Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/9
Liebe Leser, dies ist die letzte Ausgabe des Amts- blattes in der auslaufenden sechsjähri- gen Funktionsperiode des Gemeinde- rates der Stadt Steyr. In dieser Nummer wurde deshalb auch eine umfassende Darstellung über die Entwicklung unserer Stadt in dieser Zeit ausgearbeitet. Sie soll dazu dienen, sich ein Bild über die Lei- stungen der Stadtverwaltung und des Gemeinderates machen zu können. Die letzten sechs Jahre waren geprägt von dem Bemühen der Mitarbeiter in der Stadtverwaltung und der gewählten Funktionäre, alle Voraussetzungen zu schaffen, die notwendig sind, daß das Gemeinwesen funktioniert und daß sich jeder in dieser Gemeinschaft auch wohl fühlen kann. Diese Aufgabenstellung be- deutet, daß alle Bereiche, die das Leben beeinflussen, nicht nur ständig zu be- obachten sind, sondern daß auch die entsprechenden Entscheidungen für die Gegenwart und natürlich auch für die künftige Entwicklung getroffen werden müssen. Das in der letzten Funktionsperiode beschlossene Entwicklungskonzept für Steyr wurde vollinhaltlich erfüllt und im Vorjahr hat der Gemeinderat ein neues Entwicklungskonzept für die nächste Zeit einstimmig zum Beschluß erhoben. Die darin verankerten Grundsätze über die Entwicklung der Stadt Steyr als Zentral- punkt der Region sind Auftrag für die Be- schlüsse des Gemeinderates. So wie die großen Bauvorhaben, die unter meinem Amtsvorgänger, Bürgermeister Franz Weiss, begonnen wurden und fertigge- stellt worden sind - ich denke hier in er- ster Linie an den Abstieg in den Wehr- graben, an die Errichtung unserer gro- ßen Kläranlage-, hat der Gemeinderat mit dem Beschluß des Entwicklungskon- zeptes bereits wichtige Vorentscheidun- gen getroffen. So wird auf dem Gebiet des Straßenbaues aufgrund des ständig wachsenden Verkehrs die Errichtung der Nordspange und die weitere Verbesse- rung der innerstädtischen Verkehrswege eine vordringliche Aufgabe sein. Die er- folgreiche Politik der letzten Jahre bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze bzw. der Ansiedlung neuer Betriebe müssen wir fortsetzen. Auf diesem Gebiet hat die Stadt im letzten Jahrzehnt, obwohl ge- setzlich nicht dazu verpflichtet, vieles ge- leistet, was nicht nur den Steyrerinnen Die Seite des Bürgermeisters und Steyrern, sondern letztlich der ge- samten Region zugute kommt. Die vielen Zukunftsaufgaben werden nur zu bewäl- tigen sein, wenn alle Menschen in unse- rer Stadt und in unserer Region entspre- chende Arbeitsmöglichkeiten haben, und ich bin sicher, daß auch der kommende Gemeinderat der Erhaltung und Schaf- fung von Arbeitsplätzen einen sehr ho- hen Stellenwert beimessen wird; wie, so glaube ich auch, genügend Ausbildungs- möglichkeiten für unsere jungen Men- schen vorhanden sein müssen, ob das auf schulischem Sektor oder auch auf dem Gebiet des Lehrstellenmark/es ist. Gewaltige Anstrengungen wurden sei- tens der Gemeinde bereits unternom- men, um die Wasserqualität unserer Flüsse zu verbessern und unsere Trink- wasserversorgung für die nächsten Jahr- zehnte zu sichern. Viele Hunderte Millio- nen Schilling wurden zur Errichtung un- serer Kläranlage aufgewendet. Wir haben bereits damit begonnen, unsere derzeit stillgelegte Mülldeponie wieder zu sanie- ren. Auch dies ist ein maßgeblicher Bei- trag zur Entsorgung unserer Bevölkerung und dient dem