Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/9

Initiativen des Steyrer Gemeinderates in der Funktionsperiode 1979-1985 Im Rückblick auf die zu Ende gehende Funktionsperiode des Gemeinderates der Stadt Steyr kann man wohl wagen, daß die vergangenen sechs Jahre deut- lich sichtbare Fortschritte in der Stadtentwicklung gebracht ha- ben. Das historische Ereignis der 1000-Jahr-Feier war Anlaß für eine umfassende Stadterneue- rung und groß angelegte Restau- rierung der Altstadt. Steyr__ist da- mit zu einem Vorbild für Oster- reichs Städte geworden. Die Gründung des BMW-Motoren- werkes mit Investitionen von acht Milliarden Schilling und 1800 zukunftssicheren Arbeits- plätzen ist im Hinblick auf Be- schäftigung und wirtschaftliche Zukunft der Stadt ein Jahrhun- dertprojekt, das gegen stärkste Konkurrenz für Steyr gesichert werden konnte, weil der Ge- meinderat mit zielstrebiger Entschlossenheit handelte und im Wettbewerb mit den anderen Regionen bei der Förderung des Projektes bis an die Grenzen der Finanzkraft der Stadt ging. Wie richtig die Entscheidung war, hat sich sehr bald gezeigt, denn ohne die neuen Arbeitsplätze wären im Konjunkturtief viele Bürger der Stadt ohne Beschäftigung ge- wesen. Neben dieser für Steyr epochalen Industriegründung förderte der Gemeinderat zur Si- cherung der Arbeitsplätze lau- 41276 fend Gewerbebetriebe sowie Be- triebsansiedlungen und Betriebs- erweiterungen. An der Ennser Straße wurde um 45 Millionen Schilling ein großes Areal ge- kauft und für Betriebsgründun- gen bereitgestellt. Der öffentliche und private Wohnbau steht nach wie vor im Mittelpunkt der Bemühungen. Die Gemeinnützige Wohnungs- gesellschaft der Stadt Steyr er- richtete im Berichtszeitraum 755 Wohnungen mit Investitionen von mehr als einer halben Mil- liarde Schilling. Weil die Stadt immer wieder Grundstücke zu einem niedrigeren Preis zur Ver- fügung stellt, als sie selbst beim Ankauf bezahlt hat, sind die Mieten in Steyr noch billiger als anderswo. Dazu kommen große finanzielle Zuschüsse der Stadt für die Vorfinanzierung von Wohnungen. Der Gemeinderat setzt aber auch starke Impulse für den Eigenheimbau. So wur- den 50.000 Quadratmeter Grundflächen bereitgestellt und die aufgeschlossenen Bauparzel- len zu günstigsten Bedingungen an die Bewerber weitergegeben. Um Ausbau und Sicherung so- zialer Wohlfahrt bemühte sich der Gemeinderat während der gesamten Funktionsperiode. Mit einem Gesamtaufwand von 631,9 Millionen Schilling für so- ziale Einrichtungen in den ver- gangenen sechs Jahren liegt Steyr im Spitzenfeld vergleich- barer Städte. Die Stadt subven- tioniert beispielsweise jährlich jeden Kindergartenplatz mit durchschnittlich 17.500 Schilling, für jeden Bewohner des Zentral- altenheimes werden pro Jahr 65 .000 Schilling zugeschossen. Im Resthof wurden ein neuer Kindergarten und Hort errichtet. Die Stadt erweiterte und erneu- erte die Pflegeabteilung des Al- tersheimes, finanzierte die Neu- möblierung von Zimmern im Altbau den Zentralaltersheimes sowie Kabelfernseh- und Tele- fonanschlüsse in Einzelzimmern. Zielstrebig fortgesetzt wird der Bau von Seniorenwohnungen und die Aktion „Essen auf Rä- dern", die sich ständig ausweitet. Neu eingeführt wurde die „Mo- bile Hauskrankenpflege". Mit der Führung des Seniorenklubs erfüllt die Stadt vielfältige Be- dürfnisse älterer Bürger. Größte Anstrengungen unter- nimmt die Stadt zum Schutz der Umwelt und der Sicherung der Versorgung mit gutem Trink- wasser. Mit den im Reinhal- tungsverband für Steyr und Um- gebung zusammengeschlossenen Gemeinden realisiert die Stadt Steyr ein großes Kanalbaupro- gramm mit Investitionen von Hunderten Millionen Schilling.

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