Millionen und auf die Gemeinden des Bezirkes Steyr-Land über 86,2 Millionen Schilling entfielen. Ing. Reich! machte in diesem Zusam- menhang auch auf das Problem der sehr hohen Kosten bei Abwasserbeseitigungs- anlagen aufmerksam, welche seiner An- sicht nach durch die dezentrale Siedlungs- tätigkeit in den Gemeinden hervorgerufen wurde. Es müsse, erklärte der Landesrat, seitens der Raumordnung daher in Hin- Die Funktionsweise der Kläranlage Das aus der Kanalisation kommende Abwasser wird über die Regenentla- stung mit angeschlossenem Reg_enbek- ken, die die Kläranlage vor Uberla- stung schützen soll, durch den Grobre- chen und den Feinrechen geleitet, um sperrige Stoffe von der Anlage fernzu- halten. Anschließend durchläuft das Abwasser den Sandfang zur Ausschei- dung von schwer~n Sinkstoffen und Schwimmstoffen (Ol), die zu Betriebs- störungen in der An lage führen. Die mechanische Vorreinigung des Abwas- sers geschieht in den Vorklärbecken, die als Längsbecken mit maschineller Schlammräumung vorgesehen sind. Die anschließende biologische Reini- gung erfolgt in Belüftungsbecken, in denen durch Sauerstoffeintrag Kleinle- bewesen den Abbau der gelösten Schmutzstoffe durchführen, und Nachklärbecken mit mechanischer Schlammräumung. Der anfallende Schlamm wird nach Volumsverminderung in Schlammein- dickern in den geheizten Faulräumen ausgefault. Anschl ießend wird der aus- 6/322 kunft wesentlich konsequenter auf die Siedlungs- und Bautätigkeit Einfluß ge- nommen werden . Ebenfalls erforderlich erachte er darüber hinaus eine bessere Abwasserbeseitigung bei landwirtschaftli- chen Betrieben. Denn gerade in letzter Zeit gäbe es immer häufiger Anlaß zu Klagen im Zusammenhang mit Bachver- unreinigungen, die durch unzulängliche Silo- und Hofabwässerbeseitigung hervor- gerufen werden und durch die es zu einem vermehrten Fischsterben gekommen ist. Recht optimistisch über die zukünftige Umwelt-Situation zeigte sich Landes- hauptmann Dr. Josef Ratzenböck, derbe- rich tele, daß bereits zwei Drittel aller anschlußfähigen Haushalte ihre Abwässer in Kläranlagen entsorgen, und die „großen Brocken", die Papierfabriken an Traun gefaulte Schlamm über eine Schlamm- druckleitung an die in Bau befindliche Mülldeponie abgegeben. Hier erfolgt sodann die Entwässerung des Klär- schlammes mittels Kammerfilterpres- sen. Das biologisch gereinigte Abwas- ser wird in die Enns abgeleitet. Das anfallende Faulgas wird zur Energie- versorgung für die biologische Klärstu- fe und zur Heizung der Schlammfau- lung und der Gebäude verwendet, zur Speicherung ist ein Gasbehälter vorge- sehen , der eine bessere Ausnutzung ermöglicht. Das Betriebsgebäude nimmt die Schaltwarte, die Sozialräume, die Hei- zungs- und Pumpanlagen und die Energiezentrale auf. Die Kläranlage ist mit einer wasserdichten Schmalwand vollkommen umschlossen, um einer- seits beim Bau die Wasserhaltung zu ermöglichen , andererseits jede Ver- schmutzung des Grundwassers auszu- schließen . Die Anlage wurde auf einem ca. fünf Hektar großen Grundstück errichtet. Die Vorklärbecken fassen 2 X 1300 m 3 , die Entlüftungsbecken 2 X5900 m 3 , die Nachklärbecken 2X6100m 3 , die Faul- türme 2X3000 m 3 und das Regenbek- ken faßt 2000 m 3 • und Ager, werden ebenfalls bald leistungs- fähige Kläranlagen betreiben. Die bisher dafür in Oberösterreich aufgewendeten Mittel bezifferte der Landeshauptmann mit einem Wert von über 20 Milliarden Schilling. Aus dem Stadtsenat Zu den Kosten des ärztlichen Funkdien- stes bewilligte der Stadtsenat einen Beitrag von 30.000 Schilling. Drei Gewerbetrei- benden wurden aus Mitteln der Kleinge- werbeförderung je 8000 Schilling bewilligt. Fliesenlegerarbeiten im Altersheim kosten 100.000 Schilling. Für die Neuverlegung der Trinkwasserleitungen entlang der Christkindl- und Schwammingstraße ver- gab der Stadtsenat Aufträge im Werte von 282.000 Schilling. In einem Antrag an den Gemeinderat befürwortet der Stadtsenat den Verkauf von acht Siedlerparzellen aus den ehemaligen Mühlbauergründen in Gleink zum Quadratmeterpreis von 350 Schilling. Für die Reduzierung der Gara- genmiete im Resthof im dritten Quartal 1985 gab der Stadtsenat 188.200 Schilling frei. Die Reparatur der Aufzuganlage im Rathaus kostet 198.800 Schilling. Das ge- meindeeigene Objekt Schiffmeistergasse 3, 5 und 7 wird mit einem Kostenaufwand von 383.000 Schilling instand gesetzt. Ein Ölabsperrwickelgerät für die Feuerwehr der Stadt Steyr kostet 195.600 Schilling. LJa die Stadtbücherei aus den 8eständen der Werksbücherei der Steyr-Daimler- Puch AG 4000 Bände übernimmt, bewil- ligte der Stadtsenat für den Ankauf von Büchereimöbeln 18.700 Schilling. Die HS 2 Tabor bekommt einen neuen Ton- filmprojektor (16.000 Schilling). Dem Ro- ten Kreuz gewährt die Stadt einen Perso- nalkostenzuschuß von 180.000 Schilling. In einem Antrag an den Gemeinderat wird der Ankauf einer Waschmaschine im Wert von 405 .000 Schilling für das Zen- tralaltersheim befürwortet. Für die Be- pflanzung der Böschungen des Abstieges Tomitzstraße - Schwimmschulstraße mit Sträuchern und Bäumen wurden 32.456 Schilling freigegeben. sk>yr

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