Schutz der Umwelt. Die ständige Verbesserung der Lebensquali- tät ist für uns nicht Schlagwort, sondern ein Auftrag bei allen unseren kommuna- len Entscheidungen . Zur Lebensqualität zählen auch der moderne Wohnbau, die Sanierung unserer alten Stadtgebiete, das Angebot erhöhter Bildungsmöglich- keiten und der Ausbau der Sportstätten für die Bestätigung unserer jungen Menschen. Für die Erweiterung sozialer Hilfen haben wir in den letzten sechs Jahren Hunderte Millionen Schilling ausgegeben und ein soziales Niveau erreicht, das beispielge- bend ist. Ob es sich dabei um die Erwei- terung unseres zentralen Altersheimes, im besonderen um die Vergrößerung der Pflegeabteilung, um die weitere Errich- tung von Pensionistenwohnhäusern in allen Stadtteilen, um die Verbesserung des Seniorenpasses, die Angebote in den verschiedenen Seniorenklubs handelt, bei all den Entscheidungen, die zur Er- richtung dieser Einrichtung führten, stand und steht immer der Gedanke der sozialen Sicherheit und des Wohlbefin- dens unserer Mitbürger im Mittelpunkt. Die positive Veränderung unseres Stadtbildes in den letzten Jahren, die al- lerseits anerkannt wird, ist eine Gemein- schaftsleistung aller Steyrer, und von Gä- sten, die zu uns kommen, bekommen wir dies immer wieder bestätigt. Ich darf auf diesem Weg allen, die dazu beigetragen haben, ob private Hausbesitzer oder ob es die öffentliche Hand ist, herzlich dan- ken für ihre Bereitschaft, aber auch für die Opfer, die damit verbunden waren. Diese erfolgreichen Aktionen für die Er- neuerung und Revitalisierung unserer al- ten Stadtteile werden wir auch künftighin fortzusetzen haben und ein Schwerpunkt wird sich im Bereich des Wehrgrabens ergeben. Im Jahr 1987 wird als besonde- rer Impuls die Landesausstellung über die Entstehung der industriellen Arbeits- welt ein ganz maßgeblicher Beitrag in dieser Richtung sein. Liebe Steyrerinnen und Steyrer, es würde zu weit führen, die hier vorliegen- de umfangreiche Broschüre im einzelnen zu kommentieren bzw. zu ergänzen. Ich darf aber darauf hinweisen, daß alle Ent- scheidungen in der Gemeinde von dem Bemühen getragen waren, das Beste für unsere Stadt zu leisten. Am 6. Oktober 1985 wird die Steyrer Bevölkerung die Möglichkeit haben, über die Leistungen in unserer Stadt zu entscheiden. Ich darf Sie alle einladen, sich an dieser Entschei- dung zu beteiligen und Ihr Recht wahrzu- nehmen, mit der Abgabe Ihrer Stimme nicht nur über die abgelaufenen Jahre zu urteilen, sondern auch über die Fortset- zung einer fortschrittlichen Politik zu ent- scheiden. · Abschließend darf ich in eigenem Na- men, aber auch im Namen aller Mitglie- der des Gemeinderates allen Steyrerin- nen und Steyrern herzlich Dank sagen für ihr Mitwirken in unserem Gemeinwe- sen. Es hat sich gezeigt, daß eine positive Entwicklung eine breite Vertrauensbasis benötigt, und ich möchte an dieser Stelle auch für das mir entgegengebrachte Ver- trauen und die Sympathie herzlich dan- ken. Auch in der nächsten Funktionsperio- de wird eine Fülle von Aufgaben zu meistern sein und wir werden uns mit vie- len neuen Problemen zu beschäftigen haben, die wir vielleicht noch gar nicht kennen. Dazu benötigen wir im Gemein- derat das Verständnis und das Vertrauen aller Kräfte, und in diesem Sinne empfeh- le ich mich als Heinrich Schwarz 3/275
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